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HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405

Titel: HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5405
Autoren: tina
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Art
    Dominoeffekt auslöste: Paris war zu einem Vorbild für Harry Kim geworden; wenn Tom die Pflicht
    ein wenig vernachlässigte, so folgte Harry seinem Beispiel.
    Janeway wußte auch, warum Toms Aufmerksamkeit nachließ. Schon vor Monaten hatte sie entdeckt,
    daß er dazu neigte, Ungeduld und Anspannung durch ein überaus aktives soziales Leben zu
    kompensieren. Wenn sich das auch auf der Brücke bemerkbar machte, so bot es einen sicheren
    Hinweis darauf, daß die ganze Crew urlaubsreif war. Janeway hielt es immer und unter allen
    Umständen für wichtig, die geistige und körperliche Gesundheit der Besatzungsmitglieder zu
    gewährleisten. Hier im Delta-Quadranten, weit entfernt von allen Starfleet-Freizeiteinrichtungen, kam
    diesem Punkt ganz besondere Bedeutung zu. Die Kommandantin nahm sich vor, nach der
    Rettungsmission - wenn ihnen tatsächlich ein solcher Einsatz bevorstand - mit Neelix zu reden. Er
    kannte sicher einen Planeten, auf dem die Crew ein paar Tage lang ausspannen konnte.
    »Das System auf den Schirm«, sagte sie.
    Kim betätigte einige Schaltflächen, und im Projektionsfeld erschien der rote Riese. Die Oberfläche
    der rubinfarbenen Kugel wies dunkle Bereiche auf - vermutlich Sonnenflecken. Hellere Zonen
    deuteten auf Konvektionsströme mit höheren Temperaturen hin. Weiter links bewegten sich silbrige
    Raumschiffe, die aufgrund der großen Entfernung wie winzige Insekten wirkten. Sie schwirrten an
    einem metallenen Gebilde hin und her, bauten entweder oder demontierten.
    Demontage, dachte Janeway. Diese Möglichkeit ist Chakotay nicht in den Sinn gekommen.
    »Das sieht nicht nach einem Kriegsgebiet aus«, sagte sie langsam. »Tuvok?«
    »Nichts deutet auf Kämpfe oder dadurch verursachte Beschädigungen hin«, sagte der Vulkanier. »
    Aber vielleicht sind sie bereits repariert worden. Es herrscht rege Aktivität.«
    »Wir erreichen jetzt das Arbuk-System«, meldete Tom Paris.
    »Geschwindigkeit auf Warp zwei verringern«, wies Janeway den Piloten an. »Wir möchten niemanden
    beunruhigen.«
    »Captain, die Sensoren orten keine Lebensformen im Bereich der Konstruktion«, sagte Marta Dvorak.
    »Gibt es Interferenzen, die unsere Ortungssignale blockieren?«
    »Ja, zum Teil. Aber ich habe auf andere Frequenzen umgeschaltet.«
    »Vielleicht sind nur automatische Mechanismen an dem Bau beteiligt«, vermutete Chakotay.
    Janeway nickte langsam. Das erklärte möglicherweise, warum hier nach wie vor derartige Aktivitäten
    stattfanden, während anderenorts im Doppelsternsystem vielleicht gekämpft wurde. »Setzen Sie die
    Sondierungen fort, Fähnrich. Geben Sie mir Bescheid, wenn sich etwas ergibt.«
    »Ja, Captain«, bestätigte Marta. »Ein weiteres künstliches Gebilde in der Nähe des weißen Zwergs
    gerät nun in Sicht.«
    »Warptransfer beenden.« Janeway beugte sich vor. Ein zweites künstliches Gebilde? Vielleicht die
    Raumstation?
    Tom Paris bediente die Kontrollen des Navigationspults, und die Voyager wurde langsamer.
    14
    Ein gewaltiges Etwas glitt allmählich hinter dem Zwergstern hervor. Durch die wogenden Schlieren der
    Korona waren zunächst keine Einzelheiten zu erkennen, aber es dauerte nicht lange, bis die Konturen
    eine deutlichere Ausprägung gewannen: halb geschmolzene Röhren und Kugeln, alle miteinander
    verbunden; erst Dutzende, dann Hunderte und schließlich Tausende. Und es wurden immer mehr.
    Wie groß ist die Konstruktion? überlegte Janeway beeindruckt. Das Etwas schien immer weiter zu
    wachsen, als es durch den Strahlenkranz des weißen Zwergs glitt. Das Volumen mußte mindestens
    einige Kubikkilometer betragen. Der Bildschirm an Bord des sperianischen Schiffes hatte nur einen
    kleinen Teil davon gezeigt. Janeway hielt die Bezeichnung »Raumstation« jetzt für unangemessen. Es
    handelte sich vielmehr um ein riesiges Habitat, um eine Stadt im All, größer als alle anderen
    Konstruktionen, die sie jemals gesehen hatte.
    Allerdings wurde durch die Leerräume zwischen den Kugeln und Röhren viel Platz vergeudet. Diesen
    Eindruck gewann man wenigstens, wenn man menschliche Maßstäbe anlegte. Aber vielleicht gab es
    soziologische Gründe dafür; möglicherweise war mehr Distanz erforderlich, als ein Schott schaffen
    konnte. Vielleicht neigten die Sperianer angesichts ihrer Streitlust dazu, sich zu isolieren, um Konflikte
    zu vermeiden.
    »Vergrößerung reduzieren, Fähnrich«, wandte sich die Kommandantin an Kim.
    »Aye, Captain.«
    Das Bild auf dem Hauptschirm wechselte - die
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