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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition)
Autoren: Kate Sunday
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besonders ungeschickt anstellen, schließlich brachte sie keinerlei Erfahrungen mit. Außerdem war sie keine Wasserratte. Gewöhnlich reichte es ihr, die Zehen ins kühle Nass zu stecken. Andererseits war die Vorstellung, über das Wasser zu gleiten, wirklich verlockend. Eigentlich wäre ihr ein persönlicher Lehrer, der sie behutsam anleitete, am liebsten.
    »Oder ich bringe es dir bei«, schlug Jake augenzwinkernd vor, als ahnte er, was in ihr vorging. Meinte er das ernst? Sie fixierte ihre Fußnägel und betete, dass er das wilde Pochen ihres Herzens nicht bemerken würde.
    »Ich geh dann mal«, verkündete er unvermittelt. »Man sieht sich.« Leichtfüßig sprang er auf, bückte sich nach seinem Brett und klemmte es unter. »Du kommst klar? Ich könnte dich nach Hause begleiten …«
    Das Flattern in ihrem Magen begann erneut. »Ich bin mit dem Rad da.«
    »Okay. Pass auf dich auf.« Er nickte ihr zu.
    Nele blickte ihm sehnsüchtig nach, als er mit dem Board unter dem Arm davonlief. »Pass auf dich auf«, hatte er gesagt. Nele hütete diese Worte wie einen Schatz, als sie wenig später mit ihrem Drahtesel Richtung Victor Harbor zurückradelte.
     
    *
     
    Während er bäuchlings auf dem Brett liegend hinauspaddelte, dachte Jake über Nele nach. Sie ging ihm nicht aus dem Kopf. Etwas verklemmt kam sie ihm vor. Schüchtern, ein wenig steif. Und verdammt niedlich. Wunderschönes, honigblondes Haar. Wahrscheinlich wusste sie nicht, wie süß sie war. Er riskierte einen Blick zurück, sah sie zwischen den Dünen hinter einer Böschung verschwinden. Natürlich war sie ihm schon in der Schule aufgefallen. Allzu viel passierte nicht an der Victor Harbor High, deshalb waren die neuen Austauschschüler, die zu Beginn eines jeden Schuljahres auftauchten, immer dankbares Gesprächsthema. Von Sandy, die ein unerschöpflicher Quell für jegliche Art von Neuigkeiten war, hatte er erfahren, dass Nele aus einem süddeutschen Dorf stammte. Naserümpfend hatte Sandy berichtet, dass Neles Eltern eine Farm betrieben.
    »Eine Farm«, rief sie aus, eine perfekte Augenbraue in die Höhe ziehend. »Kannst du dir das vorstellen? Sie ist ein Bauerntrampel.«
    Jake fragte sich, was für eine Art Farm das sein sollte – was baute man in Deutschland an? Zu seiner Schande musste er gestehen, dass er kaum etwas über das kleine Land am anderen Ende der Welt wusste. Allein die legendäre Rockband Rammstein war ihm ein Begriff. Auf den wilden Partys der Clique hatten sie bevorzugt Heavy Metal gehört, während sie – nein, daran wollte er nicht denken.
    Jake schüttelte sich innerlich. Zurück zu Nele Behrmann. Sie hatte ihn auf Anhieb fasziniert. Die unschuldig blickenden Augen mit der Farbe eines geschliffenen Bernsteins, von langen, sehr langen Wimpern eingerahmt. Wenn sie lächelte, erschien auf ihrer linken Wange ein Grübchen, was er ziemlich sexy fand. Er war einem kleinen Flirt durchaus nicht abgeneigt, stellte er überrascht fest. Eine Romanze mit einer Deutschen, das wäre einmal etwas Besonderes, dachte er grinsend.

Kapitel 2
    Tigerkatzen, Eukalyptusbäume und Hühnchenpie
     
     
     
    Keuchend stieg Nele vom Rad, als sie die Kuppe der Anhöhe erreichte. Das nächste Mal würde sie es den steilen Hügel hinaufschieben. Sie drehte sich um und genoss den Ausblick auf die sanft geschwungene Bucht der Encounter Bay. Glitzernd und funkelnd lag das Meer in der goldenen Abendsonne. Kaum zu glauben, dass sie daheim jetzt froren, dick eingemummt gegen die Kälte Schnee schippten und das Eis von den Windschutzscheiben der Autos kratzten. Nele war froh, dass sie dem Rat ihres Vaters gefolgt war und sich nach anfänglicher Skepsis für das Auslandsjahr beworben hatte.
    »Du solltest mal über den Tellerrand blicken«, erklärte Martin Behrmann, »deinen Horizont erweitern und lernen, offener und selbstbewusster zu werden.«
    Nele hatte sich schwer an den Gedanken gewöhnen können, das geliebte Dorf und den elterlichen Hof zu verlassen. Andererseits bot sich die einmalige Chance, ihr Traumland kennenzulernen. Zunächst war sie enttäuscht, dass es sie nicht wie andere aus ihrem Austauschprogramm in eine der bekannten Städte wie Adelaide, Melbourne oder Sydney verschlagen hatte. Der Anblick von Victor Harbor, einer Kleinstadt, umgeben von fantastischen Stränden an der Küste Südaustraliens, versöhnte sie aber schnell. Sie mochte ihre neue Heimat, die ruhige Straße mit den ein- oder zweistöckigen Einfamilienhäusern und ihren gepflegten
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