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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln
Autoren: Chantelle Shaw
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oft Angst, dass ihr dort jemand auflauern könnte. Doch das hätte sie Damon gegenüber natürlich nie zugegeben. „Sehr aufmerksam von Ihnen“, erwiderte sie daher ironisch. „Aber ich bin schon ein großes Mädchen und durchaus imstande, selbst auf mich aufzupassen.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher, pedhaki mou. Zum Beispiel fahren Sie viel zu schnell.“
    Sein nachsichtiger Tonfall gab Anna das Gefühl, gerade einmal sechs Jahre alt zu sein. „Zufällig bin ich eine ausgezeichnete Autofahrerin.“ Sie bedachte ihn mit einem eisigen Blick, dann fügte sie von einem plötzlichen Impuls getrieben hinzu: „Außerdem gibt es Situationen, in denen ich ganz gern ein Risiko eingehe.“
    Damon lachte leise. „Dann kann ich nur hoffen, dass unsere Verabredung zum Dinner zu diesen Situationen gehört. Und jetzt gehen Sie, bevor ich noch beschließe, Sie bis in Ihre Wohnung zu begleiten.“
    Anna verzichtete auf einen Kommentar und schritt hocherhobenen Hauptes auf den Hauseingang zu, ohne ihn noch eines Blick zu würdigen.
    Damon Kouvaris war der Teufel in Person, aber wenn er glaubte, er könnte ihr ruhiges, wohlgeordnetes Leben auf den Kopf stellen, hatte er sich getäuscht.
    Am nächsten Morgen fühlte Anna sich wie gerädert. Die halbe Nacht hatte sie sich ruhelos hin und her gewälzt, und nachdem ihr endlich vor Erschöpfung die Augen zugefallen waren, hatte Damons Gesicht sie bis in ihre Träume verfolgt.
    Und nun lag eine ganze Woche hartes Training vor ihr.
    Bei dem Gedanken rollte Anna sich auf den Bauch und zog sich mit einem leisen Aufstöhnen die Bettdecke über den Kopf.
    Als sie schließlich den Sportplatz betrat, war es schon später Vormittag. Am liebsten hätte sie das Training an diesem Tag ganz ausfallen lassen, aber sie hatte den Initiatoren des Kinderhospizes ihre Unterstützung versprochen und wollte sie auf keinen Fall enttäuschen. Außerdem würde das Ereignis, an dem zahlreiche Prominente teilnahmen, im Fernsehen übertragen werden, und sie hatte nicht vor, sich vor laufenden Kameras zu blamieren.
    Nach einer Stunde zitterten Annas Beine so sehr, dass sie kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Für Anfang Juni war es ungewöhnlich warm, und die Sonne brannte ihr erbarmungslos auf den Rücken. Während sie erhitzt und atemlos darum kämpfte, ihr Tempo zu halten, überholten die anderen Läufer auf der Bahn sie scheinbar mühelos. Wie schaffen sie es nur, dass sie dabei überhaupt nicht erschöpft wirken, fragte sie sich verzweifelt.
    „Na, wie läuft das Training? Haben Sie Ihr Pensum bald geschafft?“
    Beim Klang der wohlbekannten Stimme stolperte Anna prompt und wäre vermutlich hingefallen, wenn Damon sie nicht blitzschnell am Arm festgehalten hätte. Sein Anblick löste augenblicklich ein nervöses Flattern in ihrem Magen aus. Gestern Abend hatte er in seinem Smoking eine großartige Figur gemacht, aber heute – in Laufshorts und einem schwarzen ärmellosen Tanktop – sah er einfach atemberaubend aus. Sekundenlang betrachtete sie wie hypnotisiert seinen durchtrainierten Oberkörper und die gebräunten, muskulösen Beine. Dann entzog sie ihm abrupt ihren Arm und begann erneut zu laufen.
    „Woher wussten Sie, dass ich hier bin?“, stieß sie atemlos hervor, während Damon ohne jede Anstrengung mit ihr Schritt hielt.
    „Es war nicht besonders schwer, das herauszufinden. Ich wusste ja, dass Sie trainieren wollten, und dieser Sportplatz befindet sich ganz in der Nähe Ihrer Wohnung.“
    „Anscheinend ist an Ihnen ein Meisterdetektiv verloren gegangen“, bemerkte Anna sarkastisch. „Und was wollen Sie von mir, nachdem Sie mich nun gefunden haben?“
    Ihr abweisendes Verhalten schien Damon nicht im Mindesten zu irritieren. „Sie sehen müde aus, pedhaki mou“ , stellte er freundlich fest. „Ich denke, Sie sollten mal eine Pause einlegen.“
    „Danke für den Ratschlag, aber ich kann problemlos noch einige Runden laufen“, log sie und warf sich den dicken Zopf, zu dem sie ihr Haar geflochten hatte, über die Schulter. „Wieso sind Sie eigentlich so versessen darauf, mein Kindermädchen zu spielen?“
    Damon, der dicht an ihrer Seite blieb, ließ den Blick über ihr knappes Top und den flachen Bauch zu den eng anliegenden Lycrashorts schweifen, die ihre schmalen Hüften und den kleinen festen Po umschlossen. „Ich würde mich lieber als ihren persönlichen Trainer bezeichnen.“
    Frustriert blieb Anna stehen und funkelte ihn wütend an. „Ich brauche keinen
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