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Herz in Fesseln

Herz in Fesseln

Titel: Herz in Fesseln
Autoren: Chantelle Shaw
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Blondine war?
    „Wirklich schade, dass Sie die ganze Woche schon verplant haben“, bemerkte Damon schließlich. „Ich nehme an, dass es sich um eine Intensivbehandlung im Schönheitssalon handelt?“
    Sein ironischer Kommentar entfachte erneut Annas Zorn. „Ich muss trainieren, wenn Sie es genau wissen wollen.“ Warum sah er in diesem Smoking nur so gut aus? Und warum klang ihre Stimme so atemlos und unnatürlich hoch? Sie benahm sich wie eine unbeholfene Sechzehnjährige, dabei wollte sie ihm doch unbedingt beweisen, was für eine selbstsichere, weltgewandte Frau sie war.
    „Tatsächlich?“ Damon konnte seine Skepsis nicht verbergen. „Und darf ich fragen, wofür Sie trainieren?“
    „Nächste Woche findet im Hyde Park ein Wohltätigkeitsmarathon statt, an dem ich teilnehme“, informierte sie ihn kühl. „Es werden für verschiedene karitative Einrichtungen Gelder gesammelt, wobei ich einen Verein unterstütze, der die Einrichtung eines Kinderhospizes plant.“ Aus einem plötzlichen Impuls heraus fügte sie hinzu: „Vielleicht möchten Sie mich ja sponsern? Nik tut es auch.“
    Ihr Projekt brauchte noch jede Menge Unterstützung, und Damon Kouvaris schwamm schließlich im Geld.
    „Ich wäre entzückt. Wie viele Kilometer beabsichtigen Sie denn zu laufen?“
    „Es ist ein Halbmarathon, also einundzwanzig.“ Annas zögernder Tonfall verriet ihre Zweifel. Sie lag ziemlich weit hinter ihrem Trainingsplan zurück und hatte nur noch eine Woche Zeit.
    „Und wie weit laufen Sie nun während einer Trainingseinheit?“
    „Ungefähr die Hälfte der Strecke“, antwortete sie kleinlaut.
    „Ich verstehe.“ Ganz offensichtlich glaubte er nicht, dass sie es schaffen würde.
    Anna hob trotzig das Kinn. „Ich bin ziemlich fit, also wird es kein großes Problem für mich sein“, behauptete sie mit einer Zuversicht, von der sie weit entfernt war.
    Eine Weile betrachtete Damon sie nachdenklich. Dann nickte er. „Okay, ich bin mit derselben Summe dabei wie Nik.“
    „Das wäre aber ein sechsstelliger Betrag“, hielt Anna ihm vor Augen.
    „Wollen Sie damit sagen, dass Ihr Projekt das Geld nicht gebrauchen kann?“
    „Doch, natürlich“, versicherte sie ihm eilig und fragte sich beunruhigt, wo der Haken bei der Sache war. Keine Sekunde lang glaubte sie, dass er ein so großzügiges Angebot machen würde, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
    Langsam ließ Damon den Blick über ihr figurbetontes Kleid schweifen und schließlich auf ihren langen schlanken Beinen in den schwarzen Seidenstrümpfen ruhen. Das offene Begehren in seinen Augen ließ Anna erschauern. Er würde doch nicht ernsthaft vorschlagen, dass sie als Gegenleistung für seine Spende mit ihm ins Bett ginge?
    „Ich unterstütze schon eine ganze Reihe von Wohltätigkeitsorganisationen“, teilte er ihr sachlich mit, sobald er seine Musterung beendet hatte. „Nennen Sie mir bitte einen Grund, warum ich gerade dieses Projekt ebenfalls unterstützen sollte.“
    Anna zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Weil es nichts herzzerreißenderes gibt, als ein Kind, dessen Leben durch eine tödliche Krankheit zerstört wird“, erwiderte sie leise. „Als Kezia damals ihre Chemotherapie bekam, habe ich sie häufig im Krankenhaus besucht. Ich werde nie vergessen, wie unglaublich tapfer die Kinder dort waren. Falls ich durch meinen Prominentenstatus irgendwie dazu beitragen kann, ihnen ihr Schicksal zu erleichtern, bin ich bereit, alles zu tun.“
    Wenigstens fast alles, fügte sie im Stillen hinzu, als Damon näher trat, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Es war eine seltsam intime Geste, die ihr sekundenlang den Atem raubte.
    „Dann werde ich also einen namhaften Betrag für Ihr Kinderhospiz spenden. Dafür werden Sie ….“
    Jetzt kam es. Sie wusste doch, dass die Sache einen Haken hatte.
    „… meine Einladung zum Dinner annehmen.“ Das Funkeln in seinen Augen verriet, dass er genau wusste, was in ihr vorging. „Wovor haben Sie eigentlich solche Angst, Anna?“, erkundigte er sich amüsiert. „Sie können sich darauf verlassen, dass ich beim Suppe essen bestimmt nicht schlürfe.“
    Annas Wangen brannten vor Verlegenheit. Sie hätte erleichtert sein sollen, dass er nicht von ihr erwartete, das Verlangen zu stillen, das sie noch vor einer Minute in seinen Augen gesehen hatte. Stattdessen war sie irritiert und … ja, was eigentlich? Enttäuscht? Vielleicht hatte sie sein Verhalten ja falsch gedeutet. Vielleicht hatte sie
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