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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens
Autoren: David Eddings
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dann war sie plötzlich verschwunden.
    »Wo ist sie hin?« rief General Brendig.
    »Sie war nie wirklich hier«, sagte Botschaft.
    »Es war eine Übertragung, Brendig«, erklärte Belgarath. »Aber der Mann – Toth – ist in Fleisch und Blut hier. Wie haben sie das fertiggebracht? Weißt du es, Botschaft?«
    Botschaft zuckte die Schultern. »Nein. Aber es bedurfte der vereinten Kraft aller Seher von Kell.«
    »Welch ein Unsinn!« platzte Barak wütend heraus und schlug heftig mit der Faust auf den Tisch. »Nichts auf der Welt kann mich davon abhalten, mit euch zu kommen!« Mandorallen, Hettar und Lelldorin nickten zustimmend.
    Garion blickte Polgara fragend an. »Wäre es möglich, daß sie die Unwahrheit gesagt hat?«
    »Cyradis? Nein, eine Seherin kann nicht lügen. Möglicherweise hat sie einiges verschwiegen, aber zu einer Lüge ist sie nicht fähig!
    Was sie uns mitteilte, hat sie aus den Sternen gelesen!«
    »Wie kann sie mit einer Binde vor den Augen die Sterne überhaupt sehen?« fragte Lelldorin verärgert.
    Polgara spreizte die Hände. »Das weiß ich nicht. Seher nehmen auf eine Weise wahr, die wir nicht verstehen.«
    »Vielleicht hat sie die Sterne falsch gedeutet«, meinte Hettar.
    »Die Seher von Kell haben gewöhnlich recht«, brummte Beldin,
    »also würde ich mich darauf nicht versteifen!«
    »Das bringt uns wieder zur Sache«, sagte Garion. »Ich muß allein gehen.«
    »Allein?« keuchte Ce'Nedra.
    »Du hast gehört, was sie sagte. Einer meiner Begleiter wird sterben!«
    »Diese Möglichkeit bestand immer, Garion«, warf Mandorallen ernst ein.
    »Aber es war nie eine feststehende Tatsache!«
    »Ich lasse dich nicht allein gehen!« erklärte Barak.
    Garion spürte einen merkwürdigen Ruck, fast als hätte man ihn grob zur Seite gestoßen. Machtlos mußte er hören, wie eine Stimme, die nicht seine war, aus seinem Mund erklang: »Werdet ihr endlich mit diesem Gebrabbel aufhören?« sagte sie scharf. »Ihr habt eure Anweisungen erhalten. Richtet euch danach!«
    Verblüfft starrten alle Garion an. Er spreizte hilflos die Hände und versuchte ihnen so mitzuteilen, daß er keine Macht über die Worte hatte, die aus seinen Lippen quollen.
    Belgarath blinzelte. »Das muß wirklich wichtig sein, wenn du es selbst in die Hand nimmst!« sagte er zu der Bewußtheit, die sich Garions Stimme bediente.
    »Ihr habt nicht die Zeit herumzusitzen und zu debattieren, Belgarath.
    Der Weg vor euch ist lang und die Zeit begrenzt!«
    »Dann stimmt es, was Cyradis sagte?« warf Polgara ein.
    »Bis jetzt, ja. Sie ergreift jedoch noch keine Partei.«
    »Warum ist sie dann überhaupt gekommen?« fragte Beldin.
    »Sie hat ihre eigene Aufgabe, und das gehörte dazu. Auch Zandramas muß sie Anweisungen erteilen.«
    »Ich nehme an, du könntest uns nicht etwa einen kleinen Tip über diesen Ort geben, den wir finden müssen?« fragte Belgarath hoff-nungsvoll.
    »Du solltest es besser wissen, Belgarath. Doch müßt ihr auf dem Weg in den Süden in Prolgu anhalten.«
    »Prolgu?«
    »Etwas, das geschehen muß, wird sich dort ereignen. Die Zeit verrinnt, Belgarath, also hör auf, sie zu vergeuden!«
    »Du sprichst ständig von Zeit. Könntest du nicht etwas genauer sein?«
    »Er ist fort, Großvater«, erklärte Garion, der seine Stimme wie-dergefunden hatte.
    »Das macht er immer so«, beschwerte sich Belgarath. »Jedesmal, wenn die Unterhaltung interessant wird, verzieht er sich!«
    »Du weißt, warum er das tut, Belgarath«, sagte Beldin.
    Belgarath seufzte. »Ja, ich glaube schon.« Er wandte sich an die anderen. »Das wäre es also. Wir werden genau tun, was Cyradis uns sagte.«
    »Du wirst doch Ce'Nedra nicht wirklich mitnehmen!« protestierte Polgara.
    »Selbstverständlich komme ich mit, Polgara!« Ce'Nedra warf den Kopf zurück. »Ich wäre auf jeden Fall mitgekommen – egal, was diese Blinde gesagt hätte!«
    »Aber sie prophezeite, daß einer von Garions Begleitern sterben wird.«
    »Ich bin kein Begleiter, Porenn, sondern seine Frau!«
    Tränen glänzten in Baraks Augen. »Kann ich euch nicht doch überreden, mich mitzunehmen?«
    Garion spürte, daß auch ihm Tränen aufstiegen. Barak war immer einer der festen Felsen in seinem Leben gewesen. Die Vorstellung, auf diese Suche ohne den rotbärtigen Riesen an seiner Seite gehen zu müssen, erfüllte ihn mit einer seltsamen Leere. »Ich fürchte, wir haben keine Wahl, Barak«, sagte er bedrückt. »Wenn es nach mir ginge…« Er vermochte nicht weiterzureden.
    »Dies hat mir
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