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Herr Bofrost, der Apotheker und ich

Herr Bofrost, der Apotheker und ich

Titel: Herr Bofrost, der Apotheker und ich
Autoren: Sabine Neuffer
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könnte ich ihr frech erzählen, ich müsse mich jetzt beeilen, weil mein zukünftiger Ehemann, Christian Blennemann, es ganz gerne mal in der Mittagspause mit mir treibt. Nur so, damit sie weiß, dass wir doch noch ein Sexleben haben. Aber erstens stimmt das mit dem Quickie zwischendurch leider nicht und zweitens ist es unter meinem Niveau, jemandem irgendwelche Lügen aufzutischen.
    Ich reiße mich also zusammen und reiche ihr sogar die Hand, als sie aus der Kabine tritt.
    »Danke, Frau Schmidl«, sage ich knapp und will mich auf den Weg in den Besprechungsraum machen. Da muss ich nur noch flott die Details erklären, dann kann ich mich aus dem Staub machen. Ich brauche jetzt Zeit für mich, muss nachdenken und das gerade Erlebte erst einmal sacken lassen. Aber ich komme nicht dazu, denn aus irgendeinem Grund hält Christians Geliebte meine Hand fest.
    »Kein Problem, das habe ich gern gemacht. Aber Sie scheinen mich zu verwechseln. Mein Name ist nicht Schmidl. Ich heiße Brause, Franziska Brause.«
    »Nicht? Aber ich dachte …«
    Ja, was dachte ich denn eigentlich? Die Frau, die mir gerade gegenübersteht, ist maximal 25 Jahre alt, viel zu jung, um schon als Ärztin zu arbeiten – es sei denn, sie wäre eine absolute Überfliegerin, und so sieht sie ehrlich gesagt nicht aus. Meine Gedanken fahren zwar momentan Karussell, aber ich bin mir absolut sicher, dass Frau Glocke von einer Ärztin gesprochen hat. Weil mir die Worte fehlen, starre ich die Frau einfach nur an.
    »Sie meinen bestimmt Frau Doktor Schmidl, die arbeitet in der Kardiologie. Ich bin Krankenschwester hier auf der Gynäkologischen«, erklärt sie.
    Endlich finde ich meine Sprache wieder.
    »Ich weiß auch nicht, warum ich Sie verwechselt habe«, behaupte ich. »Sieht Frau Schmidl Ihnen vielleicht irgendwie ähnlich?«
    »Nein, gar nicht. Sie ist ein ganz anderer Typ als ich. Sie hat braunes, kurz geschnittenes Haar. Außerdem ist sie ein ganzes Stück kleiner als ich – und mindestens fünf Jahre älter, so Anfang 30.«
    Ich bin aber auch zu blöd! Was sollte eine Kardiologin bei einer Mammografievorführung verloren haben? Wie konnte ich mich von dem Vanilleduft nur so dermaßen täuschen lassen! Ich bin vorhin auf direktem Weg zu Christian gegangen, nachdem ich auf dem Gang Frau Glocke getroffen habe, die mich ins Büro meines Vaters geschickt hat. Die Frau aus dem Waschraum hätte an uns vorbeigehen müssen, um vor mir dorthin zu gelangen. Ich habe aber den Raum ganz sicher vor ihr verlassen. Es wäre mir also aufgefallen, wenn sie mich überholt hätte.
    Ob ich noch einmal nach oben auf die Station gehe, um mir die richtige Victoria Schmidl anzuschauen? Bisher habe ich ja nur ihre langen Beine gesehen …
    Nein, dabei treffe ich womöglich noch auf Christian. Das verkrafte ich im Moment nicht. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich ein komplettes Bild von ihr in meinem Kopf haben will. Ehrlich gesagt hat mir der untere Teil schon gereicht. Wenn ich nicht ganz schnell hier wegkomme, kippe ich um. Meine Beine fühlen sich an wie Gummi.
    »Alles in Ordnung? Sie sehen plötzlich so blass aus«, fragt die Krankenschwester besorgt.
    »Mir ist nur ein bisschen zu warm«, behaupte ich.
    Nichts ist in Ordnung. Christian betrügt mich. Und dabei wollten wir bald heiraten.
    Wie es weitergeht, erfahren Sie in:
    Juliane Albrecht
    Möppelchensex
    Roman
    www.dotbooks.de
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