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Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 6: Die Bürde des Captains (Science Fiction)
Autoren: Andreas Suchanek
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der Falthelm sich öffnete und in das Nackenfach des Skinsuits eingezogen wurde.
    Irina tat es ihm gleich. Die Luft roch frisch, die interne Umwälzungsanlage arbeitete. Sie fragte sich unweigerlich, wie lange noch.
    Sie ignorierten den Infobereich und gingen direkt zu den Fahrstühlen, die in die tiefergelegenen Stockwerke führten. Tatsächlich schien die Technik des Gebäudes dem elektromagnetischen Impuls standgehalten zu haben, der mit der Explosion einhergegangen war. Irina wusste, dass moderner transparenter Stahl nur noch mit Speziallegierungen verbaut wurde, die bis zu einem gewissen Grad strahlenresistent waren.
    “Die untersten Ebenen sind geschützt”, sagte Zev. Er aktivierte die in den Anzug integrierte Mini-K.I. und zog einen Adapterstecker hervor, der durch ein dünnes Kabel auf Höhe des linken Handgelenks mit dem Anzug verbunden war. “Die oberen Bereiche haben nur einfache Codeschlösser.”
    Es dauerte nur einige Sekunden, dann verschwand das stilisierte Schloss von den Touch-Flächen der obersten drei unterirdischen Ebenen. Irina setzte den Fahrstuhl mit einer Berührung des ersten Icons in Bewegung.
    Als die Tür sich öffnete, traute sie ihren Augen nicht.

    *

    “Was haben die hier erforscht?”, fragte Zev, während er in das Labor trat. “Das sollte ein einfaches Labor für Feldforschung sein, aber das hier wirkt wie militärisches Gerät.”
    “Wenn ich das richtig deute - und da ich keine Spezialistin auf diesem Gebiet der angewandten Forschung bin, ist das nicht sicher -, ging es um Phasen- und Sivor-Strahlung. Das hier”, sie deutete auf zwei Maschinenblöcke, “sind Multi-Frequenz-Generatoren. Aber hier muss es irgendwo noch weitaus größere Aggregate geben. Vermutlich in den unteren Bereichen.”
    Irina trat an eines der Terminals heran. Sie wunderte sich schon gar nicht mehr darüber, dass ihr Hand-Com erneut die Arbeit aufnahm. Dieses Mal färbte sich das Display schwarz und Statusdaten flimmerten über den kleinen Bildschirm. Einige Monitore erwachten zum Leben.
    “Ich wette, in den unteren Bereichen gibt es auch medizinische Ebenen und eingelagerte Nahrung”, sagte Zev. “Wir müssen nur eine Möglichkeit finden, die Codesperren zu überwinden.”
    Irina beobachtete ihren Hand-Com, auf dem die Status-Meldungen noch immer flirrten. Gleichzeitig erwärmte das Gerät sich leicht.
    “Ich gehe noch mal nach oben und schaue mir den Verwaltungscomputer genauer an. Vielleicht findet sich dort eine Möglichkeit, die Barrieren zu umgehen.”
    Irina überdachte kurz ihre Optionen. “Ich komme gleich nach, aber zuerst will ich noch etwas mit meinem Hand-Com testen.”
    Zev verschwand und sie blieb alleine zurück. Aufatmend fiel sie in einen der Laborsessel und atmete entspannt durch. Immerhin hatten sie ein Etappenziel erreicht, ohne, dass die I.S.P. es bemerkte. In den unteren Ebenen konnten sie hoffentlich einige Tage überstehen und die weiteren Schritte planen.
    Irina widmete sich erneut dem Hand-Com. Auf dem Tisch vor ihr stand ein Terminal, in dessen Seite mehrere Adapterstecker integriert waren. Sie zog einen davon hervor und klebte die hauchdünne Mikrofolie auf das Display ihres Hand-Coms. Der Kontakt kam sofort zustande. Auf dem Monitor des Terminals erschien ein Interface, über das sie auf das Hand-Com zugreifen konnte - wenn es ihr gelang, die Codesperre zu überwinden. Sie war zwar kein technisches Genie, doch einen Codebrecher konnte sie gerade noch aktivieren. Durch die elektromagnetische Strahlung auf Pearl war der Computer zwar nicht mehr mit der zentralen Cloud und dem Galaktischen Netz verbunden, aber im lokalen Speicher des Institutes fand sich das gesuchte Programm in einem temporären Verzeichnis. Wie schnell doch immer wieder die einfachsten Sicherheitsregeln vergessen wurden.
    Irina aktivierte die Anwendung und wartete. Während die Dechiffrierung lief, ließ sie sich die Status-Protokolle auf einem separaten Monitor anzeigen. Sie scrollte durch die Zeilen. Natürlich konnte sie mit derartigen Codefragmenten nichts anfangen, doch eine Angabe machte sie stutzig. Dort stand: Open Phase-Port 3388. Initiate Handshake. Irina wurde eiskalt, als sie begriff, was das bedeutete.
    Der Hand-Com verbindet sich mit dem Phasennetz!
    Sie schaute auf die Zeitmarke. Genau genommen hatte das verdammte Ding direkt nach ihrem Eintreten mit diesem Gewirr aus Statusangaben begonnen. Das erklärte auch die Wärme des Geräts: Es fand ein ständiger Zugriff auf die
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