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Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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Michalew und seine Hardliner konnten doch nicht anders, als alle übrigen Anträge abzulehnen.“ Björn gestattete sich ein wohldosiertes Grinsen. „Worauf ich mit der Mehrheit der gemäßigten Admiräle meine jeweilige Zweitwahl durchsetzen konnte.“ Pendergast sank in den Sessel vor seinem Schreibtisch. Da ihre Werte gespeichert waren, passten sich Sitzfläche und Rückenlehne umgehend an. „Sie wollen mir doch nicht sagen, dass es Ihr Plan war, Cross mit dieser Crew auszustatten.“ Pendergast runzelte die Stirn. „Es mögen ja allesamt Spezialisten sein, Asse auf ihrem Gebiet - andernfalls hätten Sie sie niemals auf die HYPERION bekommen -, aber gleichzeitig hat nahezu jeder Mist gebaut oder eine Menge Feinde an der Backe kleben.“ „Ach Santana, hören Sie doch auf. In jeder Crew sitzen Offiziere, die einer von uns aus politischen oder persönlichen Gründen nicht leiden kann.“ „Natürlich, aber das sind irgendwelche Schiffe. Die HYPERION ist ein Interlink-Kreuzer. Wenn das erste Logbuch von Captain Cross eingeht, können Sie davon direkt ein Dutzend Kopien anfertigen, denn ich sage Ihnen, jeder Admiral wird mit einem Vergrößerungsfeld nach einer Verfehlung suchen, um ihn an die Wand zu nageln.“ „Inklusive Ihnen?“ Sie nickte. „Inklusive mir. Cross mag Heldentum bewiesen haben, als er das Kommando über die DEFENDER übernahm und Tikara II vor diesem Piratenpack gerettet hat, aber er ist und bleibt ein Anfänger. Ihn nach 199 Tagen als Commander schon zum Captain zu befördern war ein politischer Schnellschuss. Dieses Schiff ist eine Nummer zu groß für ihn.“ „Ich für meinen Teil halte ihn für genau den richtigen Mann auf der richtigen Position.“ „Und nur aufgrund meines Vertrauens in Ihr Urteil konnten Sie ihn durchsetzen. Aber seien Sie versichert, ich werde Cross im Auge behalten.“ Mit diesen Worten stand Pendergast auf. „Und sollte er einen Fehler machen, nutzt ihm auch sein Orden nichts mehr. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?“ „Absolut Santana, absolut.“ „Dann ist es ja gut.“ Mit einem Nicken wandte sie sich um und verließ seinen Raum. Björn aktivierte das Hologramm der HYPERION. Der Interlink-Kreuzer erschien in einem Regen aus Pixeln nur wenige Zentimeter über seinem Schreibtisch. Es blieb zu hoffen, dass er Cross nicht überschätzte. 
     
    *
      
 Interlink-Kreuzer HYPERION, Orbitalwert Mars I, 01. November 2265
    Jayden starrte mit offenem Mund auf den gewaltigen Körper der HYPERION. Sein Shuttle näherte sich der Orbitalwerft von oben, was ihm einen sensationellen Blick gestattete. Das Schiff wirkte wie ein überdimensionales Schwert. Anstelle der Parierstange bildete jedoch ein abgeflachter Ring die Grenze zum Antriebssegment. Ein greifarmförmiges Gebilde ragte aus dem Ring hervor. Von ihm ausgehend hielten gerichtete Gravstrahlen den Phasenring in Position, über den der überlichtschnelle Funk und die gerichteten Laserübertragungen liefen. Mit insgesamt 300 Metern Länge war der Interlink-Kreuzer genauso lang wie ein Schlachtkreuzer, wenn auch deutlich schlanker. Insgesamt 12 Decks durchzogen das Schiff, unterteilt in jeweils 4 Sektionen. Die 420 Mann starke Besatzung unterteilte sich in Offiziere, Crewmen, ärztlicher Stab, Marines, die interne Sicherheit und Techniker. Das Shuttle flog eine Kurve, um in den Shuttlehangar einzufliegen. Schon einige Minuten später – Jayden hätte die Aussicht gerne länger genossen - setzte der Pilot die Maschine sanft auf und gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er aussteigen konnte. Eigentlich war es auch heute noch Tradition, den Captain mit einer Ehrengarde zu begrüßen, doch bei diesem Schiff schien einfach alles anders zu sein. Nur eine einzige Offizierin erwartete ihn, während ringsum Techniker herumwuselten, um letzte Feineinstellungen vorzunehmen. Hatte man sein Kommen nicht angekündigt? Er erkannte Noriko Ishida auf den ersten Blick. Der zierliche Körperbau, die feinen asiatischen Gesichtszüge, die kerzengerade Haltung. Sie wirkte genau wie auf dem 3D-Bild in ihrer Akte, das er noch im Shuttle angesehen hatte. Sie hob die rechte Hand zum traditionellen, militärischen Gruß auf Schläfenhöhe. „Willkommen an Bord, Captain Cross. Die Admiralität hat leider versäumt, ihre Ankunft rechtzeitig bekannt zu geben.“ „Vielen Dank, Commander.“ Er erwiderte die Ehrenbezeugung. „Machen Sie sich nichts daraus. Admiral Sjöberg wusste wohl, wie knapp bemessen unser Zeitplan ist. Wir
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