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Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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bemerkt.“ „Anders, als Sie vielleicht denken.“ Sie schwieg einen Augenblick, um die richtigen Worte zu finden. „Man sagt er habe drei Anläufe gebraucht, um an der Akademie aufgenommen zu werden. Trotzdem ist er ein ausgezeichneter Navigator. Entgegen dem leicht behäbigen Eindruck, den er macht, kann er eine Menge.“ „Sprechen Sie weiter.“ „Ich kann nicht wirklich viel über ihn sagen. Außerhalb der Arbeit sitzt er meist neben anderen Offizieren auf dem Entspannungsdeck an der Bar. Aber er redet nur wenig, stattdessen hört er zu. Ich denke man tut gut daran, ihn nicht zu unterschätzen.“ Während der Blick des Captains gedankenverloren durch sie hindurchging, berührte sie das letzte Abbild. „Lieutenant Sarah McCall“, erklärte sie. Eine stupsnasige Frau mit braunen Locken blickte lächelnd in das Aufnahmeobjektiv. „Holt die Admiralität jetzt schon Leute direkt von der Akademie?“ „Die Brückencrew wurde aus Offizieren zusammengestellt, die ...“ „Ist schon gut.“ Er winkte ab. „Die Admiralität hat ihre Gründe.“ Zweifellos. Wie sie es immer hat. Es fiel ihr schwer, bei diesen Gedanken nicht auszuspucken. Nach allem, was sie durchgestanden hatte, galt es nach wie vor ihr Schild nicht sinken zu lassen. „McCall ist die Verkörperung der Schüchternheit. Wenn Sie mit ihr sprechen, wird sie meist zu Boden schauen, verschüchtert nicken und mit piepsiger Stimme sprechen.“ Noriko lachte auf. „Von diesen Punkten abgesehen verrichtet sie ihre Arbeit tüchtig und kompetent. Ihre Familie ist ihr sehr wichtig. Sie übernimmt ab und an Schichten von anderen Offizieren im Tausch gegen zusätzliche Phasenfunkzeit. Die verbringt sie dann im Gespräch mit ihrer Familie.“ „Also gut“, sagte Cross. „Dann kommen wir zu unserem letzten Kommandobrückenoffizier.“ Dabei berührte er ein Icon auf dem Touch-Panel. „Commander Noriko Ishida.“ „Was wollen Sie wissen, Sir?“ „Überspringen wir die Fakten aus der Akte. Vermutlich wissen Sie, woran ich am meisten interessiert bin.“ „Das Kelvin-Debakel.“ Der Captain nickte. „Ich bin verblüfft. Warum haben Sie mich als Ihren I.O. angefordert?“ Von dem Moment an, als sie ihren Marschbefehl erhalten hatte, hatte sie sich das gefragt. „Warum ich?“ „Diese Ehre gebührt Admiral Sjöberg.“ „Ich verstehe.“ Die Enttäuschung brannte wie ein Fusionskern in ihrem Inneren. „Etwas anderes hätte mich gewundert.“ „Ich vertraue seinem Urteil. Obwohl es mir bei den umgehenden Gerüchten - das gebe ich offen zu - durchaus schwerfällt. Bis vor wenigen Jahren waren Sie die Vorzeigeoffizierin schlechthin. Ich habe noch niemals jemanden gesehen, der einen so kometenhaften Aufstieg hingelegt hat und obendrein noch Kompetenz besitzt.“ „Das nehme ich einfach als Kompliment.“ Bisher hatte noch niemand nach der Wahrheit gefragt. Erst einmal hatte sie einem Offizier berichtet, was damals geschehen war. Dem Falschen. „Sir, ich denke nicht, dass die Vergangenheit eine Rolle spielen sollte. Sie ist Geschichte.“ Cross zögerte. „Verstehen Sie mich nicht falsch, aber Sie sind meine rechte Hand an Bord. Ich muss Ihnen vertrauen können. Und auch wenn es keine Relevanz mehr besitzen sollte, muss ich wissen, ob die Gerüchte zutreffen.“ „Maschinenraum an Captain Cross.“ Die Stimme von Lieutenant Commander Lorencia drang aus dem Interkom. „Cross hier.“ „Sir, bitte kommen Sie in den Maschinenraum. Wir haben hier unten ein Problem, das wir umgehend besprechen müssen.“ „Ich bin auf dem Weg.“ In einer fliegenden Bewegung stand Cross auf. „Sie haben die Kommandobrücke, Commander. Wir führen unser Gespräch ein anderes Mal fort.“ Sie nickte und schob die Gedanken an das Gestern beiseite - wie sie es immer tat. „Aye, Sir.“ 
     
    *
     
    Das Schott rollte zur Seite und Jayden betrat den Maschinenraum. „Captain“, sagte Lieutenant Commander Lorencia. „Willkommen an Bord. Ich fürchte wir haben ein ernstes Problem.“ „Nur eines?“ Er hatte längst gelernt, dass es fast immer die Technik war, die einem reibungslosen Ablauf im Weg stand. „Worum geht es?“ Der Maschinenraum bestand aus einem einzigen Gewusel. Überall beugten sich Ingenieure über Geräte, machten Eingaben an den Touch-Panels oder fuhren mit Handscannern über Maschinenblöcke. Lorencias Reich zog sich über zwei Decks, die durch drei Magnetschwebeplattformen miteinander verbunden waren. Hinzu kamen die technischen Labors. Die
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