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Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment (German Edition)
Autoren: Andreas Suchanek
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und obendrein so hohe Beschleunigungswerte erreicht. Wir könnten in jedes Sonnensystem spazieren, ohne, dass ein Phasenraumstörer uns davon abhält.“ Jayden erinnerte sich noch an die Euphorie unter den Offizieren, als die ersten Nachrichten über den Interlink-Raumer die Runde gemacht hatten. Durch die Energie, die vom Speicherring in den Interlink-Konverter überführt wurde, konnte das Higgsfeld neutralisiert und so die Masse des Raumers aufgehoben werden. Solange Energie zur Verfügung stand, konnte das Schiff an dem vorausberechneten Vektor entlang mit Überlichtgeschwindigkeit durchs All rasen. Eine Änderung des Kurses war nicht möglich. Dies hatte in der Anfangszeit vielerorts die Euphorie wieder gedämpft. Immerhin gab es eine Menge Hindernisse im Raum, die unvorhersehbar waren. Zwar war ein Interlink-Raumer im Verlauf eines Fluges nur quasi-materiell, konnte größere Hindernisse also sogar theoretisch durchfliegen. In der Praxis hatte sich aber gezeigt, dass es immer wieder zu Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Materieteilchen kam, die ein hohes Maß an Schäden anrichteten. Erst Ilija Melnikow hatte dieses Problem gelöst. Er hatte ein Schild entwickelt, das den Raumer während der Passage in eine Phasenblase hüllte. Hierdurch blieben nicht nur die physikalischen Gesetzmäßigkeiten an Bord in Kraft, gleichzeitig wurde auch die Wechselwirkung mit Materiepartikeln aufgehoben. Das Schiff konnte in der Tat feste Objekte durchfliegen - in der Theorie sogar Planeten, was Jayden jedoch lieber nicht testen wollte. „Wollen wir hoffen, dass wir niemals wieder in ein bewohntes Sonnensystem einfliegen müssen, ohne offiziell eingeladen worden zu sein“, erwiderte er seiner I.O. „Alles in Ordnung Lieutenant McCall?“ Das jüngste Crewmitglied rieb sich die Schläfen und hatte die Augen zusammengekniffen. „Ja, Sir. Nur leichte Kopfschmerzen.“ „Wenn ich mich nicht irre, ist Ihre Schicht sowieso zu Ende. Ab auf die Krankenstation mit Ihnen.“ „Sir, ich bin sicher es handelt sich nur ...“ „Auf die Krankenstation, Lieutenant! Das ist der erste Interlink-Flug, den eine Crew absolviert. Mehr muss ich dazu nicht sagen.“ „Aye, Sir.“ McCall übergab ihren Platz an die Ablösung und verließ die Kommandobrücke. „Vielleicht warten wir mit den „Sektkorken“ noch eine Weile“, bemerkte Jayden. „Ich bin in meinem Bereitschaftsraum.“
     
    *
    IL HYPERION, 160 Lichtjahre von der Erde entfernt, 10. November 2265
     
     Commander Ishidas Stimme drang aus dem Interkom. „Sir, wir haben den letzten bekannten Aufenthaltsort der PROTECTOR erreicht.“ „Ich bin auf dem Weg.“ Jayden stürzte den verbliebenen Schluck seines Vitamincocktails hinunter. Während des neuntägigen Fluges hatte er mit jedem seiner Senioroffiziere ein erstes Gespräch geführt. Langsam entwickelte er ein Gefühl für deren Persönlichkeit. Commander Ishida stellte sich als kompetente I.O. heraus, die die Kommandobrückencrew mit Simulationen auf Trab hielt, Protokolle überarbeitete und den schlimmsten Papierkram übernahm. Doktor Petrova hatte ihre Untersuchungen abgeschlossen und Entwarnung gegeben. Beim Kopfschmerz von Sarah McCall gab es keinen Bezug zum Interlink-Flug. Da sein Aufenthaltsraum direkt an die Kommandobrücke anschloss, benötigte er nur einige Sekunden, um seinen Platz zu erreichen. „Ich kappe den Energiefluss zum Interlink-Antrieb in 3 ... 2 ... 1 ... wir sind auf Unterlicht. Abbremsvorgang beginnt.“ Commander Ishida begrüßte ihn. „Wir befinden uns zwölf Lichtjahre vom nächsten Außenposten der Parliden und dreiundzwanzig Lichtjahre vom Rand der Solaren Union entfernt. Galaktisches Niemandsland.“ „Lieutenant Kensington, Sie sind am Zug.“ Jayden fixierte die Ortungsoffizierin. „Finden Sie mir einen Hinweis auf die PROTECTOR.“ „Wir haben den letzten Aufenthaltsort des Schiffes erreicht“, erwiderte der Blondschopf. „Sobald wir nahe genug sind, setze ich Sensorplattformen aus.“ Obwohl der Abbremsvorgang Stunden in Anspruch nahm, brach auf der Kommandobrücke hektische Betriebsamkeit aus. Lieutenant Commander Akoskin begann mit der Entwicklung taktischer Szenarien auf der Grundlage der Umgebungsparameter. Lieutenant Task variierte den Schiffsvektor, um die HYPERION in die günstigste Ausgangslage für den Scan zu bringen. „Lieutenant McCall, finden sich irgendwelche Phasenfunkports in Reichweite?“ „Negativ, Sir“, erwiderte sie. „Ich habe einen dauerhaften Suchlauf
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