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Helden-Maus

Titel: Helden-Maus
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schlang sich weiterhin um seine Arme und Beine, presste sich eng an seinen Oberkörper. Die Sache mit der zweiten Haut war kein Witz gewesen!
    »He!« rief er, als die Schutzschicht ihn plötzlich in den Lenden kitzelte. Sie passte sich präzise seinem Intimbereich an. »Hör auf damit!«
    »Zwing mich doch dazu, Sterblicher!« erwiderte die Schicht und verpasste ihm einen peinlichen Druck.
    Esk sprang auf, drehte sich um und wollte davonlaufen, »Dreh dich nicht um!« rief die Schicht.
    Zzapp!
    »Aua!« Er schlug sich mit der Hand auf die Hinterbacke.
    »Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht umdrehen«, sagte die Schicht. »Ich bedecke dich nur von vorn. Jetzt hat dich ein Zappler erwischt.«
    Und tatsächlich: Als Esk seine Hand betrachtete, war sie voller Blut. Eine vorbeijagende Zapplerlarve hatte ihn gestreift. Hastig kehrte er sich wieder zum Nest um – und spürte sofort, wie etwas von seiner Brust abprallte.
    »Gerade noch rechtzeitig«, ermahnte ihn die Schutzschicht. »Wenn das Ding dich am Rücken getroffen hätte, hätte es dich durchbohrt.«
    Nun war überall das Zzapp! der Zapplerlarven zu vernehmen, die nun in solchen dichten Reihen vorbeischossen, dass es unmöglich gewesen wäre, ihnen auszuweichen. Metria beschützte ihn also wirklich. Er wünschte sich nur, dass sie an manchen Stellen seiner Anatomie etwas weniger gewissenhaft vorgegangen wäre.
    »Ich habe dir nie versprochen, dass es dir nicht gefallen würde«, sagte die Schutzschicht und kitzelte ihn aufs neue, dass es ihm peinlich war. Doch zur gleichen Zeit hörte er an derselben Stelle ein Zzapp, musste also zugeben, dass diese intime Nähe notwendig war. Sie piesackte ihn zwar, tat aber auch, was sie versprochen hatte. Offensichtlich interessierte sie sich tatsächlich in gewissem Umfang für seinen Körper, obwohl er nicht verstand wieso; wenn sie schon einen Körper haben wollte, warum ließ sie dann nicht einen männlichen Dämon seine Gestalt annehmen?
    Das Gemetzel des Zapplerschwarms wurde immer grässlicher. Sträucher und Bäume wurden durchlöchert und zerfetzt, als die winzigen, wurmgleichen Kreaturen hindurchschossen. Die Zapplerlarven jagten ein kleines Stück voran, um dann völlig reglos in der Luft stehen zu bleiben. Offensichtlich schmeckten sie ihre Umgebung ab, um festzustellen, ob sie ihren Bedürfnissen entsprach. Stand ihnen irgend etwas im Weg, bohrten sie sich auf magische Weise einfach hindurch. Deshalb galten die Zappler auch als die schlimmste Geißel Xanths; ein solcher Schwarm zerstörte so ziemlich alles, was sich in seiner Umgebung befand.
    Bis auf die Dämonen. Die Dämonen ignorierten die Larven, zumindest aber waren sie ihretwegen nicht beunruhigt. Einem Dämon im Dampfzustand konnte kein Loch etwas anhaben, und wenn sie sich im feststofflichen Zustand befanden, wurden sie so hart, dass die Zappler von ihnen abprallten, genau wie sie es bei Esk taten. Metria hatte recht: Auf diese Weise ließen sich die Dämonen wirklich nicht vertreiben.
    Sollte Esk jedoch irgend etwas zustoßen, säßen alle Dämonen gefangen im Nichts, denn aus diesem konnten sie nicht entkommen. Sie fühlten sich darin keineswegs unwohl, sie konnten lediglich nicht über seinen äußeren Rand hinaus, der sich in der Nähe des Talrandes befand. Auf diese Weise hätte man das Tal tatsächlich von ihnen befreien können! Andererseits wäre es dann auch zu nichts anderem mehr zu gebrauchen gewesen. Und auch etwaige Wühlmäuse, die in das Nichts eindrangen, würden es nie wieder verlassen können.
    Nein, einen Augenblick mal! Er hatte sich verrechnet. Wenn der Zapplerschwarm erst einmal verschwunden war, konnte doch jeder hergehen, das Tal betreten, das Loch in der Mitte zusammenfalten und das Nichts beseitigen. Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht? Dann hätte er jetzt sein Leben überhaupt nicht zu riskieren brauchen!
    Doch der Dämonin war es auch nicht eingefallen, ebenso wenig wie Chex, so dass er in seiner Torheit wenigstens nicht allein war. Das war ihm ein Trost. Und irgend jemand hätte sein Leben doch riskieren müssen, um das Nichts richtig zu platzieren, und dann wäre diese Person mit den Zapplern in seiner Mitte gefangen gewesen, und er, Esk, war der einzige, den Metria zu schützen bereit gewesen wäre, so dass letzten Endes doch alles auf das gleiche hinauslief.
    Die Stunden verstrichen, während sich das Wüten der Zappler fortsetzte. Doch mit der Zeit hörte man das tödliche Zzapp immer seltener, je
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