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Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02

Titel: Heisskaltes Verlangen: Team Zero 02
Autoren: Eva Isabella Leitold
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fand aber lediglich einen Schlüsselbund, der zusammen mit einer handlichen Waffe auf einer Jeans auf dem Stuhl lag. Ohne zu überlegen nahm sie beides und versuchte zuerst, den Schlüssel in das Schloss zu stecken. Er passte. Euphorie machte sich breit. Dieser Schlüssel war ein Generalschlüssel, der in unzählige Schlösser passte. Was nötig war, wenn man die vielen Türen dieses Gebäudes bedachte. Sie steckte ihn in die Hosentasche. Dann beäugte sie die Pistole. Sie hatte null Plan, wie man damit umging. Toll. Sie straffte die Schultern. Dann zog sie auf der Oberseite die Erhebung nach hinten, wie sie es aus Filmen kannte. Ob die Pistole jetzt geladen war? Sie wusste es nicht und konnte es auch nicht testen. Aber sie fühlte sich besser mit dem Ding.
    Sie beschloss, das Zimmer zu verlassen, weil sie schon viel zu lange hier war und ihre Glückssträhne nicht überstrapazieren wollte. Da wurde die Tür nach innen aufgestoßen.
    Oh Scheiße. Bernadette. Sie sah Cass und grinste hämisch. Anscheinend war das hier Dans Reich. Mist.
    „Na sieh mal einer an“, sagte Bernadette, deutete auf den Abluftschacht und ging auf Cass zu, worauf sie sich rückwärts bewegte. „Das hatte ich mir schon gedacht. Aber Harald ist ja so vertrauensselig. Ich habe gleich bemerkt, dass du keine von uns sein wirst. Wir sind anders.“ Ein wirklich intelligenter Mensch. „Und nun? Willst du davonlaufen?“ Sie kam immer näher. Bald würde Cass gegen die Wand stoßen. „Wenn Harald eines seiner Lieblingsspielzeuge fallen lässt, wird es noch maximal zehn Minuten leben“, sagte das Miststück und lachte.
    „Darauf werde ich nicht warten.“
    Damit sprang Cass vor, täuschte links an und schlug von rechts mit dem Griff der Waffe auf Bernadettes Kopf. Ein grausiges Geräusch. Diese fiel hin, versuchte sich aber schnell wieder aufzurappeln, da hatte Cass erneut ausgeholt. Dieses Mal traf sie Bernadette mit voller Wucht an der rechten Schläfe und setzte sie schachmatt. Für wie lange war nur die Frage.
    Ihr Herz klopfte und in ihrem Bauch flatterten Vögel wie bei einem Buschbrand wild herum. Aber da musste sie jetzt durch. Mit der Waffe in der Hand rannte sie durch den Flur. Himmel, sie hatte keinen Schimmer, wohin sie gehen sollte. Erst nachdem sie drei Mal umgekehrt war, fand sie Annies Zimmer. Sie fuchtelte mit zitternden Händen an dem Schloss herum. Die Tür öffnete sich endlich. Annie stand dahinter.
    „Komm, wir müssen hier weg.“
    Cass nahm Annie an die Hand und rannte los.
    „Warte, Liebes. Hier lang.“
    Annie zog Cass in einen anderen Korridor und dann weiter die nächste Abzweigung nach rechts.
    „Bist du sicher?“
    Annie zog eine Braue nach oben.
    „Okay, Annie. Das ist echt verrückt.“
    Plötzlich ging der Alarm los. Ein schriller Ton jaulte durch die Gänge, wie der einer Autoalarmanlage. Cass zuckte zusammen.
    „Scheiße“, murmelte sie und sah hektisch um die Ecke, an der sie abrupt stehen geblieben war.
    „So spricht man nicht.“
    „Annie“, stieß sie hervor. „Wir könnten beide umkommen. Wenn ich fluchen will, lass mich, verdammt.“
    Sie schlich weiter, dann wechselte Annie wieder in einen anderen Trakt.
    „Ich hoffe wirklich, du weißt, was du tust.“
    „Weißt du es besser?“
    „Nein“, gestand Cass.
    „Na also.“
    Gemeinsam rannten sie einige Stufen nach unten und durch einen schlecht beleuchteten Flur weiter. Eine Gänsehaut stahl sich auf Cass’ Arme. Die Pistole hielt sie fester, bereit, sie wenn nötig einzusetzen.
    Cass bog um die nächste Ecke, bremste ab und drängte wieder zurück. Da stand jemand und überprüfte etwas, das nach Sicherungskasten aussah. Verflucht.
    Vorsichtig lugte Cass um die Kante der Mauer, während sie trampelnde Schritte und Stimmen vernahm, die von überall herzukommen schienen. Bestürzung machte sich breit. Sie würden erwischt werden. Sie würden es nicht schaffen, hier rauszukommen. Falls doch, dann höchstwahrscheinlich in einem Sarg.
    Sie trat von einem Bein auf das andere und erhaschte alle paar Sekunden einen Blick auf den Mann am Sicherungskasten, während es ihr heiß, dann wieder kalt über den Rücken lief.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er endlich auf und hob den Werkzeugkasten vom Boden. Ihr Entsetzen ließ nach, sobald er pfeifend von dannen schlenderte und um die nächste Flurgabelung verschwunden war. Der Alarmschien ihn nicht zu beunruhigen. Vielleicht gab es spezielle Töne für spezielle Umstände. Und der Umstand ihrer
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