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Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)
Autoren: Lilian Larsen
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Etablissement, es sich handelte.
    Der Fahrer nannte Angie seinen Preis.
    »Wärst du bloß ein bisschen netter gewesen, hätte ich dir deine Bumser herangeschafft, aber so?«
    »Ich geh hier nich auf Arbeit«, sagte Angie. Sie war noch immer verstimmt. »Ich mache bloß einen Besuch. Aber wennste willst, kannst trotzdem mit mir ...«
    »Um Gott's willen«, sagte der Taximann. »Ich mach doch keine Mumienschändung.«
    »Du Sausack«, sagte sie und stieg aus. Sie stakste mit ihren hohen Absätzen auf das Haus zu. Plötzlich vertrat ihr eine junge, überschminkte Dirne den Weg.
    »Hau ab, Oma«, sagte sie. »Hier ist unser Revier. Du kannst auf den Rentnerstrich gehen, der ist am ...«
    »Ich such doch bloß die Elvira«, fiel Angie der jüngeren Dirne ins Wort, denn nun war ihr doch ein wenig mulmig geworden, zumal die anderen Mädchen, die an der Hauswand lehnten, ihre angerauchten Zigaretten wegwarfen und langsam provozierend herankamen.
    »Was will denn die alte Schachtel?«, fragte ein Mädchen mit schwarzem, sehr kurzem Haar und tiefschwarz geschminkten Augen.
    »Sie sucht die Elvira. Weiß jemand, wo die gerade steckt?«
    »Sie ist mit 'nem Freier auf die Bude gegangen.« Das Mädchen, das auf Liza Minelli gestylt war, schob sich heran. »Kommst aus der Ex-DDR, wie?«
    »Aus dem Bundesland Sachsen«, sagte Angie nicht ohne Stolz. »Wir machen 's Licht nich mit'm Hammer aus. Ich bin aus Leipzig, und da ist was geboten, das kann ich euch sagen.«
    »Erzähl mal«, verlangte die Schwarze und stellte sich als Liza vor.
    »Na ja«, sagte Angie zögernd. »Es wird halt ooch gebumst. Bei uns ist es halt noch nicht so wie hier. Und deswegen will ich mit der Elvira sprechen.«
    »Alles claro«, sagte die Schwarze und winkte ab. »Die Oma ist keine Konkurrenz. Komm wie heißt du überhaupt?«
    »Angie«, sagte die Dirne aus Leipzig.
    »Du solltest dich Olga nennen und den Stechern erzählen, dass du aus Russland stammst«, riet ein anderes Mädchen. Es trug einen fast weißen Pferdeschwanz, der mit einer goldfarbenen Spange gehalten wurde.
    »Komm rein, wir saufen einen«, lud Liza ein. »Wir zahlen dir was. Bist willkommen bei uns.«
    »Elvira hat den Steuermenschen auf der Matte. Das kann dauern«, sagte das weißblonde Mädchen. »Aber der löhnt fünfhundert ...«
    »Mark?«, fragte Angie und riß die Augen auf.
    »Also, für Lire lassen wir keinen an die Schatztruhe«, erwiderte Liza kichernd.
    »Fünfhundert Mark für 'ne einzsche Nummer!«, sagte Angie andachtsvoll. »Dafür rammeln wir den ganzen Tag und die halbe Nacht.«
    Nun betraten sie das Lokal. Es war ein bunt gemischtes Publikum anwesend. Hinter der Theke stand eine aufgedonnerte Blondine.
    »Heh, Polonia, hast du schon mal 'ne Leipziger Tülle gesehen? Das ist Angie.« Dann zeigte die schwarze Liza auf die Frau hinter dem Tresen. »Wir nennen sie Polonia, weil sie aus Polen kommt. Sie ist die Geschäftsführerin von diesem Laden.«
    »Was bringst du mir so altes Mensch?«, fragte Polonia in gebrochenem, harten Deutsch. »Klappert mit Knochen wie polnisches Huhn im Topf.«
    »Reg dich ab, Polonia. Sie will hier nicht anschaffen. Sie will Elvira besuchen.«
    »Ist sich oben auf Bude mit Finanzmann«, sagte die Polin und wies mit dem Finger zur Decke. Dann sah sie auf die Uhr an ihrem Handgelenk. »Halbe Stunde noch. Was trinken?«
    »Schmeiß eine Runde Hausgesöff. Zur Begrüßung für unsere ostdeutsche Kollegin.«
    »Ihr seid wirklich riesig nett«, meinte Angie gerührt. Wie die Dirne aus Leipzig feststellen konnte, blühte hier das Geschäft. Es kamen und gingen die Männer. Manche verschwanden mit einem Mädchen durch die gepolsterte Seitentür und kehrten nach einiger Zeit zurück.
    »Von solchen Umsätzen träumen wir«, meinte Angie andächtig. »So müsste der Kurt seine Kneipe aufziehen.«
    Die Mädchen, Liza, die Schwarze und Jenny, die Weißblonde, wollten von Angie wissen, wer dieser Kurt war. Und Angie erzählte. Sie sagte, dass eigentlich alles Drunter und Drüber ging und dass man bisweilen nicht das Salz für die Suppe verdienen konnte.
    »Und deswegen bin ich gekommen«, schloss sie ab. »Es muss bei uns anders werden. Vielleicht kann mir Elvira helfen.«
    »Nicht nur Elvira«, sagte Liza. »Wir würden schon auch als Gastarbeiter nach Leipzig gehen. Was meinst du dazu, Jenny?«
    »Ich muss erst Ron fragen.«
    »Du mit deinem Kracher von Loddel«, amüsierte sich Liza.
    »Sei froh, dass du keinen hast«, wurde ihr geantwortet.
    »Das bin
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