Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)

Titel: Heißes Pflaster Sachsen ROTE LATERNE Band 6 (Liebesroman Rote Laterne) (German Edition)
Autoren: Lilian Larsen
Vom Netzwerk:
der Wagen in einen schmutzigen Hinterhof, der von ein paar trüben Glühbirnen mäßig erhellt war.
    Elvira bekam es mit der Angst. Sie wagte es nicht mehr, Fragen zu stellen, sondern ging neben den Männern her. Im Gegensatz zum Hinterhof, herrschte im Inneren des Hinterhauses beispiellose Eleganz. Das war Elvira nicht fremd; bei ihr im »Puppenstübchen« war es ähnlich.
    Nun saß Elvira auf der Ledercouch, auf der auch schon Ted und Ronny gesessen hatten. Durch eine Seitentür trat der grauhaarige Hans Kleiber herein.
    »Guten Abend, Frau Paulke«, begrüßte er sie. »Schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.«
    »Einladung ist gut«, schnaubte sie. »Diese Kerle haben mir fast die Knochen gebrochen.«
    »Oh, das bedauere ich aber sehr. Sie hatten Anweisung, Sie höflich und nett zu behandeln. Aber nun sind Sie da, und wir können zum Thema kommen.«
    »Da bin ich aber gespannt«, sagte Elvira und lachte misstönend.
    »Sie sind die Pächterin vom »Puppenstübchen«, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Elvira.
    »Und das Bordell gehört Ihnen auch, nicht wahr?«
    »Die Nummer zwölf«, berichtigte sie. »Mit den anderen beiden Häusern habe ich nichts zu tun. Auch nicht mit der Weinstube, die vor zwei Wochen im Himmelspförtchen aufgemacht hat.«
    »Das ist mir bekannt, Frau Paulke«, sagte der Mann, den sie Jonny nannten. »Für mich geht es nur um das »Puppenstübchen«. Wollen Sie sich nicht zur Ruhe setzen?«
    »Ich? Mich?«, fragte Elvira und zeigte auf ihren Busen. »Ich denke doch gar nicht daran. Jetzt, wo die Geschäfte so gut gehen.«
    »Das ist ein Denkfehler«, sagte der Mann lächelnd. »Sie hatten doch schon eine Menge Schwierigkeiten, oder nicht?«
    »Am Anfang«, sagte Elvira. »Aber dat ist doch normal. Nein, jetzt läuft die Kiste wie geschmiert. Ich denk nicht ans Aufhören. «
    »Ich möchte, dass Sie mir das Lokal und das Bordell überlassen!«
    Sie blickte ihn an, als habe sie nicht richtig verstanden.
    »Aber  das ... Ich meine ...«
    »Sie müssen jetzt keine Entscheidung treffen«, unterbrach er ihr Gestammel. »Ich kann Ihnen eine großzügige Abfindung anbieten. Machen Sie sich davon im Westen etwas Neues auf.«
    »Im Westen läuft es nicht mehr so gut«, sagte Elvira. »Ich bin froh, dass ich hier so gut Wurzeln schlagen konnte.«
    »Seien Sie doch nicht so stur, Frau Paulke«, sagte Jonny mit leise drohendem Unterton. »Sie wollen doch sicherlich nicht schon wieder Schwierigkeiten haben, oder?«
    »Sagen Sie mal, drohen Sie mir?«, fragte Elvira. »Ich weiß ja nicht einmal, wer Sie sind?«
    »Man nennt mich Jonny«, sagte er, und da wurde Elvira blass. Diesen Namen hatte sie schon ein paarmal gehört. Geflüstert hatte man diesen Namen, so, als würde man von einem Gott sprechen.
    »Aber ich kann doch nicht alles aufgeben«, begann sie zu klagen. »Da stecken meine ganzen Ersparnisse drinnen, und ich ...«
    »Ich sagte es bereits: Sie bekämen eine sehr großzügige Abfindung. Über die genaue Höhe könnten wir uns unterhalten, sobald Sie meinem Vorschlag ein wenig nähergetreten sind.«
    Sie überlegte fieberhaft und spürte, dass sie diesen Mann irgendwie hinhalten musste. Ohne jeden Zweifel war er in Leipzig sehr einflussreich. Seine Freunde saßen, wie Elvira gehört hatte, in den höchsten und besten Positionen. Es war sicher, dass er ihr Schwierigkeiten machen könnte, von denen sie noch gar keine Ahnung hatte.
    »Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen«, stammelte sie.
    »Ich würde es Ihnen raten. Aber ich rate Ihnen auch, nicht zu versuchen, mich zu hintergehen. Da kann ich furchtbar unangenehm werden.«
    »Um Gottes willen!«, rief sie und warf ihre Arme hoch. »Wer denkt denn an so was?«
    Sie dachte an nichts anderes.
    Elvira kämpfte tagelang einen einsamen Kampf. Es gab niemanden mehr, dem sie vertrauen konnte. Liza war ihre größte Feindin geworden. Und Elvira hatte keine Handhabe gegen sie.
    Früher, bevor die elektronischen Systeme eingebaut worden waren, hatte Elvira immer wieder Gelegenheit gehabt, Umsätze zu tätigen, von denen Bobby nichts wusste. Das war nun vorbei. Es wurde jeder Pfennig festgehalten und der gesamte Betrieb total überwacht. Von ihrem Einkommen her hätte Elvira zufrieden sein können. Sie war es aber nicht.
    Und dann geschah das, was Elvira befürchtet hatte. An einem Abend stand Jonny ganz plötzlich und wie aus dem Boden gewachsen vor der Bartheke.
    »Ach Gottchen«, sagte Elvira erschrocken und hatte alle Mühe, ihre Fassung zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher