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Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Heißer als Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Heißer als Feuer: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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herablassend zurück. Sie straffte die Schultern und stolzierte mit hochgerecktem Kopf aus seinem Arbeitszimmer. Wieder in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer, riss sie sich den Morgenmantel und das sexy Negligee vom Leib und zog ein langes, dickes Baumwollnachthemd an.
    Sie war stinksauer auf ihren Mann. Während sie mit den Tränen kämpfte, trommelte sie auf ihr Kopfkissen ein und strampelte sich wütend die Bettdecke zurecht. Da sie sowieso nicht schlafen konnte, versuchte sie zu lesen. Die Worte verschwammen vor ihren Augen, und sie blinzelte ärgerlich.
    Als sie seine Schritte auf der Treppe vernahm, krampfte sich ihr Herz angstvoll zusammen. Sie vermochte sich bildhaft auszumalen, wie Ian reagieren würde. Zumal sie aus anderen Situationen um Ians aufbrausendes Temperament wusste. Als er die Tür aufriss und aufgebracht hinter sich zuschlug, schwante ihr Böses.
    »Mach das nie wieder.« Seine Augen blitzten vor Zorn. »Nie wieder. Hast du mich verstanden?«
    Sie sprang aus dem Bett. Kissen flogen, ihr Buch glitt zu Boden. »Nein, ich verstehe kein Wort.«
    »Dann erklär ich es dir. Dieser Mann da eben steht kurz vor einem Zusammenbruch. Er brauchte Rat und Hilfe. Gott sei Dank kam er zu mir, bevor er Trost im Alkohol suchte oder sich eine Kugel in den Schädel jagte. Zumal er beides in Betracht gezogen hatte, wie er mir offenbarte.
    Mitten in dieses Beratungsgespräch, das für den Seelenfrieden dieses Mannes wahrscheinlich lebenswichtig war, platzt du herein und hältst mir diesen abgeschmackten Wisch unter die Nase. Du hast mich abgelenkt. Ich konnte kaum noch weiterreden und begütigend auf den Mann einwirken.«
    Shays Augen füllten sich mit Tränen. »Das war nicht abgeschmackt. Immerhin bin ich deine Frau.«
    »Dann solltest du auch wissen, dass man mich nicht stört, wenn ich derartige Gespräche führe. Der Mann brauchte meinen geistlichen Beistand.«
    »Und was ist mit mir? Ich brauche dich schließlich auch!«
    »Dann musst du eben lernen zu warten.«
    »Aber ich bin deine Frau«, wiederholte sie. »Ich komme vor allen anderen.«
    Er starrte sie für einen langen Augenblick an, dann sagte er mit leiser, eindringlicher Stimme: »Nein, Shay, Gott steht an erster Stelle.«
    Aus ihrem Gesicht wich sämtliche Farbe, ihr war mit einem Mal sterbenselend. Blindlings schnellte sie herum und stürmte ins Bad, wo sie die Tür hinter sich abschloss. Von haltlosen Schluchzern geschüttelt, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
    »Shay, Shay, mach auf.« Ian trommelte von der anderen Seite auf die Tür. »Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dich angefahren habe. Und jetzt mach sofort die Tür auf.«
    Folgsam öffnete sie die Tür und stürzte sich weinend in seine Arme.
    »Bitte … bitte verzeih mir«, stammelte sie. »Ich hab mich falsch verhalten, aber ich hatte ja keine Ahnung. Ganz bestimmt nicht. Ich bin eine schlimme Frau.«
    Er vergrub sein Gesicht in ihren wirren Locken und zog sie auf das Bett. Wo er sie tröstete, bis ihre Tränen getrocknet waren und das Schluchzen verebbte.
    »Okay, das konntest du auch nicht wissen. Eigentlich fand ich das mit dem frechen kleinen Hinweis sogar ganz prickelnd. Es war auch nicht die Notiz, die mich geärgert hat, sondern dein Timing.Wo immer es möglich ist, versuche ich, Beratungsgespräche in meine Dienstzeit zu legen. Dann weiß ich, dass ich nicht gestört werde. Das hier war ein dringender Notfall, und zwar der erste seit unserer Heirat. Ich hätte dich beispielsweise auch darüber aufklären müssen, dass ich, wenn nachts das Telefon klingelt, praktisch ohne jede Erklärung wegmuss.«
    »Ist mir schon klar. Rein rational weiß ich, dass Gott und deine seelsorgerische Arbeit in deinem Leben an erster Stelle stehen.Verzeih mir meine gelegentlichen Eifersüchteleien«, flüsterte Shay, während sie zärtlich die kantigen Linien seines Gesichts nachzeichnete. »Es war nicht bös gemeint. Ich hab einfach nicht begriffen, dass es sich um etwas Gravierendes handelte. Ich dachte, er wäre bloß gekommen, um dich zu besuchen und ein längeres Schwätzchen zu halten. Ich arbeite an mir, Ian. So etwas passiert mir nicht noch einmal.«
    Er drückte sie innig an sich, strich mit seinen Händen über ihren Rücken. »Das weiß ich, und ich bin wahnsinnig stolz auf dich.«
    Lachend schob sie ihn von sich und blickte ihn mit tränenfeuchten Augen an. »Ich liebe dich mehr als mein Leben.«
    »Ich dich auch«, flüsterte er. Wie zur Bekräftigung senkte sich sein Mund heiß auf
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