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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung
Autoren: Amy J. Fetzer
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ihm ihren Ellbogen in die Seite.
    Er schaute sie böse an; der Bartwuchs eines Tages und seine zotteligen Haare verfinsterten seine Gesichtszüge.
    »Ziert Ihr Euch nur, oder ist es ein Geheimnis?«, fragte sie. Seine Lippen verzogen sich zum Lächeln eines Saboteurs.
    »Ransom.«
    Ihre blauen Augen taxierten kühn seinen Körper, vom Kopf bis zu den Füßen und wieder zurück, und Ran verspürte die beunruhigende Kombination von Hitze und der klirrenden Kälte des Winters.
    »Welch mächtiger Name«, bemerkte sie rau. Sein Blut rauschte. Sein Geschlecht schwoll an. Mit ihren Augen zog sie ihn bis auf die Haut aus. Sein Blick glitt über ihr Gesicht zu der Narbe auf ihrer linken Schläfe, registrierte den seidigen Glanz ihrer blassen Haut, bevor er sich zu den nur spärlich bedeckten Brüsten senkte. Die dunklen Knospen unter der dünnen Gaze zeichneten sich unter dem Stoff ab. Dieser Anblick verlockte zur Berührung. Seine Augen wanderten weiter über ihre in das Totenhemd gehüllte Gestalt, bis hin zu der dunklen Stelle, die er dort ausmachen konnte, wo ihre Schenkel sich trafen. Sein Atem ging schneller, als er seinen Blick langsam zurückgleiten ließ, um in diese herrlich blauen Augen zu schauen. Ihr Blick geriet nicht ein einziges Mal ins Wanken. Die Luft schien berauschend, herb wie roter Wein. Sinnlichkeit haftete ihr an wie ein wohlriechendes Parfüm. Als ihre Zunge über die weiche Fülle ihrer Unterlippe glitt, konnte er kaum noch an sich halten. Bei Gott, wenn jemals eine Jungfer nach Entehrung verlangt hatte – ach, verdammt!
    Die Tatsache, dass sie ihm seine Selbstbeherrschung durch nichts weiter als einen Blick nehmen konnte, machte ihn wütend. »Für welches Verbrechen hat der Sultan Euch eingesperrt?«, fragte er plötzlich sanft und zerstörte damit jäh den Zauber zwischen ihnen.
    Was für ein verschlossener Mann er doch ist, dachte Aurora, und schrieb das dem männlichen Bedürfnis zu, so gut wie alles beherrschen zu müssen. »Das war nicht er.« Sie schmiegte sich eng an ihn und legte ihren Kopf an seine Schultern. »Die Sultanin hat das getan.«
    Dieser Moment war für Rans Geschmack viel zu verführerisch, und er stieß sie zurück. »Erklärt mir das bitte.«
    »Ihr werdet auch keine Rache dafür nehmen?«
    Er seufzte verärgert. Um Rache nehmen zu wollen, musste sie ihm zuerst einmal etwas bedeuten. »Nein.«
    »Sie hat versucht, den kleinen Sohn ihrer Schwester zu vergiften. Die völlig verängstigte Mutter setzte ihr Leben aufs Spiel, um mich ausfindig zu machen. Ich war in der Lage, dem Kind sein Leben zurückzuschenken.«
    Rans Blick verschärfte sich, seine schwarzen Augenbrauen zogen sich eng zusammen. Die erbitterte Rivalität zwischen den Frauen des Sultans war allgemein bekannt. Eine jede von ihnen kämpfte darum, seine Ergebenheit zu behalten; mehr als alles andere jedoch schätzte der Prinz männliche Nachkommen, seine Erben. Wenn dieses Mädchen das Leben des Kindes gerettet hatte, so war dies normalerweise kein Akt, der mit Einkerkerung vergolten wurde. Ran hatte Probleme damit, das, was sie sagte, zu glauben.
    » Und wie habt Ihr dieses … Kunststück bewerkstelligt?«
    Aurora schien seine unausgesprochene Frage erahnt zu haben.
    »Es war lediglich ein Abführmittel nötig, um den Säugling von dem Gift zu befreien. Die erste kadine des Sultans wollte nicht glauben, dass ich als Ungläubige diese Kenntnis besitze.« Sie lächelte. »Die Geburt des Säuglings ihrer Schwester bedeutet für sie eine Verzögerung in der Thronfolge.« Scheinbar noch immer entsetzt über das, was sie hatte mit ansehen müssen, schloss Aurora kurz ihre Augen. »Der Zorn des Sultans, als er uns gegenüberstand, war ein Anblick, den man nicht so schnell wieder vergisst; die kadine wusste, dass ihr Leben auf dem Spiel stand und behauptete daher beharrlich, dass sie keine solch mörderische Tat begangen habe und dass meine Anwesenheit im Königreich ihres Prinzen die Schuld daran trüge.« Sie hob ihren Kopf, und jedes ihrer Worte triefte nur so vor Sarkasmus. »Ich soll angeblich ihren Geist verwirrt haben, wisst Ihr? Soll sie dazugebracht haben, dem Säugling dieses widerliche Gebräu die Kehle hinunterzuschütten, und zwar so lange, bis das bemitleidenswerte Ding Blut und Galle erbrach.« Sie stieß ihren Atem aus und ließ sich in seine männliche, sie umgebende Stärke hineinsinken. »Ich konnte sagen, was ich wollte, es spielte überhaupt keine Rolle. Der Sultan glaubte, dass ich ganz gewiss noch
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