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Heiße Schatten

Heiße Schatten

Titel: Heiße Schatten
Autoren: Jennifer Ambers
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Benefiz-Veranstaltung schützend zwischen mich und den Störenfried gestellt und wäre ohne zu zögern in eine Schlägerei gegangen, wenn es nötig gewesen wäre. Er ist so.
    Okay, er stellte mich seinen Geschäftspartnern als seine Begleiterin vor, aber ich bin nicht sicher, ob es überhaupt einen Platz an seiner Seite gibt.
    Aber das, was ich am allerwenigsten verstehe, ist seine Zurückhaltung, wenn es um Gefühle geht. Er ist zurückgezuckt, hat sich angezogen und ist gegangen, als ich geflüstert habe, dass ich ihn sehr gerne habe. Das Wort Liebe ist zwischen uns noch nie gefallen. Offen ist sein Herz nicht, das steht fest. Er hat eine Mauer drumherum gezogen, aus Stein und Stahl. Mindestens! Ich muss einfach wissen, wo ich stehe.
    »Neulich Abend …«, fahre ich fort. »Die Männer, mit denen du gesprochen hast, die Militärs, und diese Anzugträger mit den ganzen Narben …« Schon gerate ich ins Stocken.
    Er guckt mich fragend an. Nein, nicht wirklich fragend. Eher forschend. Vielleicht sogar lauernd und auf der Hut? Wieder huscht der dunkle Schatten über seine Augen. Mir ist bange. Werde ich ihn verlieren, wenn ich nachbohre? Ich wage kaum zu atmen. Jetzt werde ich auch noch rot, ist das zu fassen? Ich habe fürchterliche Angst, aber ich weiß, dass ich ihn ganz sicher verliere, wenn ich meine Zweifel weiter mit mir herumschleppe, denn er wittert jede Unsicherheit – und er mag keine Unsicherheit, so viel ist mir klar geworden. Los, Valerie, es ist nur ein einziger Schritt! Das Glück hilft nur den Starken.
    Verzweifelt nehmen ich all meinen Mut zusammen: »Weißt du, es gibt Dinge, die ich nicht verstehe. Wie ein Puzzle, in dem Teile fehlen, sodass ich kein Bild erkennen kann.«
    Ich versuche, meine Augen abzuwenden, aber ich bin in seinem Blick gefangen. Er steht auf, greift in meinen Nacken, aber es fühlt sich nicht so zärtlich an. Nicht so wie neulich auf dem Teppich. Sein Griff wird kaum merklich fester. Prickelnde Schauer jagen mir eine Gänsehaut über den Rücken. Nicht jetzt! Ich fahre fort: »Ihr habt über Algerien gesprochen und über Aufträge. Die Männer sahen aus, als wenn sie eine Kampfausbildung gehabt hätten. Und bei einem hab ich die gleiche Tätowierung am Handgelenk gesehen, die du am Oberarm hast. Kennt ihr euch schon lange?«
    Oje, sein Blick gefriert in gnadenloser Härte. Ich schlucke. Wahrscheinlich werde ich gerade immer kleiner.
    Er greift mein Kinn fester. »Das willst du doch gar nicht wissen, oder?«
    Sein Gesicht ist ganz nah vor meinem. Ich spüre eine Welle von Gefahr. Küsst er mich jetzt, wo er doch so nahe ist? Warum küsst er mich nicht? Kann ich noch zurück? Ich bin verwirrt. Das wird nichts. Gut, dann bringen wir es jetzt zu Ende. Ich ziehe das jetzt durch.
    »Ich will wissen, warum du in den Vorratsräumen Aussparungen hast, in die Waffen hineinpassen! Ich will wissen, ob du etwas mit Drogen zu tun hast, und ich will wissen, was in Algerien los war, und …«, sprudelt es aus mir hervor.
    Ärgerlicherweise schießen mir jetzt auch noch Tränen in die Augen. Ich mache gerade einen schlimmen Fehler, das merke ich, und ich will das nicht. Aber ich will jetzt auch keine Schwäche zeigen, und ich will erst recht nicht, dass er spürt, wie groß meine Angst ist, ihn zu verlieren.
    Er hält mich weiter am Nacken, erzeugt einen kleinen, aber unüberbrückbaren Abstand. Ich atme schneller. Meine Knie sind ganz weich, meine Hände suchen Halt. Habe ich alles kaputt gemacht? Mühsam nehme ich Kinn und Schultern hoch. Haltung, Valerie!
    Plötzlich spüre ich seinen festen Griff zwischen meinen Beinen. Ich schreie leise auf, als ein lustvoller Schmerz durch meinen Unterleib zieht und einen Fluchtinstinkt auslöst, aber meine Brüste scheinen ihm entgegenkommen zu wollen. Was denn nun?
    Ich kann nicht sagen wie, als er mich auf die Schreibtischplatte setzt und meine Bluse aufreißt. Der BH ist vorne zu schließen, aber das hat sich ganz schnell erledigt. Ein Blick auf meine Brustspitzen zeigt mir, dass mein Körper wesentlich mehr einverstanden ist als mein Verstand.
    Mich aufzulehnen erfordert immense Kraft: »Wir müssen reden!«, fordere ich mit einer Stimme, die seltsam heiser klingt. Ich schlucke. Er hält mir die eine Hand auf den Mund, mit der anderen massiert er jetzt kreisend meinen Bauch unterhalb des Nabels. Davon werde ich ganz weich, ganz aufnahmebereit. Dann nimmt er die Hand weg.
    »Pssst!«, befiehlt er, als er auch die Hand von meinem Gesicht nimmt.
    Ich
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