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Heiße Rache aus Leidenschaft

Heiße Rache aus Leidenschaft

Titel: Heiße Rache aus Leidenschaft
Autoren: Melanie Milburne
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für die meisten Italiener wäre es sehr wichtig, zu heiraten und eine Familie zu gründen.“
    „Das mag für frühere Generationen gelten“, meinte Rafaele. „Ich jedenfalls finde das Leben zu kurz, um mich im Alltagstrott zu erschöpfen. Oh, ich habe nichts gegen Kinder, aber ich ziehe die Sorte vor, die man nach einer halben Stunde wieder abgeben kann. Für etwas anderes ist in meinem Leben kein Platz.“
    „Das klingt für mich nach einer ziemlich oberflächlichen und sinnlosen Existenz“, sagte Emma. „Fühlen Sie sich denn nie einsam?“
    „Nein. Ich nehme das Leben, wie es ist, und will es nicht unnötig dadurch komplizieren, dass ich für das emotionale Wohlbefinden eines anderen Menschen verantwortlich bin. Die Frauen, mit denen ich eine Beziehung eingehe, kennen die Regeln und halten sich normalerweise sehr bereitwillig daran.“
    „Und wenn nicht, werden Sie sie schnell wieder los, richtig?“
    Ein arrogantes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. „Richtig.“
    Ihr Missfallen wuchs. „Mir tut jede Frau leid, die den Fehler machen sollte, sich in Sie zu verlieben.“
    „Nun, die meisten Frauen, die ich kenne, verlieben sich in meine Brieftasche. Ihre Gefühle haben wenig mit mir als Person zu tun, denn wie Sie sicher schon bemerkt haben, trage ich mein Herz nicht auf der Zunge.“ Mit einem schiefen Lächeln fügte er hinzu: „Vielleicht bin ich ja doch meines Vaters Sohn.“
    „Ihr Vater hat nach außen gern den Eindruck vermittelt, hart zu sein, aber im Innern war er ein gebrochener, einsamer Mann. Ich habe schnell erkannt, dass ihn hinsichtlich seines Lebens und seiner Beziehungen ernsthafte Reue plagte.“
    „Zu schade, dass er das nicht auch dem Überbleibsel seiner Familie mitgeteilt hat, solange er es noch gekonnt hätte“, meinte Rafaele verbittert.
    „Ich bin sicher, das hätte er getan, wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, ihn zu besuchen. Gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass es nur noch diese geringe Chance war, dass Sie ihn besuchen könnten, die ihn wider alle ärztlichen Prophezeiungen am Leben hielt.“
    „Warum hat er nicht den ersten Schritt getan?“, fuhr Rafaele auf.
    „Er lag im Sterben“, entgegnete sie nachdrücklich. „Was meiner Ansicht nach die Verantwortung denjenigen zuschiebt, denen es gut geht. Er konnte nicht mehr reisen und zum Schluss kaum noch sprechen. Was hätte es Sie gekostet, ihn anzurufen? Mickrige fünf Minuten Ihrer Zeit zu opfern, um einem sterbenden Mann seinen Seelenfrieden zu geben?“
    Rafaele deutete so aggressiv mit dem Finger auf sie, dass sie unwillkürlich zurückwich. „Sie haben überhaupt keine Ahnung, wie es gewesen ist, der Sohn meines Vaters zu sein! Als Quereinsteiger in das Leben meines Vaters wissen Sie nichts von dem, was vorher passiert ist. Du liebe Güte, Sie waren seine Krankenpflegerin! Man hat Sie bezahlt, ihm den Sabber vom Kinn zu wischen und seine schmutzigen Laken zu wechseln, aber nicht, um die traurige Historie seiner gescheiterten Beziehungen zu analysieren!“
    Emma holte bebend Luft. „Mir ist ja klar, dass dies eine ziemlich emotionale Zeit für Sie ist, aber ich denke …“
    „Es interessiert mich nicht die Bohne, was Sie denken“, fiel er ihr zornig ins Wort. „So wie ich es sehe, haben Sie einen sterbenden Mann schamlos ausgenutzt, um Ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Deshalb widerstrebt es mir besonders, von Ihnen darüber belehrt zu werden, welches Verhalten für mich als Sohn angemessen gewesen wäre, wo Sie so offensichtlich keine Ahnung haben, wie sich unsere Beziehung gestaltete.“
    „Es tut mir leid … Ich wollte nicht … Verzeihen Sie …“
    Seufzend strich er sich mit beiden Händen durchs Haar. „Vergessen Sie es einfach. Ich hätte Sie nicht anschreien sollen. Tut mir leid. Schreiben Sie es der Überarbeitung und dem Jetlag zu.“
    „Schon gut. Ich verstehe ja, dass dies eine schwierige Zeit für Sie ist.“
    Einen Moment schwiegen sie beide.
    „Ich bin froh, dass Sie für ihn da waren, als er starb“, sagte Rafaele dann schroff. „Trotz allem bin ich froh, dass jemand da war.“
    „Er war ein guter Mensch, Signore … Rafaele. Ich denke, tief im Herzen war er ein guter Mensch, der nur vom Weg abgekommen war.“
    „Allmählich bekomme ich den Eindruck, dass Sie in jedem Menschen unbedingt etwas Gutes sehen wollen, Emma March“, meinte Rafaele kopfschüttelnd.
    „Niemand ist durch und durch schlecht, Rafaele. Wir haben alle unsere ganz persönliche Geschichte, die
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