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Heiße Manege - Gay Romance (German Edition)

Heiße Manege - Gay Romance (German Edition)

Titel: Heiße Manege - Gay Romance (German Edition)
Autoren: Nicole Henser
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reagieren konnte. „Warte!“ Erst ein ganzes Stück von seinem Wohnmobil entfernt holte er Luca ein und hielt ihn am Arm fest. Sie standen im eiskalten Regen und starrten sich wortlos an.
    „Ich bin nicht schwul, Punk! Kannst du das endlich begreifen? Du brauchst mich nicht einzulullen, als hätten wir ein Date. Ich werde bald heiraten“, brach es nach einer schier endlosen Zeit aus Luca heraus. „Wenn du vögeln willst, musst du es nur sagen.“
    Alex atmete tief ein. Sprechen konnte er nicht, seine Kehle war wie zugeschnürt. Er wollte nichts fühlen, darum beobachtete er fasziniert, wie das Wasser zuerst in einzelnen Tropfen in Lucas Haar hing, sich dann zusammentat und in Rinnsalen herunterlief.
    Das weiße Shirt wurde durchsichtig und klebte an dem Körper, den er so begehrte.
    Alex k onnte nicht anders, als seine Hand auf die Stelle zu legen, wo er Lucas Herz vermutete. Dieses verbarrikadierte Ding, das seinem Besitzer das Leben schwer machte. Und ihm ebenfalls. Warm strahlte die Berührung durch die Nässe, kroch durch seine Finger den Arm hinauf, bis sie in seiner Brust angekommen war. Er spürte das Beben. Die Lähmung ließ langsam nach.
    Als er erneut atmete, hörte er ein heiseres Schluchzen, vielmehr fühlte er es. Alex schaute in Lucas Augen: dunkler Schmerz.
    „Wir brauchen etwas Trockenes und etwas in den Bauch, dann sieht die Welt schon besser aus“, sagte Alex mit rauer Stimme. Wie gern hätte er Luca stürmisch an sich gezogen, doch er wollte keine Flucht provozieren. Ein weiteres Mal würde er ihm nicht hinterherlaufen.
    Luca biss sich auf die Lippe und nickte. Hatte er ihm das Monster zum ersten Mal gezeigt? Alex hatte das Raubtier gesehen, das im Hintergrund lauerte und darauf wartete, anzugreifen. Er nahm Lucas Hand und drückte sie fest, bevor er ihn zum Camper zog.

    Alex war ein guter Koch. Luca war froh, dass er sich so weit erholt hatte, dass er zu derartigen Feststellungen fähig war. Gegessen hatte er mechanisch und dabei zugehört, wie Alex ihm alles Mögliche erzählte. Seine Fassade bekam Risse, bald war er verwundbar wie ein Krebs, dem die Schale fehlte. Mit ein wenig Zitrone und geschmolzener Butter konnte Alex ihn herunterschlucken.
    Es war erstaunlich, dass er sich ein wenig besser fühlte. Seine Hand hatte gezittert, als Alex darüberstreichelte. Luca wusste, was er wollte. Ihm wäre es lieber gewesen, sie brächten es schnell hinter sich. Schon die Begegnungen während ihres Trainings hatten ihn an seine persönlichen Grenzen gebracht. Alex nicht zu mögen, fiel ihm schwer, es wurde immer schwerer.
    Die Augen liebkosten seinen nackten Körper. Lucas Kleider hingen zum Trocknen vor der Gasheizung. Es roch vertraut nach Essen und dem Weichspüler, den er verwendete. Beinahe fühlte er sich wohl in dem Wohnmobil, das nicht so anders gestaltet war als sein Wagen. Da gab es keinen Alex, Luca war also sicher.
    Brachte er weiterhin die Kraft auf, ihn von sich zu stoßen? Nachzugeben bedeutete den Verlust seiner Familie. Nie war er ohne sie gewesen, hatte sich in ihrem Umfeld gut aufgehoben gefühlt. Doch Luca kannte die Einstellung seines Vaters zu Homos, Schwuchteln, Perversen … War es endlich an der Zeit, erwachsen zu werden? Was war eigentlich mit ihm los?
    Er wollte sich nicht in ein Leben drängen lassen, das nicht für ihn bestimmt war. Veronica war eine nette Frau, mit der er viele Bambini machen sollte und dabei ihre Artistennummern zusammenführen. Sie war Trapezkünstlerin aus einem befreundeten „Clan“. Sein Patron hatte ihn ins Gebet genommen, als er sich weigerte, sie zu heiraten: Immerhin hatten sie viel Geld in seine Ausbildung investiert. Luca schuldete es ihnen, zu funktionieren. Das war Tradition. Alles andere hatte weder Netz noch doppelten Boden.
    A lex war … Alex. Seufzend betrachtete Luca ihn. Es gab viele Schwule hier. So, wie sein Partner aussah, konnte er jeden haben. Das markante Gesicht mit dem sinnlichen Mund sah gut aus, der Körper war perfekt. Trotzdem hatte er sich ihn ausgesucht.
    Er konnte das. Sich Alex hinzugeben würde nicht weiter schwierig sein. Auch bei ihm hatte Luca eine Schuld zu begleichen. So musste er es sehen, wenn er nur halbwegs überleben wollte. Auf die eine oder andere Weise.

    Alex seufzte. Mit ein paar Handgriffen schaffte er Ordnung. Das war ihm wichtig, wenn er schon auf engstem Raum lebte. Heute Abend musste er Abstand gewinnen und war froh, etwas zu tun zu haben.
    Luca war sehr ruhig und wirkte abwesend. So kannte
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