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Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)

Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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zu begegnen. Nicholas würde nicht ihre einzige Reisebekanntschaft sein, mit der sie in Verbindung blieb, wenn auch der erste männliche Anhalter, der ihre Gefühle so restlos durcheinanderbrachte.
    »Hey, wir könnten doch die 93A fahren statt des Parkway«, rief Nicholas, als ein Straßenschild auf die Abzwei gung hinwies. »Diese Strecke ist viel romantischer, und man sieht viel mehr.«
    »Warum nicht?«, erwiderte Jody lächelnd und setzte den Blinker, um abzubiegen. Die Straße führte genauso nach Jas per, nur war sie nicht so gut ausgebaut und weniger befahren.
    Schon nach einem halben Kilometer musste Jody wieder anhalten. Eine glatte Felswand am Hang inspirierte Nicholas dazu, sie mit einem Südseemotiv zu verzieren. Mit seinem Malkreidenkarton unter dem Arm sprang er aus dem Auto und machte sich ans Werk.
    Belustigt sah Jody ihm zu. Das strahlendblaue Meer und der Palmenstrand nahmen sich etwas seltsam aus zwischen den hoheitsvollen kanadischen Tannen und dem tosenden Gletscherbach davor, aber der Kontrast gefiel ihr.
    »Nicht schlecht«, sagte sie, mit vollen Backen kauend, weil sie sich inzwischen über die Tüte mit den Donuts hergemacht hatte, die sie mit Nicholas' Kaffee hinunterspülte. »Ob jemand von weitem darauf hereinfällt und sich voller Stau nen auf den Weg zum Palmenstrand macht?«
    Nicholas lachte. »Sieht es so echt aus?«
    »Ja, sehr. Muss ich gleich fotografieren.« Jody holte ihre Kamera aus dem Auto.
    »Beeilen Sie sich, Jody«, rief Nicholas ihr zu. »Dann kriegen Sie noch einen besonderen Gag mit aufs Bild.«
    Jody drehte sich um und lachte hellauf. Eine Bergziege mit zwei Jungen kletterte gerade über das Geröll. Als die drei am 'Palmenstrand' angelangt waren, drückte Jody rasch auf den Auslöser.
    »Herrlich«, kicherte sie. »Bergziege mit Jungen am Palmenstrand der kanadischen Rocky Mountains. Ob ich das Foto dem Touristenoffice in Jasper anbieten soll?«
    »Auf jeden Fall«, riet Nicholas ihr. »Die sind immer froh über neue, bisher noch unentdeckte Perspektiven der Rockies.«
    Plaudernd und lachend setzten sie ihre Fahrt fort. Ein Bär trottete gemächlich über die Straße, am Ufer eines sumpfigen Sees entdeckten sie einen Elch. Während Jody eifrig fotogra fierte, brachte Nicholas gekonnte Skizzen zu Papier.
    »Sie können wirklich etwas, Nicholas«, lobte Jody. »Leben Sie von Ihrer Malerei?«
    »So viel bringt sie leider nicht immer ein«, musste Nicholas zugeben. »Ab und zu muss ich auch irgendwelche Gelegen heitsjobs annehmen, um mich über Wasser zu halten.« Er lachte kurz auf. »Und das, obwohl ich im Grunde genommen Millionär bin.«
    Jody zog die Augenbrauen zusammen. Wer saß da neben ihr? Mister Hochstapler?
    »Millionär?«, wiederholte sie ungläubig. »Mit Ihren Bil dern?«
    »Nein nein, das leider nicht. Aber meine Eltern sind sehr vermögend. Sie besitzen in Jasper und Banff zwei Luxusho tels, und ich bin der einzige Erbe. Ich habe jetzt schon über eine Million auf dem Konto, aber ich kann leider nicht an das Geld heran.«
    Jody wusste nicht recht, ob sie die Story glauben sollte oder nicht. »Aber warum denn nicht?«, fragte sie verwundert.
    Nicholas seufzte und versuchte, seine langen Beine in Jodys kleinem Wagen so bequem wie möglich auszu strecken.
                  »Meine Eltern knüpfen ein paar Bedingungen an mein Erbe, wissen Sie. Leider gefallen sie mir nicht sonderlich."
                  »Sind sie denn so schlimm, dass Sie deswegen ein Millio nenerbe ausschlagen?", fragte Jody.
    »Schlimm? Ich weiß nicht. Für mich eigentlich schon. Erstens verlangen meine EItern von mir, dass ich mir einen so genannten anständigen Beruf zulege, und da sitzt schon mal der Haken. Ich bin Künstler mit Leib und Seele und schlage mich lieber mit Gelegenheitsarbeiten durch, wenn der Verkauf meiner Bilder nicht genug einbringt.«
    »Das kann ich verstehen", meinte Jody mitfühlend. »Ich würde es auch schrecklich, wenn ich einen ungeliebten Beruf ergreifen müsste.«
                  »Ferner soll ich ein solides Leben führen, was mir ebenso wenig behagt«, fuhr Nicholas fort.
                  »Und was ist an Ihrem Leben so unsolide?«, wollte sie wissen.
    »Dass ich mit Rucksack und Staffelei durch die Gegend zie he, mich tagelang in der Wildnis herumtreibe, im Freien über nachte und fremde Autos anhalte, um wieder ein Stück wei terzukommen." Er drehte den Kopf und grinste Jody jungen haft an. »Tja, und dass ich
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