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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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Manipulation, die sie nun aufgedeckt hatte, war nicht mehr tragbar. Da musste sie ja schon völlig blind, taub und begriffsstutzig sein, um nicht zu erkennen, dass er sie irgendwann ein weiteres Mal verlassen würde.
    „In Ordnung …“
    Sienna hörte, wie ein Aktenkoffer geöffnet und ein Stapel Papiere auf einen Tisch gelegt wurde.
    „Wenn du dann mal einen Blick auf die Klausel werfen würdest, die das Sorgerecht für Kinder zum Inhalt hat …“
    Ohne nachzudenken, stieß Sienna die Tür auf und betrat den Raum. Vitalis klappte den Koffer zu und sprang erschrocken auf. Doch sie schaute Constantine in die Augen, und ihr wurde schwer ums Herz. Inständig hatte sie gehofft, sich getäuscht und das Gespräch vielleicht missverstanden zu haben, aber als sie seinen Blick sah, wusste sie, dass dem nicht so war.
    Wütend ging sie um Vitalis herum und nahm das Dokument vom Tisch. Fassungslos las sie – und konnte kaum glauben, was darin geschrieben stand. Constantine hatte sie tatsächlich wegen der Wasserrechte manipuliert. Es bedeutete, dass sie ihm im Grunde gleichgültig war – es ging ihm lediglich ums Geschäft. Selbst mit diesem Wissen hätte sie ihn geheiratet. Doch die Sache mit den Kindern …
    Vitalis hatte den Ehevertrag um eine Klausel erweitert, der zufolge Constantine das alleinige Sorgerecht für alle eventuellen Kinder erhielt. Im Falle einer Scheidung würde Sienna ihre Kinder zwar gelegentlich besuchen, sie aber in keinem Fall mit sich nehmen dürfen.
    Bevor sie überhaupt verheiratet waren, hatte Constantine berechnend und absolut emotionslos Vorsorge getroffen, ihr nicht nur Ambrosi-Pearls und ihren Job, sondern auch ihre Babys zu nehmen, die noch nicht einmal geboren waren.
    „Hast du wirklich geglaubt, dass ich das hier unterzeichnen würde?“, fragte sie entgeistert.
    Constantine stand auf. Jetzt erst bemerkte Sienna, dass Vitalis sich unauffällig durch eine Nebentür zurückgezogen hatte.
    „Das hat Ben vorläufig zusammengestellt. Du solltest das gar nicht sehen. Ich wollte nächste Woche mit dir über die Optionen sprechen“, erklärte er.
    Und er behauptete, dass sie ihre Firma zu sehr in den Mittelpunkt stellte? Seine Loyalität gegenüber der Atraeus-Group grenzte ja schon an Obsession. Sienna versuchte, sich beruhigen, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr plötzlich kalt wurde und sie sich zunehmend schwach fühlte. Vielleicht war sie ja wegen der Vorkommnisse vor zwei Jahren nicht ganz unschuldig daran, dass er ihre Beziehung auf einer rein geschäftlichen Ebene halten wollte. „Und ist das die Version des Vertrages, der du den Vorzug gibst?“
    „Nicht unbedingt“, entgegnete er vorsichtig.
    Nicht unbedingt die Antwort, die sie hören wollte. Sie legte das Dokument zurück auf den Tisch. Ihre Hand zitterte leicht. „Zwei Jahre lang habe ich mir Vorwürfe gemacht, weil unsere Väter hinter deinem Rücken ein finanzielles Abkommen getroffen hatten. Das war aus deiner Sicht ja so ein Verbrechen.“ Als sie eingewilligt hatte, Constantine zu heiraten, hatte sie gehofft, dass er etwas für sie empfinden würde. Falls es jetzt noch nicht Liebe war, würde vielleicht eines Tages Liebe daraus werden. Sie hatte den Panzer seines Misstrauens durchbrechen wollen. Dieser Vertrag hatte all ihre Hoffnungen zunichtegemacht.
    „Ich will eine Frau, für die Ehe und Kinder an erster Stelle stehen“, erklärte Constantine.
    „Und deswegen hast du diesen Vertrag aufgesetzt“, erwiderte Sienna und versuchte, nicht an die Zeit zu denken, die sie gemeinsam auf Ambrus verbracht hatten.
    „Dieser Vertrag ist nicht so kaltherzig, wie es den Anschein hat. Wir sind sexuell kompatibel und haben auch sonst viel gemeinsam.“
    „Wenn du mich fragst, besteht unsere einzige Gemeinsamkeit in einem siebenstelligen Betrag, den ich dir schulde. Und ich war so dumm, mich wieder in dich zu verlieben.“
    Etwas in seinem kühlen Blick änderte sich. „Sienna“, sagte er. „Ich wollte dir nicht wehtun …“
    „Nein. Du wolltest mich nur kontrollieren, denn das ist das Einzige, was immer für dich gezählt hat.“
    Von Panik erfüllt hatte Constantine Tomas angerufen, nachdem Sienna das Büro verlassen hatte, um zum Flughafen zu fahren und von dort aus nach Sydney zurückzukehren. Würde er versuchen, sie jetzt davon abzuhalten, dann würde er sie für immer verlieren, dessen war er sicher.
    Er verstand, dass er mit der Klausel für das Sorgerecht einen großen Fehler begangen hatte. Kein Geld der
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