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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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abgebröckelt war. Prompt fuhren sie mit dem Vorderrad in das tiefe Loch hinein. Constantine kurbelte wild am Lenkrad, er drückte das Gaspedal durch, aber es schien aussichtslos … Stattdessen gab der Erdboden unter ihnen langsam nach. Constantine legte den Rückwärtsgang ein und ließ den Motor aufheulen, aber es gelang ihm nicht, den Wagen wieder auf ebenen Grund zu fahren. Ruckartig neigte sich der Pick-up zum Fluss hin.
    Eine gefühlte Ewigkeit hingen sie auf zwei Rädern in der Schwebe. Dann kippte der Truck rumpelnd und wie in Zeitlupe zur Seite in den Fluss.

14. KAPITEL
    Der Sicherheitsgurt hielt Sienna fest auf ihrem Sitz, während der Truck eine unbeholfene Halbdrehung machte. Ihre Sonnenbrille rutschte ihr von der Nase, und aus dem Augenwinkel sah sie einen Schatten an ihrem Kopf vorbeifliegen – ihren Aktenkoffer.
    Endlich kam das Fahrzeug zum Halten. Allerdings hingen sie nun auf dem Kopf in ihren Sicherheitsgurten, denn der Truck hatte sich gedreht und lag auf dem Dach – und das mitten im Fluss.
    Langsam sanken sie nach unten, immer weiter, bis der Wagen vollständig vom schlammigen Wasser umschlossen war.
    „Geht es dir gut?“
    Sienna drehte den Kopf zu Constantine. Abgesehen von einem Kratzer auf der Wange wirkte er unversehrt. Eigentlich wäre alles nicht so schlimm – hätte sich nur ihr Truck nicht in ein U-Boot verwandelt. Außerdem lief ihr etwas warm und klebrig über den Kopf. Vermutlich Blut. Anscheinend hatte der Koffer sie getroffen. „Und wo ist hier der Notausgang?“, fragte sie jedoch nur.
    „Braves Mädchen.“
    Der Truck lag mit dem Dach nach unten auf dem Grund des Flusses, und an einigen Stellen drang bereits Wasser ins Innere. Sie mussten unbedingt aus dieser Falle herauskommen.
    Ein metallisches Klicken verriet, dass Constantine seinen Sicherheitsgurt gelöst hatte. Er hielt sich am Lenkrad fest, um sich langsam umzudrehen, bis er einigermaßen aufrecht dastand – mit den Füßen auf dem Wagendach und mit Rücken und Schultern gegen das Armaturenbrett gelehnt. Allerdings verhinderten Lenkrad und Schalthebel, dass er sich frei bewegen konnte.
    Er beugte sich an Sienna vorbei, um die Beifahrertür genauer zu betrachten. „Bei unserem Sturz ist das Dach leicht eingedrückt worden, weswegen die Türen sich wahrscheinlich nicht öffnen lassen. Wir müssen also durch die Fenster raus“, stellte er fest.
    Er löste ihren Sicherheitsgurt und fing sie auf, bevor sie in das schlammige Wasser stürzen konnte, das stetig in den Wagen eindrang und weiter anstieg. Constantine umschlang ihre Taille, um sie zu stützen, und schließlich stand Sienna dicht an ihn gepresst da, den Nacken gegen die Kante des Beifahrersitzes gepresst. Zwar stand sie sicher, allerdings mit einem mulmigen Gefühl im Magen, da sie sich jetzt mit dem Kopf im engen Fußraum befand.
    „Wir müssen schwimmen, um hier rauszukommen“, stellte Constantine fest. „Aber das sollte dir ja keine Probleme bereiten.“
    Hörte sie da etwa Sarkasmus heraus? Da allerdings das Wasser bereits knöchelhoch angestiegen war, wollte sie sich jetzt nicht darüber empören.
    Constantine griff an ihr vorbei, um das Fenster zu öffnen. Sienna versuchte, einen Schritt zur Seite zu machen, um ihm mehr Bewegungsfreiheit zu verschaffen, dabei stieß sie mit dem Fuß im Wasser gegen etwas Hartes. Das musste der Koffer sein, der sie vorhin am Kopf getroffen hatte. Doch die Verletzung störte sie im Moment nicht. Im Gegenteil, der Unfall hatte eine seltsame Wirkung auf sie gehabt, stellte sie fest. Urplötzlich waren Wut und Anspannung wie fortgeblasen. Zum ersten Mal seit zwei Jahren fühlte sie sich – gefangen in einem Truck, der kopfüber im Wasser lag – glücklich und zufrieden, weil Constantine mit seiner gelassenen Art das Kommando übernommen hatte.
    Wie seltsam, gerade jetzt zu erkennen, dass sie ihm vertraute und dass sie sich vor zwei Jahren, als alles schiefgelaufen war, genau dieses Verhalten von ihm gewünscht hätte.
    „Du gehst zuerst“, sagte er ruhig. „Ich komme nach.“
    „Klar, kein Problem.“ Da der aufgewühlte Schlamm sich mittlerweile gelegt hatte, konnte sie sehen, dass sie sich nicht einmal einen Meter unter der Wasseroberfläche befanden.
    „Ich werde jetzt das Fenster herunterkurbeln. Sobald die Kabine voll ist, musst du dich da durchquetschen. Bist du bereit?“
    Ihr Kopf schmerzte zwar ein wenig, aber sie fühlte sich immer noch nahezu euphorisch. Constantine war nur wenige Zentimeter von
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