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Heirate mich, Prinzessin!

Heirate mich, Prinzessin!

Titel: Heirate mich, Prinzessin!
Autoren: OLIVIA GATES
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sprach.
    Dann warf er plötzlich den Kopf zurück und lachte schallend.
    Nun war es an ihr, überrascht zu sein. Gleichzeitig erschütterte es den Rest an Selbstbeherrschung, den sie noch besaß. Sie hatte ihn noch nie lachen sehen, wusste gar nicht, dass er zu einer solch menschlichen Verhaltensweise fähig war. Aber nun, da er es tat, war es mitreißend und erregend.
    Sein Lachen ging Clarissa durch und durch. Es wirkte ansteckend in seiner Ehrlichkeit und sinnlich. Der ganze Mann war eine erotische Zeitbombe, und Clarissa fühlte, wie Verlangen in ihr aufstieg. Gleichzeitig ärgerte sie sich, weil sie ihm durch ihre Bemerkung Anlass gegeben hatte, sie bei ihrem Vater und beim Kronrat anzuschwärzen und ihnen mitzuteilen, dass das jüngste Ratsmitglied unfähig und untauglich war, die Interessen des Landes würdig zu vertreten.
    Doch es war ihr egal, denn sie wusste, dass Ferruccio gewonnen hatte. Sechs Jahre lang hatte er sich selbst als Köder ausgelegt, hatte ihr vorgeführt, wie begehrenswert er war, bis sie es kaum noch aushielt vor Sehnsucht. Bisher hatte sie noch geglaubt, ihm widerstehen zu können. Doch sie begriff, dass es längst zu spät war.
    Ferruccio lachte immer noch. „Hätten Sie denn kein schlechtes Gewissen, wenn mein Untergang Sie mit ‚außergewöhnlichem Vergnügen‘ erfüllen würde? Schließlich bin ich ein Familienmitglied.“
    Entnervt verdrehte Clarissa die Augen. „Erinnern Sie mich bloß nicht daran.“
    Er lachte erneut. „Da kommt sie endlich zum Vorschein, die Löwin. Ich wusste immer schon, dass unter der selbstbeherrschten Oberfläche eine temperamentvolle Frau lauert, und habe mich gefragt, was geschehen muss, damit Sie mal die Klauen ausfahren.“
    Kopfschüttelnd seufzte sie auf. „Gratuliere. Sie haben es herausgefunden. Ich hoffe, Sie genießen Ihren Erfolg.“
    „Ich habe wirklich noch nie etwas so genossen. Noch nie!“
    Wieder brach er in Gelächter aus. „Was sind Sie bloß für eine grausame Cousine.“
    „Eine sehr entfernte Cousine.“
    Der Ausdruck seiner Augen veränderte sich, wurde hart. „ Sì . In jeder Hinsicht.“
    Damit bezog er sich darauf, dass sie ihn seit Jahren auf Abstand hielt und ihm geschickt aus dem Weg ging.
    „Aber gerade jetzt sind Sie nicht weit entfernt, jedenfalls in einer Hinsicht.“ Er kam einen Schritt näher, bis er sie fast berührte. Clarissa zog sich hastig zurück und sah, dass Ferruccio drauf und dran war, den Abstand erneut zu verringern. Doch dann schaute er sie nur an, und sein Blick hätte sie beinah dahinschmelzen lassen. Mit samtweicher, tiefer Stimme bemerkte er: „Sehen Sie, wie einfach das ist?“
    „Was ist einfach? Dass Sie mich hier einfliegen lassen, so wie ein Paket, das auf Ihrer Türschwelle abgesetzt und dort liegen gelassen wird, bis Sie endlich geruhen, es zu bemerken? Klar, dazu brauchte ich nicht viel zu tun.“
    „Sie glauben, ich hätte gezögert? Nachdem ich den Kronrat düpiert hatte, weil ich darauf bestanden habe, nur mit Ihnen zu verhandeln?“
    „Das beweist noch lange nicht, dass mein Empfang freundlich war. Düpiert haben Sie mich, Signor Selvaggio, denn der Kronrat denkt jetzt, dass Sie mich als Verhandlungspartnerin gewählt haben, weil ich eine junge Frau bin, und mit jungen Frauen kennen Sie sich ja aus. Sie glauben, dass Sie mich leicht über den Tisch ziehen können, weil ich noch unerfahren im Verhandeln bin. Wahrscheinlich denken Sie, dass ich Ihnen bereitwillig die Seelen aller Einwohner von Castaldinien verkaufe.“
    Er lächelte. „Ich werde überlegen, ob ich das will.“ Ehe sie ihrem Impuls nachgeben konnte, ihn zu ohrfeigen, fuhr er fort: „Aber wenn irgendjemand annimmt, man könne Sie in Verhandlungen leicht über den Tisch ziehen, dann ist er dumm. Und was immer Sie von mir denken, Principessa –Sie müssten eigentlich wissen, dass meine geistigen Fähigkeiten nicht zu unterschätzen sind.“
    „Dann denkt der Kronrat eben noch viel Schlimmeres. Zum Beispiel, dass Sie die Gelegenheit nutzen, um ein persönlicheres Ziel zu verfolgen. Und auch das hätte damit zu tun, dass ich eine junge Frau bin. Damit würden Sie meine Position im Rat noch weiter untergraben.“
    Sobald sie das Wort „Positio“ ausgesprochen hatte, sah sie, wie Ferruccio seinen Blick anzüglich über ihren Körper wandern ließ. Ihr wurde heiß, und als sie kurz darauf erneut seinem Blick begegnete, las sie darin dasselbe Verlangen, das sie schon damals bei ihrer ersten Begegnung in seinen Augen
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