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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens
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wohl und dachte, dass mir vielleicht ein Glas Milch gut tun würde, bevor ich schlafen ginge. Ich meine mich zu erinnern, gehört zu haben, dass sich Miss Whitney und der Graf im Arbeitszimmer unterhielten, als ich durch die Halle ging. Ein paar Minuten später hörte ich den Schuss. Ich rannte durch die Halle, riss die Tür auf, und da war er, der arme Lord Fenwick. Er lag in einer riesigen Blutlache.«
    »Fahren Sie fort«, drängte Adam ihn, während er versuchte, die Information zu verdauen, dass Jillian bereits vor dem Schuss im Arbeitszimmer gewesen war und nicht erst hinterher hineingegangen war, wie sie ihm erzählt hatte. Er fragte sich, ob er wohl wieder auf eine Frau hereingefallen war. Wut stieg in ihm auf, doch er drängte sie zurück, um sie erst später herauszulassen.
    »Wie ich schon sagte - der Graf lag blutüberströmt auf dem Boden, und Miss Whitney stand neben ihm. Es war offensichtlich, was geschehen war.«
    »Und was war das genau?«, hakte Adam nach.
    »Am anderen Ende der Bibliothek seiner Lordschaft befindet sich eine Treppe. Genau da.« Atwater deutete auf eine offene Tür in der Wand des Arbeitszimmers, die nach Norden wies. »Wenn ich nicht in dem Augenblick hereingekommen wäre, hätte Miss Whitney sich längst über die Treppe in ihr Zimmer oben aus dem Staub gemacht, und keiner hätte was geahnt.«
    »Aber stattdessen kamen Sie hereingestürmt und sahen, dass sie sich gerade über den Körper beugte.«
    »Das ist richtig.«
    »Hielt Miss Whitney die Pistole in der Hand?«
    »Nein. Sie hatte sie ein paar Schritte weiter auf den Boden fallen lassen.«
    Vielleicht hatte sie das getan. Da sie sich nicht die Mühe gemacht hatte, die Waffe überhaupt zu erwähnen, war es mehr als wahrscheinlich, dass sie diejenige war, die sie auch benutzt hatte. »Haben Sie ihr in dem Augenblick gesagt, was Sie dachten?«
    Er nickte. »Ich sagte: >Du lieber Gott, was haben Sie getan ?< Sie leugnete es natürlich. Sagte, sie hätte nichts mit dem Schuss zu tun. In dem Moment fing ich an, um Hilfe zu schreien, und Miss Whitney lief weg. Sie rannte durch die hintere Tür der Bibliothek, durch den Korridor und dann in den Garten.«
    Adam konnte sich noch gut daran erinnern. Er spürte immer noch ihren überraschend vollen Busen, der sich an seine Brust drückte, als er sie in der Gasse aufgehalten hatte. Ihr Widerstand hatte ihn sofort erregt, den ganzen Weg bis nach Hause war er steif geblieben.
    Als er sich jetzt noch einmal die Geschichte in Erinnerung rief, die sie ihm erzählt hatte, in der keine Waffe vorgekommen war und auch ihre Anwesenheit im Arbeitszimmer vor dem Mord keine Erwähnung gefunden hatte, spannten sich seine Kiefermuskeln vor Wut über ihre Täuschung an.
    Genau in dem Moment ergriff Clay das Wort. »Wurden die Fenster im Arbeitszimmer geschlossen gehalten?«
    »Für gewöhnlich nicht. Der Graf mochte immer ein bisschen frische Luft, besonders am Abend.«
    »Also ist es vorstellbar, dass jemand draußen am Fenster gestanden hat, ihn erschoss und die Pistole hineinwarf.«
    »Ich nehme an, theoretisch hätte es sich so zutragen können.«
    »Hat man draußen vor dem Fenster nach Fußabdrücken gesucht?«, fragte Adam.
    »Vor dem Fenster liegt nur Kies, und davon abgesehen hat es ohnehin geregnet, bevor der Tag anbrach.«
    »Können Sie sich irgendeinen Grund vorstellen, warum Miss Whitney den Tod von Lord Fenwick hätte wünschen sollen?«, fragte Clay.
    Der Butler zuckte mit den schmalen, abfallenden Schultern. »Wer weiß? Vielleicht war es ein Streit unter Liebenden.«
    Adam achtete nicht auf die Woge des Abscheus, die bei diesen Worten in ihm hochstieg. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir uns mal kurz umschauen?«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern ging direkt auf die reich geschnitzte Tür zu, die zu Lord Fenwicks Bibliothek führte. Bei einer schnellen Untersuchung des holzgetäfelten Zimmers, dessen Wände mit Bücherregalen bedeckt waren, sahen sie nur einen Mahagonitisch mit einer Leselampe mit grünem Glasschirm und zwei ledergepolsterten Sesseln. Ein Schachbrett mit kostbaren, geschnitzten Elfenbeinfiguren stand in einer Ecke des Raumes. Nachdem er die
    Treppe am Ende des Zimmers in Augenschein genommen hatte, kehrte er ins Arbeitszimmer zurück.
    »Sie waren sehr hilfsbereit, Atwater.« Adam streckte ihm eine nicht unbeträchtliche Summe für die Umstände entgegen, die er gehabt hatte. Die Münzen klingelten, als der Butler seine dünnen Finger um sie schloss.
    »Danke,
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