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Haus aus Erde

Haus aus Erde

Titel: Haus aus Erde
Autoren: Woody Guthriie
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»Schneesturm aus gefrorenem Matsch – kakaofarben« nannte, trommelte auf die Great Plains ein. In Pampa konnte man oft weniger als sechzig Meter weit sehen. In seiner Bude, jämmerlich frierend, versuchte Guthrie, seine kleine Tochter vor einer fiebrigen Erkältung zu bewahren, und träumte davon, sobald es im Frühjahr taute, Adobe-Steine zu formen. Ein so kühnes Unterfangen würde ihn $ 300 an Materialien für ein Sechszimmerhaus kosten. »Man gräbt einen Keller aus und mischt da drin den Schlamm und das Stroh, irgendwie mit den Füßen, weißt Du, und wenn der Schlamm richtig dick ist, tut man ihn in eine Form und schafft etwa 20 Ziegel am Tag, und irgendwann hat man genug für ein ganzes Haus«, schrieb er an Albert. »Das Wetter härtet sie 2 bis 3 Wochen lang, die Sonne brennt sie, und dann zieht man seine Mauer hoch.«
    Guthries Brief an Eddie Albert – bisher unveröffentlicht, genau wie Haus aus Erde  – ist erst kürzlich entdeckt worden. Er zeigt, wie fasziniert Guthrie von seinem Traum eines Adobe-Hauses war, während er versuchte, den brutalen Winter des Jahres 1937 zu überleben.
    Wir haben nach Washington, D.C., geschrieben und ein Buch über sonnengetrocknete Ziegel gekriegt.
    Die Typen da oben beim Landwirtschaftsministerium wissen schwer Bescheid. Sie schreiben über die Arbeit so, dass man denkt, das kann ich auch.
    Sie haben dieses Buch über Adobe-Ziegel so schweinemäßig interessant geschrieben, dass man es alle paar Seiten hinlegen muss, um sich Matsch und Heu zwischen den Zehen rauszupulen.
    Die Leute hier glauben irgendwie nicht richtig an so ein Haus. Die Alten meinen, dass es nicht hält. Aber das Buch vom Landwirtschaftsministerium, da ist eine Landkarte drin, die zeigt, in welchen Teilen des Landes die Sache funktioniert, und es sagt in klaren Worten, dass sonnengetrocknete Ziegel die Antwort auf so viele Gebete von staubgeplagten Familien sind.
    Weil mit viel harter Arbeit, die wir Staubschüssler seit langem gewohnt sind, und sehr wenig Barem jede Familie ein verdammt gutes Haus hochziehen kann, das insektenfest, feuerfest und im Sommer kühl und im Winter innen nicht zugig ist.
    Ich habe hier auf dem Hof ein bißchen mit Schlammziegeln rumprobiert, und wenn man erst mal welche gemacht hat, weiß man, wer kein Haus aus Staub und Wasser hinkriegt, bei Gott, der kriegt gar keins hin.
    Ich habe hier einen Zementmann an der Hand, der gut ist, wenn er Arbeit kriegen kann, und auch einen Onkel, der seit 45 Jahren hier auf den Plains lebt. Der kennt hier alle Hügel und Mulden und Senken und Canyons und Flussbetten, wo wir Zeug zum Bauen finden, Holz und Steine und Sand, und er ist zu alt, um einen Job zu kriegen, aber jung genug zum Bauen.
    Dieser Zementarbeiter ist frisch verheiratet. Könnte aber ein bisschen arbeiten.
    Weil das Klima hier ziemlich trocken und sehr staubig ist, weil immerzu ein Wind bläst und der Weizen trotzdem wächst, wieso sind dann hier noch nicht diese guten billigen Häuser eingeführt worden, die, wenn ich mir die Ziegel auf meinem Hinterhof ansehe, ein großer Erfolg wären, glaube ich.
    Wenn Leute keine Arbeit finden oder sonst was, könnten sie sich ein Haus bauen, da können sie viel lernen.
    Uns gehört das kleine Holzhaus jetzt seit sechs Jahren, und es war rundrum ein Segen, und für genauso viel Arbeit und Geld, wie das Haus uns gekostet hat, kann man aus dem Staub der Erde eins hochziehen, das zwei Mal so gut ist.
    Es wäre fast staubsicher, und eine ganze Ecke wärmer, und würde obendrein länger halten. Aber die Leute hier haben es einfach noch nicht begriffen oder keine Information von der Regierung gekriegt, oder sie stolpern irgendwie rum und übersehen, was sie rettet.
    Die Holzhändler hier machen keine Reklame für Schlamm und Stroh, weil es auf Erden keinen Fleck ohne so was gibt, aber fast überall sieht man alte Adobe-Häuser, die sind so alt wie Hitlers Tricks und existieren immer noch, wie die Juden.
    Wenn ich Dir eine Predigt zu dem Thema halten wollte, würde ich mir die Lunge mit Luft vollpumpen und sagen, dass der Mensch selbst ein Adobe-Haus ist, eine Art zeitloser alter Tempel.
    Aber worauf ich rauswill, bevor das Papier alle ist: Wir kratzen uns den Kopf, wo wir diese $ 300 herkriegen sollen, und wir würden die Arbeit machen, und wir würden auf einen Zettel schreiben, dass dies Haus jemand anderem gehört, bis wir es abbezahlt haben …
    Die Raten müssten natürlich ziemlich niedrig sein, bis wir alles auf der
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