Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
dich da nur in was rein. Bitte«, sagte sie, als er zu einer Erwiderung ansetzte, »bitte, beantworte mir nur diese Frage. Wenn es die Heiligtümer des Todes wirklich gäbe und Dumbledore von ihnen wusste, wenn er wusste, dass die Person, die sie alle drei besitzt, Gebieter des Todes wäre – Harry, warum hat er dir dann nicht davon erzählt? Warum?«
    Er hatte die Antwort schon parat.
    »Aber du hast es doch selbst gesagt, Hermine! Man muss es selber herausfinden! Es ist eine Suche!«
    »Aber das habe ich nur gesagt, weil ich dich überreden wollte, mit zu den Lovegoods zu gehen!«, rief Hermine aufgebracht. »Ich hab nicht wirklich daran geglaubt!«
    Harry nahm keine Notiz davon.
    »Dumbledore hat mich immer gewisse Dinge selber herausfinden lassen. Ich sollte meine Stärken erproben, ich sollte Risiken eingehen. Das alles sieht ganz nach ihm aus.«
    »Harry, das ist kein Spiel, das ist keine Übung! Das ist die Realität und Dumbledore hat dir ganz klare Anweisungen hinterlassen: Finde und zerstöre die Horkruxe! Dieses Symbol bedeutet nichts, vergiss die Heiligtümer des Todes, wir können es uns nicht erlauben, uns ablenken zu lassen –«
    Harry hörte ihr kaum zu. Er drehte den Schnatz in den Händen, immer wieder, und hoffte fast, er würde aufbrechen und den Stein der Auferstehung offenbaren, um Hermine zu beweisen, dass er Recht hatte, dass die Heiligtümer des Todes tatsächlich existierten.
    Sie wandte sich an Ron.
    »Du glaubst nicht daran, oder?«
    Harry blickte auf. Ron zögerte.
    »Ich weiß nicht … ich meine … teilweise passt es ja zusammen«, sagte Ron verlegen. »Aber wenn man es insgesamt betrachtet …« Er holte tief Luft. »Ich glaube, wir sollen die Horkruxe erledigen, Harry. Das hat uns Dumbledore aufgetragen. Vielleicht … vielleicht sollten wir diese Sache mit den Heiligtümern vergessen.«
    »Danke, Ron«, sagte Hermine. »Ich übernehme die erste Wache.«
    Und indem sie an Harry vorbeimarschierte und sich im Zelteingang niederließ, bereitete sie dem Ganzen grimmig ein Ende.
    Aber Harry schlief kaum in dieser Nacht. Die Idee von den Heiligtümern des Todes hatte Besitz von ihm ergriffen, und er fand keine Ruhe, während aufwühlende Gedanken ihm durch den Kopf wirbelten: der Zauberstab, der Stein und der Umhang, wenn er sie nur alle haben könnte …
    Ich öffne mich zum Schluss … aber was war der Schluss? Warum konnte er den Stein nicht jetzt haben? Wenn er ihn doch nur hätte, dann könnte er Dumbledore diese Fragen persönlich stellen … und Harry murmelte dem Schnatz im Dunkeln Worte zu, versuchte alles, selbst Parsel, doch der goldene Ball wollte sich einfach nicht öffnen …
    Und der Zauberstab, der Elderstab, wo war der versteckt? Wo suchte Voldemort jetzt gerade? Harry wünschte, seine Narbe würde brennen und ihm Voldemorts Gedanken zeigen, denn zum ersten Mal überhaupt wollten Voldemort und er genau das Gleiche … Hermine würde diese Vorstellung natürlich gar nicht behagen … aber sie glaubte ja auch nicht … Xenophilius hatte Recht gehabt, in gewisser Weise … Engstirnig. Kleinmütig. Vernagelt . In Wahrheit machte ihr der Gedanke an die Heiligtümer des Todes Angst, besonders der Stein der Auferstehung … und Harry presste seinen Mund erneut auf den Schnatz, küsste ihn, verschluckte ihn fast, doch das kalte Metall gab nicht nach …
    Es war fast Morgen, als er sich an Luna erinnerte, die allein in einer Zelle in Askaban saß, umringt von Dementoren, und plötzlich schämte er sich. Er hatte sich fieberhaft mit den Heiligtümern beschäftigt und sie darüber ganz vergessen. Wenn sie Luna nur befreien könnten, aber Dementoren in solcher Vielzahl waren praktisch unangreifbar. Nun fiel ihm auch ein, dass er noch gar nicht versucht hatte, mit dem Schwarzdorn-Zauberstab einen Patronus hervorzubringen … das musste er am Morgen nachholen …
    Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, einen besseren Zauberstab zu bekommen …
    Und wieder überkam ihn der Wunsch nach dem Elderstab, dem Todesstab, unbesiegbar, unschlagbar …
    Am nächsten Morgen packten sie das Zelt ein und zogen durch triste Regenschauer weiter. Der Regen begleitete sie bis an die Küste, wo sie in dieser Nacht das Zelt aufstellten, und weiter die ganze Woche, durch verschlammte Landschaften, die Harry trostlos und bedrückend fand. Er musste ständig an die Heiligtümer des Todes denken. Es war, als ob eine Flamme in ihm entfacht worden wäre, die durch nichts zu löschen war, weder durch Hermines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher