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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch
Autoren: Charlaine Harris
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meine Bürokraten: Er konnte das Band unmöglich so schnell gefunden haben.
     »Tut mir leid, ihr zwei«, sagte er. »Der Typ, der das Zeug aufbewahrt, hat heute frei. Aber morgen ist er wieder da. Kann
     ich euch anrufen und es euch übers Telefon vorspielen?«
    »Klar, kein Problem«, sagte ich. Ich gab ihm meine Handynummer.
    »Verdient ihr gut mit eurer Leichensuche?«, fragte er.
    »Ja, wir kommen zurecht«, sagte Tolliver.
    »Wie ich hörte, hast du dir eine Kugel eingefangen«, bemerkte Pete. »Wem bist du da auf die Zehen getreten?«
    »Schwer zu sagen«, meinte Tolliver grinsend. »Matthew ist übrigens aus dem Gefängnis entlassen worden.«
    Sofort wurde der Detective wieder ernst. »Ich habe ganz vergessen, dass er kurz vor der Entlassung stand. Ich kenne diese
     Typen und kann aus Erfahrung sagen, dass sie sich nicht ändern.«
    »Ganz meine Meinung«, bemerkte ich. »Wir bemühen uns, ihm so weit als möglich aus dem Weg zu gehen.«
    »Wie geht’s den kleinen Schwestern?« Wir gingen inzwischen zum Lift, und Pete begleitete uns.
    »Gut. Mariella ist gerade zwölf geworden, und Gracie wird bald neun.« Aber sie war jünger. Ich war mir sicher, dass sie jünger
     war. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um mir darüber Gedanken zu machen, aber mir wurde klar, dass Gracie ihrer Altersgruppe
     kein bisschen hinterherhinkte.Ihre verzögerte Entwicklung, die wir ihrem niedrigen Geburtsgewicht und ihren ständigen Gesundheitsproblemen zugeschrieben
     hatten, war wahrscheinlich keine: Ihr wahres Geburtsdatum war bloß drei oder vier Monate später als gedacht.
    »Ich kann sie mir in dem Alter gar nicht vorstellen.« Pete schüttelte den Kopf darüber, wie viel Zeit seitdem vergangen war,
     und ich zwang mich, ins Hier und Jetzt zurückzukehren.
    »Ich habe übrigens neulich mit Ida gesprochen«, bemerkte ich.
    »Mit Ida? Mit der Frau, die den blauen Pick-up gesehen hat? Was hatte sie zu erzählen?«
    Als ich ihm von Idas Unterhaltung mit der Essen-auf-Rädern-Frau berichtete, fluchte er laut. Dann entschuldigte er sich. »Idioten!«,
     sagte er. »Jetzt muss ich diese Frau anrufen und Ida erneut besuchen. Irgendwann einmal werde ich gar nicht mehr aus ihrem
     Haus herauskommen. Sie behauptet zwar, keinen Besuch zu wollen, aber wenn ich erst einmal da bin, redete sie und redet, bis
     ich ganz taub bin.«
    Ich versuchte vergeblich, mir ein Lächeln abzuringen. Tolliver nickte nur.
    »Ich werde schauen, welche Auswirkungen das auf die Alibis hat, Harper. Sobald ich irgendeine Spur habe, werde ich sie verfolgen,
     das schwöre ich dir. Ich bin genauso daran interessiert wie ihr, endlich herauszufinden, was eurer Schwester zugestoßen ist.
     Und es tut mir leid, dass dieser Mistkerl von eurem Vater überhaupt aus dem Gefängnis entlassen wurde.«
    »Mir auch«, sagte ich, nicht wissend, ob ich damit auch im Namen Tollivers sprach oder nicht. »Aber wir glauben nicht, dass
     er Cameron entführt hat.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Pete, was mich ein wenig überraschte.»Ich weiß um deine Gabe, Harper. Und ich weiß auch noch, wie du mit Tolliver nach der Highschool herumgefahren bist, um nach
     ihr zu suchen. Wenn ihr sie nicht gefunden habt, wird sie auch nicht hier sein. Wenn es Matthew war, hätte er sie ganz in
     der Nähe verscharren müssen, und er hatte nicht viel Zeit. Ihr hättet sie längst gefunden.«
    Ich nickte. »Wir haben es versucht«, sagte ich. »Aber vielleicht hat sie ja jemand direkt vom Parkplatz vor der Schule entführt
     und ihren Rucksack weggeworfen. Das würde das Fahndungsgebiet deutlich vergrößern.«
    »Daran haben wir auch schon gedacht«, sagte Pete nachsichtig.
    Ich wurde rot. »Damit wollte ich nicht andeuten, dass   …«
    »Ist schon gut. Du willst deine Schwester finden. Und ich will es auch.«
    »Danke, Pete«, sagte Tolliver und schüttelte ihm erneut die Hand.
    »Und du werd wieder gesund, hörst du?«, ermahnte ihn Pete und kehrte an seinen Arbeitsplatz zurück.
    »Wir haben hier heute viel Zeit verschwendet«, sagte ich. Ich war deprimiert und fragte mich, was wohl als Nächstes kam.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, meinte Tolliver. »Wir haben so einiges geklärt. Möchtest du kurz bei den Clevelands vorbeischauen?«
    Ich überlegte. Meine Pflegeeltern waren nett, und ich respektierte sie, aber ich war nicht in der Stimmung, um Konversation
     zu machen.
    »Lieber nicht«, sagte ich. »Lass uns lieber nach Garland zurückfahren.«
    Das Handy klingelte. »Hallo«,
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