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Happy birthday - Pat!

Happy birthday - Pat!

Titel: Happy birthday - Pat!
Autoren: Janelle Denison
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Leben. Er steuerte auf den Ausgang zu, ohne sich umzudrehen.
    Er blickte nie zurück.

2. KAPITEL
    Sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken.
    Pat lehnte sich in ihrem Bürosessel zurück und schnippte mit dem Finger gegen die Geschäftskarte mit dem Aufdruck “Fantasy for Hire”. Seufzend strich sie über die schwarzen Lettern des Namens in der linken unteren Ecke. Austin McBride. Darunter die Telefonnummer, die sie längst auswendig wusste.
    Die Karte hatte innen im Hut gesteckt. Pat hatte sie erst entdeckt, als sie den Stetson zu Hause abgenommen und auf die Flurkonsole gelegt hatte. Natürlich war die Karte keine Einladung zu einem privaten Anruf. Geschäftskarten dienten der Werbung, das wusste jeder, und da Pat aus der Werbebranche war, wusste sie auch, dass Mund-zu-Mund-Propaganda wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens beitrug. Sie hatte aber weder die Absicht, dieses seltsame Service-Unternehmen weiterzuempfehlen, noch wollte sie bei Austin eine Wiederholungs-Show bestellen. Warum hatte sie dann die Geschäftskarte in ihre Handtasche gesteckt, bevor sie am Morgen nach ihrem Geburtstag ins Büro fuhr?
    Weil sie nicht aufhören konnte, an ihn zu denken.
    Und das irritierte sie maßlos. Gerade jetzt, da sie so nah vor ihrem Ziel war, konnte sie sich eine Ablenkung wie Austin McBride nicht leisten. Sie wollte und musste dies Ziel erreichen, denn es bedeutete beruflichen Aufstieg, eine vielversprechende Laufbahn und die völlige Unabhängigkeit von ihrer übermächtigen Familie, die sich noch immer nicht von dem Schock ihrer Entlobung erholt hatte. Obwohl es inzwischen zwei Jahre her war, seit sie sich von Bartholomew Winston getrennt hatte, hielten ihre Eltern und Brüder ihr bei jeder Gelegenheit vor, was für ein komfortables Leben sie aufgegeben hatte und dass sie nicht ewig Single bleiben könne.
    Pat sah das anders. Nach dem Fiasko mit Bartholomew war in ihren Zukunftsplänen kein Platz mehr für einen Mann, schon gar nicht für einen, der die Wunschträume von Frauen berufsmäßig erfüllte.
    Sie musste aufhören, an ihn zu denken.
    Das dürfte nicht allzu schwer sein, dachte sie, zog die Schreibtischschublade auf und legte die Karte auf die vielen anderen Geschäftskarten, die sie fein säuberlich in einer Ecke gestapelt hatte. “Aus den Augen, aus dem Sinn”, murmelte sie, als wäre es eine magische Zauberformel.
    “Hoffentlich hat dieses Augenproblem keine Auswirkungen auf Ihre Kampagne für ’World Wide Travel’.”
    Pat fuhr erschrocken zusammen und klemmte sich prompt den Finger in der Schublade. Typisch Louden Avery! Der Herr Kreativ-Direktor hielt es nicht für nötig, zu klopfen oder sich auf andere Art bemerkbar zu machen, sondern marschierte einfach in ihr Büro, als ob es sein eigenes wäre!
    Sie wandte den Kopf und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. “Keine Sorge, Louden, was immer Sie eben gehört haben mögen – ich habe meine fünf Sinne beisammen.”
    “Das ist gut zu wissen”, antwortete er übertrieben sanft. “Ich würde es sehr schade finden, wenn irgendeine dumme Sache Ihre Chancen auf Beförderung mindern würde.”
    “Das Einzige, was meine Chancen mindern könnte, wäre die bessere Qualifikation von jemand anderem”, entgegnete sie ruhig. Sie beide wussten, dass ihr Diplom in Betriebswirtschaft ihr einen deutlichen Vorteil gegenüber ihrem Kollegen Fred Williams verschaffte, mit dem sie um die Beförderung konkurrierte.
    Louden lächelte lediglich. Er ging um ihren Schreibtisch herum und setzte sich seitlich auf die Tischkante. Warum er diesen Platz wählte, war Pat klar – Louden Avery liebte es, sich als der Überlegene zu fühlen. Er beugte sich zu ihr und warf einen Blick auf die vor ihr ausgebreiteten Papiere. “Wie kommen Sie mit dem Entwurf für das Logo voran?”
    “Mit den Skizzen bin ich so gut wie fertig.” Pat musste sich zwingen, zu ihm hochzublicken. Die Art, wie er sie mit seinen wässrig blauen Augen musterte, war ihr äußerst unbehaglich. “Und morgen früh haben Sie den ausgearbeiteten Entwurf auf Ihrem Schreibtisch – zwei Tage vor dem Termin.”
    “Donnerwetter, Sie sind wirklich flink.” Er drehte die Skizze, an der sie gerade arbeitete, zu sich und betrachtete den Globus mit den zwei verschlungenen W, den Initialen des Reiseunternehmens. “Und auch so begabt. Es wäre ein Jammer, all diese Kreativität vergeudet zu sehen.”
    Sie ignorierte seinen spöttischen Ton. “Wie gesagt, morgen haben Sie die Mappe auf Ihrem Tisch. Gibt es
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