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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer
Autoren: F. Paul Wilson
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mit seinen knochenlosen Beinen dahinschlängelte, so musste er sich doch trotzdem ducken, um unter der absinkenden Basis des Tesla-Apparats durchzuschlüpfen. Er schlang seine Beine um die Strickleiter und rutschte über die Kante. Ehe er verschwand, sah er Jack noch einmal an.
    »Wir sehen uns auf der anderen Seite«, verabschiedete er sich und war verschwunden.
    Der Apparat kam zur Ruhe, während Canfield wegtauchte. Die Füße seiner glühenden Beine versengten den Beton, wo sie ihn berührten. Fast gleichzeitig begannen die Beine und Verstrebungen sich zu verbiegen, als sie unter dem Gewicht der Kuppel nachgaben. Träge, zeitlupenartig kippte die Konstruktion in das Loch. Die glühende Kuppel blieb für ein paar Sekunden am Rand hängen, dann drehte sie sich, schrumpfte ein und verschwand ebenfalls.
    Gerettet, dachte Jack.
    Beinahe kraftlos vor Erleichterung sank er gegen den Stützpfeiler. Melanie und Canfield waren ohne eine Eintrittskarte in ihr neues Zuhause zurückgekehrt. Er lächelte. Er hoffte, dass ihnen ein freundliches, warmes Willkommen bereitet würde. Ohne den Tesla-Apparat, um es offen zu halten, würde das Loch sich schon wie zuvor schließen und die Strickleiter, eingegossen in den Beton, zurücklassen.
    Und jetzt nichts wie raus aus der verdammten Handschelle…
     
     

4
     
    »Siehst du, Mauricio? All deine Sorgen waren umsonst. Das Tor ist offen, wie geplant. Meine Zeit ist gekommen.«
    »Sei wenigstens ehrlich«, sagte Mauricio auf seiner Schulter, während sie durch den Vorgarten gingen. »Auch du musst Momente der Unsicherheit gehabt haben.«
    Schon richtig, dachte er. Aber er würde es niemals offen zugeben.
    »Als ich von der Ehler-Frau erfuhr, was sie in einem der vergrabenen Tesla-Kanister gefunden hatte, kam mir die Vermutung, dass meine Zeit nahe war. Als ich dann die Pläne sah und Teslas Notizen las,
wusste
ich es.«
    Aber die Pläne waren unvollständig gewesen. Der Apparat, den sie darstellten, konnte das Tor nur für wenige Minuten öffnen. Melanie war auf die andere Seite gegangen, um einen kompletten Apparat von der Andersheit zurückzuschicken, und zwar einen, der das Tor dauerhaft öffnete.
    Was machte es schon aus, wenn Mächte innerhalb der Andersheit den Apparat zu diesem Fremden anstatt zu ihm gesandt hatten? Das erste Tor war offen… weitere würden folgen und sich gleichzeitig überall auf der Erde öffnen. Die Andersheit würde durchsickern, diese Welt durchsetzen und sie nach ihren eigenen Vorstellungen umformen.
    Und ich werde das Instrument dieses Prozesses sein.
    »Dennoch«, sagte Mauricio, »ich hätte vermutet, dass, wenn deine Zeit wirklich gekommen wäre, du keine Apparate brauchen würdest und die Tore sich von selbst öffnen würden.«
    Er hatte stets das Gleiche angenommen, aber der Apparat hatte ihm eine Möglichkeit geboten, die er nicht ignorieren konnte. Nach all den Jahren, all den Zeitaltern, die er ausgeharrt hatte, war er es leid geworden, den rechten Augenblick abzuwarten, bis alle Zeichen stimmten, bis irgendetwas von selbst geschah. Er hatte die Entdeckung der Pläne als ein eigenes Zeichen betrachtet, eine Chance, den Prozess in Gang zu setzen, und er hatte diese Chance ergriffen.
    »Und da ist immer noch die Frage der Lady.«
    »Vergiss sie! Du kannst auf deine Bestimmung warten, Mauricio, oder du kannst ihr entgegengehen.«
    »Wenigstens weiß ich jetzt, warum ich den Fremden nicht töten konnte«, sagte Mauricio. »Ich wusste nicht, was mich davon abhielt oder weshalb. Es hätte durchaus sogar der Feind sein können. Jetzt weiß ich es. Die Andersheit wollte den Fremden für sich selbst.« Er fletschte seine spitzen Zähne. »Es wäre besser für ihn gewesen, wenn ich Erfolg gehabt hätte.«
    Sie blieben bei der mächtigen Eiche stehen und betrachteten das Haus. Rechts sah er den Mann der Ehler-Frau in seinem Wagen sitzen und in der Dunkelheit auf seine Frau warten. Wie traurig.
    Du wirst bald wieder mit ihr vereint sein, dachte er, aber keinesfalls so, wie du es dir vielleicht vorstellst.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit erneut dem Haus zu. Seine Nerven vibrierten vor unbändiger Vorfreude. Endlich, nach all der Zeit, in diesem Augenblick, an diesem Ort, in der kleinen Stadt seiner Wiederempfängnis, war seine Zeit gekommen.
    Nach all dem, was ich durchgemacht habe, nach all den Schlachten, die ich geschlagen habe, nach all den Schmerzen und Strafen, die ich erleiden musste, verdiene ich diese Welt. Sie wurde mir versprochen, ich habe sie
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