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Halloween -Verliese der Lust! Kapitel 1-3 (German Edition)

Halloween -Verliese der Lust! Kapitel 1-3 (German Edition)

Titel: Halloween -Verliese der Lust! Kapitel 1-3 (German Edition)
Autoren: Denise R. Leitner
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hätte sie dem Gefühl nachgegeben. Dem Gefühl der Ruhe und Geborgenheit. Doch sie war nicht geborgen. Sie hatte sich mit Biest vereinigt – in animalischer Gier.
    Sie hob den Kopf. Sie wollte in das wahre Gesicht blicken – in das wahre Gesicht desjenigen, dem sie sich hingegeben hatte. Das wahre Gesicht von ihm.
    Doch ihr blieb kaum genug Zeit, den Schleier zu durchdringen. Hinter die Nebel zu schauen. Ein vertrautes Antlitz blitzte auf. Geläufig und doch so unbekannt.
    Mit einem triumphierenden Schrei ließ Biest von ihr ab.
    Und verschwand.
    Er lief nicht einfach in die nebelverhangene Nacht hinaus. Nein, er verblasste. Verblasste wie ein Schemen. Ein Geist. Wie etwas, das gar nicht wirklich existierte.
    Sie fühlte wieder das nasse Gras unter ihren Füßen. Die rotgelben Blätter, die um ihre nackten Schenkel wehten. Den schneidenden Wind.
    Sie war allein. Allein und verzweifelt. Noch immer strömte die erfüllte Lust durch ihren Körper. Die widersprüchlichsten Gefühle stritten in ihr wider.
    Sie zerrte an ihren Ketten.
    Und Ruuums …
    Rissen sie aus ihrer Befestigung.
    Die Enden der Ketten fielen zu Boden. Der Schmerz bei ihren Handgelenken ließ nach. Durch den Schleier der Lust nahm sie wahr, wie die Ringe um ihre Handgelenke sich öffneten und sich von ihren Armen lösten. Die verbogenen Verschlüsse klatschten auf die kalte Erde.
    Sie war frei! Endlich frei.
    Sie rieb sich die tauben Handgelenke. Der Samen des Biests lief ihre Innenschenkel herunter.
    Sie musste ins Haus. Sie musste hinein, um sich warme Sachen zum Anziehen zu suchen. Und dann würde sie fliehen. Sie würde versuchen, ihren Wagen zu finden und von hier zu verschwinden.
    Die Schatten bei den Gräbern näherten sich wieder – jetzt, wo Biest weg war. Sie schlurften heran. Wie Tote, die vergessen worden waren, wie Tote, deren Ruhe gestört worden war.
    Wie von Sinnen lief Lilian die efeubewachsene Mauer entlang. Bis zum Ende. Eine schier endlos lange Glasfront erstreckte sich dort. Ein Wintergarten. Eine Orangerie.
    Mit einem bösartigen Krähen flogen schwarze Schwingen über sie hinweg. Sie duckte sich.
    Da eine Tür! Lilian riss am Türknauf.
    Die Tür war verschlossen.
     
    Und die Schatten kamen näher. Sie hörte ihre Schritte. Und ihre Stimmen. Die Stimmen, die ihren Namen fauchten …
     
     

Kapitel 3
Debbie - die streng gläubige Hausfrau - Das Erwachen …
    von Mach Lighthour
     
    Hatte da nicht gerade jemand geschrien? Debbie rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah sich blinzelnd um. War sie etwa in der Küche eingeschlafen? Was wenn Freddy das sah? Er würde schimpfen …
     
    Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte … Sie hatte das Abendessen für die Kinder, Freddy und sich bereiten wollen. Doch das hier …
    Das war nicht ihre Küche. Sie kannte ihre Küche. Und diese hier sah nur so aus wie ihre. Die Möbel. Das Geschirr. Die Sitzecke. Das handgeschnitzte Kruzifix an der Wand. Alles glich ihrem Zuhause. Bis auf …
    Das Fenster an der Südseite war verschwunden. Dort befand sich stattdessen eine Tür. Panisch riss sie die Türklinke herunter. Verschlossen. Sie durchwühlte die Schubladen. Irgendwo musste sie den Reserveschlüssel aufbewahren. Das ist nicht dein Haus – versuchte ihr Verstand verzweifelt die Kontrolle über den Wahnsinn zu bewahren. Das Besteck stammte aus dem achtzehnten Jahrhundert. Du wirst hier keine passenden Schlüssel finden …
    „Du meine Güte!“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie splitternackt war. Und ihre Brüste bei jeder Bewegung ungeniert auf- und abwippten.
    Der Steinboden unter ihren nackten Füßen fühlte sich eiskalt an.
    Sich eine Kochschürze umbindend nahm sie errötend die Küche in Augenschein. Dreizehn Messer steckten in dem Holzblock auf der Anrichte. Sie hatte nie dreizehn Messer in der Küche besessen. Die Tür ins Wohnzimmer – oder dorthin, wo sich in ihrem Haus das Wohnzimmer befunden hatte – war ebenfalls verschlossen. Der E-Herd entpuppte sich als Ofen, der mit Holzscheiten befeuert wurde. Die Geschirrspülmaschine erwies sich als Aufbewahrungsschrank für antiquierte Porzellanschüsseln und da, wo sich der Kühlschrank hätte befinden müssen, hingen wie zu Großmutters Zeiten Wurst und Speck. Doch auf den ersten Blick sah alles gleich aus. Wie eine Kopie der Wirklichkeit.
    Eine Kopie …
    Eine erschreckend genaue Kopie mit noch erschreckenderen Unterschieden.
    Dieser Raum war ihr Gefängnis. Was hätte es sonst sein sollen?
    Die letzten Jahre hatte
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