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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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intelligente und relativ brutale Leute die Meinung sagen werden. Aber das hat er nicht erwähnt, oder? «
    Westover rührte sich nicht. Sein Hirn arbeitete.
    » Und ich bin hier, weil mich Ihre Frau angerufen hat. Sie hat mich angerufen und angefleht, Sie zu retten, Sir. «
    » Er sagt die Wahrheit « , krächzte Emily Westover. Das ewige Weinen hatte ihre Kehle aufgeraut.
    » Sie können mich nicht retten « , erwiderte Westover. » Sie können nicht mal sich selbst retten, geschweige denn mich. «
    » Natürlich kann ich das. Sie haben nicht zugehört. Das NYPD steht mit einem abtrünnigen Cop da, der einen ganzen Bezirk leitet. Der Morde an anderen Cops in Auftrag gegeben hat. Sie hatten gerade erst Ihre Sicherheitsfirma gegründet, als das alles angefangen hat. Sie hatten etwas Geld und einen Teil der Ausrüstung, die Turkel brauchte, um seine Pläne umzusetzen. Und wie sollten Sie sich gegen einen Mann wie Al Turkel behaupten? «
    Westovers Augen verengten sich.
    » Turkel hat ganz schön fette Beine « , meinte Tallow. » Da kann man noch so einiges dranbinden. Und ich hätte sicher kein Problem damit, den Leuten zu erzählen, dass Sie zu der ganzen Geschichte gezwungen wurden. «
    » Warum? «
    » Weil Ihre Frau will, dass ich Sie rette. Schauen Sie sie an. Seit Sie beschlossen haben, ihr zu erzählen, auf welchem Fundament Ihr kleines Leben errichtet ist, trägt sie Ihre Taten mit sich herum. Sie ist intelligenter als Sie, sie hat mehr Vorstellungskraft, und deshalb spürt sie Angst und Schuld viel unmittelbarer. Wenn Sie mich fragen, haben Sie das gewusst– und Sie haben es ihr trotzdem angetan. Sie haben ihr wehgetan. Und trotz allem bettelt sie mich an, Sie zu retten. Begreifen Sie, was das über Sie aussagt? Zumindest bis zu einem gewissen Grad? «
    Jason Westover konnte den Blick nicht von Emily Westover abwenden. Emily Westover hatte nur noch Augen für Jason Westover.
    » Was wollen Sie? « , flüsterte Jason Westover.
    Tallow zog sein Handy aus der Brusttasche und warf einen Blick auf die Uhr auf dem gesperrten Display. » Uns läuft die Zeit davon. « Er nannte den wahren Namen des Killers. » Wo ist er? «
    Westover sah zu Boden und wandte sich ab. » Auf dem Weg nach Downtown. Im Auto. «
    Jetzt weiß ich, wo ich stehe, dachte Tallow. » Fährt er oder wird er gefahren? «
    » Er fährt. Ich habe ihm ein Fahrzeug geliehen. «
    » Was will er in Downtown? «
    » Ich weiß es nicht. Er hat da wohl ein Versteck. Aber er wollte uns nicht sagen wo. «
    » Zufälligerweise in der Nähe des Collect Pond Park? «
    Westover zog eine Grimasse. » Da würde er nie hingehen. «
    » Ach wirklich? Aber Ihrer Frau haben Sie gesagt, sie soll sich von dem Park fernhalten? «
    » Ja, weil er irgendwo da übernachtet. Mehr weiß ich auch nicht. «
    » Sie haben sich also mit ihm getroffen, um ihm einen Wagen zu übergeben und…? «
    » Um ihm Geld zu geben. Und um ihm freies Geleit aus dem New Yorker Stadtgebiet anzubieten. «
    » Verstehe. « Die Luft im Zimmer war so stickig, so drückend vom Wirrwarr der Lügen, die Tallow und sein Gegenüber rauswürgten, dass man kaum atmen konnte. Vermutlich sprach Westover kein einziges ehrliches Wort. Die andere, noch schlimmere Möglichkeit wäre, dass er seine Lügen mit ein klein wenig Wahrheit spickte, sodass Tallow das Ganze später anhand der wenigen gesicherten Tatsachen überprüfen müsste. Doch eines musste bei der Plauderei unbedingt herausspringen.
    » Erzählen Sie doch mal von Ihrer tollen Ambient Security. Läuft das System auch auf tragbaren Geräten? «
    Westover runzelte die Stirn. Wenigstens seine Überraschung ob des abrupten Themenwechsels war nicht gespielt. » Sicher. Warum? «
    » Ich brauche zwölf Stunden Zugang zur Ambient Security. «
    » Zeigen Sie mir mal Ihr Telefon. « Tallow hielt es ihm hin. » Ist das nicht etwas teuer für einen Cop? « , fragte Westover, als er es taxierte.
    » Ich gebe wenig Geld für Klamotten aus. «
    » Hätte ich mir denken können. Moment, ich muss schnell mein Handy holen. « Westover ging zu einer Ladenkommode aus kunstvoll verschrammtem Holz. Oder, fragte Tallow sich, handelte es sich vielleicht tatsächlich um wiederverwertetes Holz eines alten Schiffswracks? Als es über ihm klickte, blickte er hoch.
    Scarly hatte die Waffe auf Westover gerichtet. » Sollten Sie da irgendwas anderes rausholen als ein Handy, fangen Sie sich vor den Augen Ihrer Frau zwei Kugeln ein. «
    » Schon gut « , meinte Tallow. » Mr.

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