Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
Eingangs vor sich hinkochte. Es wird allgemein behauptet, daß warmer Paga einen schneller betrunken macht. Für gewöhnlich mag ich keinen erwärmten Paga, ausgenommen in kalten Nächten. In dieser Nacht war es warm, nicht kalt. Wir näherten uns dem Frühlingsende. Einige Cosianer schätzen heißen Paga. Das gilt interessanterweise auch für einige der Bewohner der nördlicher gelegenen Inseln wie Hunjer und Skjern, westlich von Torvaldsland. Möglicherweise zeigt sich da der cosische Einfluß, der durch Kaufleute und Seefahrer den Weg zu ihnen findet. Im allgemeinen wird im Norden Met, ein Gebräu aus fermentiertem Honig, Wasser und oftmals Gewürzen, Paga vorgezogen.
    »Herr«, flüsterte das Mädchen vor mir.
    Ich blickte sie an. Sie hatte nicht um Erlaubnis zum Sprechen gebeten. Schnell senkte sie den Kopf. »Verzeiht mir, Herr.« Ängstlich und beschwichtigend schob sie die Knie ein Stück weiter auseinander.
    Ich betrachtete die einst stolze und freie Frau. Sie wagte es nicht, den Blick zu heben. Dafür gab sie mitleiderregende leise Laute des Verlangens von sich, ihr ganzer Körper zitterte.
    »Hast du etwas gesagt?« fragte ich.
    »Verzeiht mir, Herr.«
    »Willst du was?«
    Sie blickte mich ängstlich und bittend an. »Ich will Euch dienen«, flüsterte sie.
    Es war schon interessant, welche Veränderungen ein Sklavenkragen in einer Frau hervorrufen konnte.
    »Bitte, Herr«, bettelte sie.
    »Also gut. Du darfst mir dienen.«
    »Danke, Herr«, hauchte sie erfreut.
    »Bring mir Paga.«
    »Oh!« schluchzte sie enttäuscht.
    Ich sah sie nur an.
    »Ja, Herr«, schluchzte sie, erhob sich schnell und eilte auf den Paga-Kessel zu.
    Ich sah ihr nach. Wie wunderschön sie war! Wie anmutig sie sich bewegte! Welch eine Sklavin aus ihr geworden war!
    Philebus' Ausschank war eigentlich eine transportable Paga-Taverne, so gestaltet, daß sie ein reisendes Feldlager begleiten konnte.
    Eine andere Paga-Sklavin eilte vorbei; ein blonder Mann hatte sie zu sich befohlen.
    Wie bereits erwähnt trugen die Mädchen keine Glöckchen, was angeblich damit zu tun hatte, daß sich ganz plötzlich die Notwendigkeit für Dunkelheit und Stille im Fall eines Angriffs auf das Lager ergeben konnte. Der Abend war warm. Die Monde standen am Himmel. Es wäre eine gute Nacht für einen Angriff auf ein Heerlager gewesen. Ein müßiger Gedanke. Ich rechnete nicht damit, daß es dazu kommen würde. Falls doch, wäre er bestimmt schon vor langer Zeit erfolgt. Die Sicherheitsmaßnahmen im Lager waren oberflächlich. Der Mann, den ich eingewilligt hatte zu begleiten – ein junger Krieger aus Ar-Station namens Marcus, das heißt, sein richtiger Name lautete Marcus Marcellus von den Marcelliani –, und ich hatten keine Probleme gehabt, uns in der Verkleidung von Kaufleuten in das Lager einzuschleichen. Im Prinzip waren wir Spione. Der junge Marcus hatte von Aemilianus, seinem ehemaligen Kommandanten in Ar-Station, der sich nun unter den Flüchtlingen in Port Cos befand, die Erlaubnis erhalten, die Bewegungen der Cosianer im Norden des Kontinents zu verfolgen und die gesammelten Informationen dem zur Zeit vor Holmesk lagernden Heer von Ar zukommen zu lassen. So tief verwurzelt waren die alten Loyalitäten, und das, obwohl Ar es unerklärlicherweise nicht geschafft hatte, Ar-Station zu Hilfe zu kommen. Ich hielt den jungen Marcus für einen prächtigen, wenn auch launischen Soldaten. Er war derjenige gewesen, dem es gelungen war, Ar-Stations Hälfte des Topas nach Port Cos zu bringen, was in der Erfüllung des Schwurs des Topas resultiert und die Streitmacht von Port Cos und darüber hinaus anscheinend die Schiffe der Voskliga mobilisiert hatte, die Piers von Ar-Station zu evakuieren und die Überlebenden, die sich hauptsächlich aus Bürgern zusammensetzten, zu retten. Wenn der junge Marcus, der mir ans Herz gewachsen war, eine Schwäche hatte, dann seine Launenhaftigkeit und seinen unglaublichen Haß auf die Cosianer und alles Cosische. Dieser Haß, der schon beinahe krankhafte Ausmaße annahm, war zweifellos die Folge seiner Kriegserlebnisse, vor allem der Belagerung von Ar-Station. Es ist schwer, mitansehen zu müssen, wie alles – oder fast alles –, das man geliebt hat, zerstört wird, und den für diese Zerstörung Verantwortlichen danach keinen Zorn entgegenzubringen. Wären die Streitkräfte von Ar in Telnus gelandet, kann ich mir nicht vorstellen, daß das Ergebnis wesentlich anders ausgesehen hätte. Wie viele Krieger neige auch ich dazu,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher