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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor
Autoren: John Norman
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gab. Es musste einen Grund geben für meine Gefühle, jenseits allen Leugnens, aller Anklagen und rationaler Meinungen. Diese Bedürfnisse rührten etwas tief in mir auf, aber ich wagte nicht, mir einzugestehen, was das war.
    Ich war allein und verzweifelt! Ich fragte mich, ob es irgendwo in der Natur eine Erklärung für diese Bedürfnisse gab, die angesichts meines Umfelds und meiner Bildung mysteriös und unerklärlich schienen, weil sie diesem allen völlig entgegengesetzt lagen. Gehörten sie in nicht zu einem organischen Ganzen, in eine natürlichen Beziehung, die es immer in Zeit und Geschichte gab? Der Tanz der Bienen verrät Richtung und Distanz zum Nektar, der Duft der Blume, vordergründig ein nutzloser Aspekt der Schön heit, geleitet die Bienen zu ihrem Pollen, die Flucht der Antilope resultiert aus der Grausamkeit und Gewandtheit der Raubtiere, die Reißzähne des Raubtiers aus der Scheu seiner Beute. Am Ende der Wanderung liegen die Laich- und Nistplätze der Tiere, das Ausschwärmen bringt die Geschlechter zueinander, und Sinn gab es auch im Zug der Schildkröten, der zum Schluss im Meer endet. Ich überlegte, was die Antwort der Natur sein könnte auf die Bedürfnisse, die ich fühlte, was die Natur dieses erschreckenden organischen Ganzen wäre, die natürlichen Beziehungen, wenn es sie denn gäbe. Ich fragte mich, was in der Natur diesen überwältigenden, unbestreitbar vorhan denen, hartnäckigen Dingen in mir entspräche, die mich so bedrängten und bekümmerten, die mich jetzt beherrschten, mich ängstigten, diese unwiderstehlichen Schreie in mir, diese qualvollen Begierden, und ich schauderte.
    Ich sah in den Spiegel. Wie schamlos, sich in einem solchen Gewand zu sehen! Ich fragte mich wie sie so gekleidet, oder eigentlich entkleidet, auf einen Mann wirken würde. Plötzlich erschien sie mir klein und schön und so verwundbar und unsagbar begehrenswert. Ich ahnte, was in der Natur meinen Bedürfnisse entsprechen könnte, was deren Blume, deren Meer, deren Raubtier wäre und mir graute davor. Ich fühlte die allumfassende Wirkung meiner Begierden, ihre Macht, ihre kompromisslose Grausamkeit und was es bedeutete, ihr Objekt und ihnen absolut ausgeliefert zu sein. Dann wieder freute ich mich, dass so etwas gar nicht existieren könne, dass ich sicher war. Ich hatte nichts zu fürchten.
    Ich sah das Mädchen im Spiegel weiter an. Ich fand sie exquisit. Ich fand sie schön, wie sie da im ihrer kurzen Seide stand, im Kerzenlicht so weich enthüllt. Ich hatte vorher nie bemerkt, wie schön sie war. Ich hatte sie vorher nie so gesehen und nie vermutet, wie wunderbar sie sein könnte. Ja, glücklicherweise gibt es Männer wie die in meinen Träumen nicht. Aber wofür wäre dann diese Schönheit da, wenn nicht, um zu meinem Schicksal in den Händen der Männer zu werden? Ich überlegte, wie ich mit einem Kragen um den Hals aussehen würde.
    ›Solche Männer würden dich nicht wieder loslassen, Doreen. Zweifellos würdest du in sicherem Gewahrsam landen, nicht einmal der kleinste Gedanke an Flucht wäre möglich. Ich frage mich, ob du schnell lernen würdest, auch den kleinsten Launen der Männer zu dienen. Ja, ich glaube, du würdest schnell und gut lernen. Es wäre nicht angenehm, ihre Peitschen zu fühlen.‹
    Ich weinte und war verzweifelt, weil ich nicht in einer anderen Zeit geboren war, nicht in Ägypten oder Sumer, oder im felsigen Griechenland, warum ich nicht im großen Palast von Persepolis gehalten wurde, warum ich Alexan der nicht sehen durfte, vor ihm kniend als seine persische Sklavin, warum ich nicht als barbarische Sklavin in Ketten Rom betreten durfte, vor dem Streitwagen des Generals hergetrieben und seinen Triumphzug schmückend, warum ich nicht als muslimisches Mädchen Kreuzfahrern in ihrer Festung dienen durfte oder als christliche Sklavin schamlos ausgestellt und auf einem arabischen Markt verkauft wurde, um dann beigebracht zu bekommen, vor meinen Herren zu tanzen.
    Dann verbannte ich solche Gedanken aus meinem Kopf. Ich dachte nicht, dass die Erklärung für meine Begierden, für die mysteriösen Dinge in mir, die so unterschiedlich zu dem waren, was mir beigebracht worden war, so komplex oder so einfach sein könnten, wie Erinnerungen der Rasse oder Erinnerungen eines Individuums, das ich an anderen Plätzen und zu anderen Zeiten hätte sein können. Im Gegenteil, ich argwöhnte, obwohl ich nicht sicher sein konnte, dass sie das Erbe meines Geschlechts waren, aber dazu zu sagen
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