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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor
Autoren: John Norman
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Netz durchzogenes Glas, in dem sich das Licht brach. Dann erblickten sie in seiner Nähe ein scheibenähnliches silbriges Objekt. Die beiden Objekte schienen in die Tiefe zu schweben, als wollten sie ins Meer eintauchen. Kurze Zeit später verschwand das silberne Objekt wieder. Neugierig und ängstlich ruderten die Männer zu dem Ort, an dem die beiden Flugobjekte anscheinend niedergegangen waren. Aber dort war nichts, nicht einmal ein Riff. Sie wollten gerade umkehren, als einer der Männer etwas entdeckte. Keine zwanzig Meter vom Schiff entfernt trieb halb untergetaucht eine geflügelte große Kreatur. So etwas hatten die Männer noch nie gesehen. Die Kreatur war tot. Nach einiger Zeit ging sie unter und versank.«
    »Ich kenne die Geschichte«, sagte ich. Tatsächlich hatte ich sie erst vor ein paar Tagen gehört. Sie schien in den Schenken zu kursieren. Yngvar hatte zusammen mit anderen Torvaldslandern neue Verträge unterzeichnet und war kurz darauf mit dem Schiff in Richtung Norden abgesegelt. Weder Samos noch ich hatten ihn befragen können.
    »Der Zeitpunkt dieses Vorfalls ist unklar«, sagte ich.
    Samos nickte. »Anscheinend ist es schon länger her.«
    Vermutlich hatte sich dieser Zwischenfall nach meinem Aufenthalt in Torvaldsland zugetragen, sonst wäre er mir dort zu Ohren gekommen. Ungewöhnliche Geschichten verbreiten sich schnell in den Sälen, dafür sorgen schon die Händler und Sänger. Eine derartige Geschichte wäre sicherlich auf einem Thing-Jahrmarkt erzählt worden. Ich war im Runen-Jahr 1006 in Torvaldsland gewesen. Die Zeitrechnung von Torvaldsland stützt sich auf den Augenblick, da Torvald, der legendäre Held und Begründer des nördlichen Vaterlandes, von Thor den warmen Torvald-Strom als Geschenk erhielt. Die Kalender werden von Runenpriestern geführt. Mein Besuch hatte umgerechnet im Jahr 10 222 C.A. oder im Jahr 3 der Herrschaft des Kapitänsrates von Port Kar stattgefunden. Die Geschehnisse, von denen Yngvar berichtet hatte, hatten sich vermutlich vor vier oder fünf Jahren zugetragen.
    »Vermutlich ist es ein paar Jahre her«, sagte Samos.
    »Vermutlich«, räumte ich ein.
    »Das Schiff gehörte wahrscheinlich den Priesterkönigen.«
    »Anzunehmen«, stimmte ich zu. Es erschien unwahrscheinlich, daß ein Schiff der Kur offen durch goreanischen Luftraum flog.
    »Eine interessante Geschichte«, sagte Samos.
    »Ja.«
    »Vielleicht bedeutet sie etwas.«
    »Vielleicht.«
    Ich erinnerte mich an einen Vorfall vor langer Zeit, als ich im Nest der Priesterkönige vor der sterbenden Mutter gestanden hatte. »Ich sehe ihn, ich sehe ihn«, hatte sie gesagt. »Seine Flügel sind wie Schauer aus Gold.« Dann war sie auf den Stein zurückgesunken. »Die Mutter ist tot«, hatte Misk gesagt. Bemerkenswerterweise hatten ihre letzten Gedanken anscheinend ihrem Hochzeitsflug gegolten. Zweifellos gab es nun eine neue Mutter im Nest. Yngvar und seine Männer waren meiner festen Überzeugung nach unwissentlich Zeuge des Beginns einer neuen Dynastie der Priesterkönige geworden.
    »Hast du etwas von den Sardar gehört?« fragte ich erneut.
    Samos sah auf das Brett. Sein Zögern, meine Frage zu beantworten, überraschte mich. Natürlich war es möglich, daß er etwas gehört hatte, was mich nichts anging. Ich hatte nicht vor, die Nase in seine Angelegenheiten zu stecken – oder in die der Priesterkönige. Andererseits war es genausogut möglich, daß sie nichts von sich hatten hören lassen.
    Wir spielten jeder vier Züge.
    »Du spielst heute nicht so wie immer«, sagte ich zu ihm.
    »Tut mir leid.«
    Ein anderes Mädchen, Susan, tanzte jetzt. Tula ließ sich von einem Mann zum nächsten weiterreichen. Einige der anderen Mädchen standen ebenfalls ihren Herrn auf eindeutige Weise zu Diensten. Dann gab es noch welche, die ihre Herren küßten und streichelten, ihnen um Aufmerksamkeit bettelnd ins Ohr flüsterten.
    Wir spielten noch ein paar Züge.
    »Was macht dir Sorgen?« fragte ich Samos.
    »Nichts.«
    »Gibt es sonst etwas Neues?«
    »Tarnmänner aus Treve haben die Außenbezirke von Ar überfallen«, sagte Samos.
    »Sie werden mutig«, sagte ich.
    »Cos und Ar befehden sich noch immer.«
    »Natürlich.«
    »In Tyros werden weiterhin Schiffe gebaut.«
    »Chenbar vergißt nie etwas«, sagte ich. Ein Großteil von Tyros' Seestreitkräften waren in der Schlacht am 25. Se'Kara vernichtet worden, im Jahr 1 der Herrschaft des Kapitänsrates.
    »Unsere Spione berichten, daß in Cos viele Männer ausgebildet
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