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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor
Autoren: John Norman
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nackt.«
    »Die Herrin ist nur noch nicht angekleidet«, gab sie zurück, ging zu der Schiebetür an der Seitenwand und öffnete sie. Dahinter hingen zahlreiche Gewänder – offenbar eine umfangreiche, elegante Garderobe.
    Sie brachte mir eine hübsche, kurze, gestreifte, mit Schärpen verzierte, schimmernde gelbweiße Robe und hielt sie mir hin.
    Ich fand das Gewand bezaubernd, gleichzeitig aber zu aufregend-sinnlich.
    »Hast du nichts Einfacheres, Schlichteres?« fragte ich.
    »Etwas Männlicheres?« fragte das Mädchen.
    »Ja«, antwortete ich unsicher. Dieses Wort hatte ich natürlich nicht im Sinn gehabt, doch schien es mir einigermaßen zu passen.
    »Möchte sich die Herrin wie ein Mann kleiden?« fragte Susan.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Und es stimmte – ich wollte mich nicht wie ein Mann anziehen, doch fühlte ich, daß es besser sei, eine eher strengere Kleidung zu wählen. Hatte man mich nicht gelehrt, daß ich praktisch dem Manne gleich sei?
    »Herrin«, sagte das Mädchen und half mir in die Seidenrobe. Ich schloß die gelbseidene Schärpe. Der Rock endete weit über dem Knie. Erstaunt musterte ich mich im Spiegel. In einem solchen Gewand, lieblich gestaltet, meinen Körper eng nachzeichnend, konnte kein Zweifel bestehen, daß ich eine Frau war.
    »Die Herrin ist schön«, sagte das Mädchen.
    Im gleichen Moment wurde laut an die Tür geklopft. Ich fuhr schreiend zusammen.
    Ein großgewachsener, kräftiger Mann stand auf der Schwelle. Er schaute sich um. Sein Blick hatte etwas Durchdringendes. Er besaß breite Schultern und lange Arme. Das braune, von grauen Strähnen durchzogene Haar war ziemlich kurz geschnitten. Er trug eine rot abgesetzte weiße Tunika. Als sein Blick mich traf, wäre ich beinahe ohnmächtig geworden. Es muß an seinem Blick gelegen haben. Ich wußte: Einen solchen Mann hatte ich noch nicht gesehen. Etwas unterschied ihn von allen anderen Männern, denen ich bisher begegnet war. Es war beinahe, als habe in ihm ein Löwe menschliche Gestalt angenommen.
    »Dies ist Ligurious, mein Herr«, sagte das Mädchen, das den Kopf zum Boden geneigt hatte.
    Ich schluckte krampfhaft und versuchte dem Blick des Mannes zu begegnen. Ich mußte ihm zeigen, daß ich ebenfalls eine Persönlichkeit war.
    »Auf das Bett!« befahl er. Seine Stimme hatte einen Akzent, den ich nicht zu deuten wußte.
    Ich eilte zum Bett und setzte mich nieder.
    Er sagte etwas zu Susan, die aufsprang und zu mir eilte. Er machte eine weitere Bemerkung zu ihr. Ich verstand die Sprache nicht. Sie klang mir völlig fremd.
    »Er sagt, du wirst es schon schaffen«, sagte sie auf Englisch zu mir.
    »Was?« fragte ich.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte sie.
    Der Mann ergriff mein Fußgelenk und zog das Bein hoch. Ich ließ mich zurückfallen und begann tief zu atmen. Ich war beinahe außer mir vor Entsetzen. Zugleich spürte ich, daß ich sexuell erregt war, daß das Gehorchen mich schwach machte.
    Der Mann blickte zur Seite und sagte etwas zu dem Mädchen. »Er hat gesehen, daß du dein Frühstück nicht angerührt hast«, sagte Susan.
    Ich stöhnte. Hoffentlich war er nicht böse auf mich! Die meisten Männer meines Lebens hatte ich bisher nach Belieben abweisend behandeln können: Bei diesem Mann aber hätte ich das nicht gesagt.
    Ich wimmerte und erwartete, daß er mich vergewaltigen würde. Ich war sogar begierig darauf.
    Doch als er sich vorbeugte, stellte sich heraus, daß er mir nur den Beinreif abnehmen wollte; er steckte einen kleinen Schlüssel ins Schloß und öffnete das Metallband. Ich war teils erleichtert, teils enttäuscht. Zumindest jetzt sollte ich seine starken Hände noch nicht an meinem Körper spüren, mich seinem Willen als Frau noch nicht unterwerfen.
    »Darf ich sprechen?« flüsterte ich.
    »Ja.«
    »Wer sind Sie?« fragte ich. »Wer ist das Mädchen? Wo bin ich? Was tue ich hier? Was wollen Sie von mir?«
    »Ich bin Ligurious, erster Minister von Corcyrus«, antwortete er. »Das Mädchen ist unwichtig. Sie heißt Susan. Sie ist Sklavin.«
    »Nein«, widersprach ich, »ich meine: Wer ist Ligurious? Ich habe noch nie von Ihnen gehört.«
    »Du brauchst nicht viel mehr zu wissen, als daß ich der erste Minister von Corcyrus bin«, gab er zurück.
    Ich starrte ihn an. Es mußte eine Verbindung geben zwischen ihm und den Männern, die mich in meiner Wohnung aufgesucht hatten. Er besaß einen Schlüssel für die Beinfessel!
    »Wo bin ich?« fragte ich.
    »In Corcyrus«, lautete die Antwort.
    »Aber wo
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