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GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go

Titel: GOR-Zyklus 08 - Die Jäger von Go
Autoren: John Norman
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Feindin«, sagte ich. »Wir möchten sie gern kennenlernen. Weißt du, wo ich sie finden kann?«
    Sheera kniff die Augen zusammen. »Überall«, sagte sie.
    »Ich habe gehört«, fuhr ich fort, »daß sich Verna und ihre Gruppe irgendwo nördlich von Laura herumtreiben.«
    Das kurze Aufblitzen in Sheeras Augen verriet mir, was ich wissen wollte.
    »Möglich«, sagte sie achselzuckend.
    Die Information über Vernas Gruppe hatte ich von einem Mädchen, das bis vor kurzem als Sklavin in meinem Haus gedient hatte – von einer gewissen El-in-or. Sie gehörte jetzt Rask aus Treve.
    Sheeras unfreiwillige Reaktion hatte El-in-ors Information bestätigt.
    Natürlich war es noch immer sehr schwierig, Vernas Lager oder ihren Tanzkreis ausfindig zu machen. Jede Bande Panthermädchen hatte im allgemeinen ein halbbefestigtes Lager für den Winter und einen Tanzkreis. Hier toben die Mädchen, wenn ab und zu ihre unterdrückte Sexualität an die Oberfläche dringt, ihre Emotionen aus. An solchen Orten wird auch oft die Versklavung von Männern vollzogen.
    Rim war zwar in Vernas Gewalt gewesen, doch er hatte weder das Lager noch den Tanzkreis gesehen.
    »Vernas Lager«, sagte ich gelassen zu Sheera, »liegt nicht nur nördlich von Laura, sondern auch westlich davon.«
    Sie schien verblüfft zu sein. Wieder vermochte ich in ihren Augen zu lesen. Doch diesmal hatte ich nicht ins Schwarze getroffen. Vernas Lager befand sich also im Nordosten Lauras.
    »Möchtest du die Sklaven kaufen oder nicht?« fragte Sheera.
    »Ja, natürlich«, antwortete ich lächelnd.
    Ich hatte alle Informationen aus ihr herausgeholt, die ich bekommen würde. Es wäre jedenfalls unklug gewesen, weiter in sie zu dringen. Sie war bereits mißtrauisch geworden. Genauere Informationen hoffte ich von den beiden Panthermädchen zu erhalten, die an Bord der T e sephone warteten. Wenn ich sie richtig verhörte, ließen sie sich vielleicht entlocken, wo Verna zu finden war. Bei Sheera hatte ich jedenfalls genug erfahren, um die Reaktionen meiner Gefangenen zu beurteilen.
    »Für jeden ein Stahlmesser und vierzig stählerne Pfeilspitzen«, sagte ich.
    »Einverstanden«, erwiderte sie. »Dazu aber ein Steingewicht Kandis für jeden.«
    »Gut«, sagte ich.
    Daraufhin schlug sie sich lachend auf die Knie. Die Mädchen schienen sich zu freuen. Es gab wenig Zucker im Wald, so daß dieses Nahrungsmittel bei den Panthermädchen eine Rarität darstellte. Es kam durchaus vor, daß ein männlicher Sklave für eine Handvoll Zuckerstücke verkauft wurde.
    Ich ließ die Tauschwaren vom Schiff holen und den Kandiszucker auswiegen.
    Sheera und die Mädchen paßten genau auf und zählten zweimal ihre Pfeilspitzen.
    Schließlich stand Sheera zufrieden auf. »Nehmt die Sklaven.«
    Meine Begleiter schnitten die armen Männer von den Gestellen los und halfen ihnen zum Wasser. Die Mädchen riefen Spottworte hinter ihren Gefangenen her.
    Auf Gor sind männliche Sklaven nicht besonders wertvoll. Die meiste Arbeit wird von freien Männern getan. Im allgemeinen werden Sklaven auf Frachtgaleeren, in Bergwerken und auf den großen Bauernhöfen eingesetzt, oft auch als Träger in den Häfen. Sie erreichen meistens nur einen Bruchteil der Preise, die für Sklavinnen gezahlt werden.
    Kurz darauf stießen unsere beiden Seeleute die T e sephone mit ihren schwarzen Temholzstangen vom Ufer los.
    »Nach Lydius!« sagte ich zu Thurnock.
    »Ruder raus!« brüllte er.
    Die Ruder wurden ins Freie geschoben.
    Mit knirschenden Seilen und Flaschenzügen stieg der lange, schräge Segelbaum am Mast empor, das Segel noch aufgegeit.
    Ich sah Sheera, die knietief im Wasser stand. Die Sonne spiegelte sich im Gold ihrer Halskette und ihrer Armbänder.
    »Kommt mal wieder!« rief sie. »Vielleicht können wir euch noch mehr Männer verkaufen!«
    Ich hob zur Erwiderung die Hand und wandte mich an Thurnock. »Halbe Schlagzahl«, sagte ich.
    »Ruder fertig!« rief er. »Halbe Schlagzahl! Los!«
    In vollkommenem Rhythmus tauchten die Ruderblätter ein und wurden durch das schimmernde Wasser gezogen. Sanft begann sich die Tesephone zu drehen, ihr Bug richtete sich nach Süden, suchte Lydius.
    Ich rief einem Seemann zu: »Bring die beiden Sklaven nach unten. Ihre Wunden sollen versorgt werden. Sie müssen sich ausruhen.«
    »Ja, Kapitän.«
    Ich blickte zur Küste zurück. Sheera und ihre Mädchen waren bereits wie Panther in der Dunkelheit des Waldes verschwunden. Die Rahmen, an denen die beiden Gefangenen gestanden hatten,
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