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Goliath: Roman (German Edition)

Goliath: Roman (German Edition)

Titel: Goliath: Roman (German Edition)
Autoren: Steve Alten
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identifizieren, das sich der Armada auf mehr als dreißig Kilometer näherte.
    Abgesehen davon musste sie sich zwar eingestehen, dass sie nicht im eigentlichen Sinne verliebt in Hatcher war, aber sie liebte und respektierte ihn, und das war doch wohl genauso wichtig.
    Zum ersten Mal im Leben fühlte Rocky Jackson sich wirklich glücklich.
    Die Impulse auf dem Sonarbildschirm verschwimmen. Rocky reibt sich die Müdigkeit aus den Augen, dann massiert sie sich die verspannten Schultern. Noch zwei Stunden, dann geht’s zum Abendessen und unter die Dusche. Vielleicht lässt Hatch mich heute Nacht sogar in seiner Kabine schlafen.
    Eine Weile betrachtet sie ihr Spiegelbild auf dem orangefarben leuchtenden Monitor und denkt darüber nach, wie anders ihr Leben doch hätte verlaufen können. Dabei meldet sich plötzlich eine entfernte Erinnerung.
    Gunnar hat den Aegis-Abwehrschild des Flugzeugträgers nie sonderlich hoch eingeschätzt. Das vielschichtige, mehrere Schiffe einbeziehende System ist zwar praktisch immun gegen Angriffe auf offener See, besitzt aber einen elementaren Mangel: durch den Betrieb seiner Radar- und Sonargeräte verrät es dem Feind den eigenen Standort.
    Rocky schüttelt ärgerlich den Kopf, weil sie Zeit damit vergeudet, an den Mann zu denken, der sie fast zerstört hätte. Sie rückt ihren Kopfhörer zurecht und richtet die Aufmerksamkeit wieder auf den Sonarmonitor. Damit löst die berechtigte Vorahnung sich wirkungslos in Luft auf.
    Captain Hatcher findet den Kongressabgeordneten tatsächlich auf der Vultures’ Row, einem offenen Balkon über dem Flugdeck, der hoch oben an den Aufbauten des Flugzeugträgers angebracht ist. Aufmerksam beobachten die beiden Männer, wie ein Joint Strike Fighter an einer der Startschleudern festgemacht wird. Mit dem elektromechanischen Katapult, das seit Neuestem die althergebrachte Dampfmethode ersetzt, könnte man einen Kleinlaster einen Kilometer weit übers Meer schleudern.
    Mit schrillem Heulen rast der JFS über das urplötzlich klein wirkende Flugdeck und beschleunigt in weniger als zwei Sekunden von null auf zweihundertvierzig Stundenkilometer. Das hochmoderne Startsystem stellt die erforderliche Erdbeschleunigung von 3,5g innerhalb von kalibrierten fünfundsiebzig Millisekunden her, sodass die Besatzung des Jets mit einer Kraft in die Sitze gedrückt wird, die ihrem dreieinhalbfachen Körpergewicht entspricht.
    Der Kapitän wartet einen Moment, bis der Lärm abgeebbt ist. »Tut mir leid, dass Sie auf mich warten mussten, Mr. Lawson.« Man hört ihm an, dass seine Entschuldigung nicht ganz ehrlich gemeint ist.
    Der Demokrat aus Florida dreht sich zu ihm um. »Ich brauche keinen Babysitter, Captain, genauso wenig, wie Sie einen Zivilisten brauchen, der Ihnen ständig über die Schulter schaut. Behalten Sie doch endlich einmal im Gedächtnis, dass ich nur hier bin, weil der Haushaltsausschuss und der Rechnungshof noch immer keinen endgültigen Entschluss gefasst haben, ob Mittel für den neuen Stealth-Flugzeugträger bewilligt werden sollen oder nicht.«
    »Die Entwürfe des CVNX sprechen für sich selbst. Schon die Fortschritte beim Deckmanagement machen den neuen Träger finanzierungswürdig.«
    »Das ist Ihre Meinung. Ich hingegen bin immer noch nicht davon überzeugt, dass das Ding so viel Geld wert ist.«
    Hatchers Gesicht rötet sich. »Schauen Sie sich doch mal aufmerksam um, Herr Abgeordneter. Was Sie hier sehen, ist der gefährlichste Flugplatz der Welt. Vielleicht sollten Sie bei Gelegenheit in einen Overall steigen und ein wenig Zeit auf unserem Flugdeck verbringen, bevor Sie Ihre Stimme abgeben.«
    »Es geht hier nicht um Sicherheitsfragen, Captain, sondern darum, ob die gewaltigen Kosten, derartige Flotten in Betrieb zu halten, sich überhaupt noch lohnen. Schließlich kostet es zwanzig Milliarden Dollar, eine einzige Trägerkampfgruppe zu bauen, und weitere zwölf Milliarden jährlich, um sämtliche Gruppen einsatzbereit zu halten.«
    »Die Vorwärtsverteidigung hat eben ihren Preis.«
    »Ja, aber ist sie immer noch die richtige Strategie? Angesichts des Tempos, mit dem neue Hightech-Systeme derzeit entwickelt werden, bringt es womöglich eine Menge Vorteile, wenigstens ein paar Jahre mit Neuinvestitionen zu warten. Wieso sollen wir unser Geld für Systeme verschwenden, die womöglich schon veraltet sind, bevor wir sie in Dienst gestellt haben? Wie auch immer, unter meinen Kollegen im Kapitol setzt sich allmählich die Meinung durch, dass
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