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Goldschatz

Titel: Goldschatz
Autoren: Jude Deveraux
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argumentierte Fiona. »Das ist eine Sache zwischen Ihnen und mir. Es betrifft ihn nicht.«
    »Hör zu, Burke«, mischte Ace sich ein und lenkte so die Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Ich werde nicht ohne dich ...«
    »Nenn sie nicht so!«, herrschte der Mann ihn an und streckte den zitternden Arm mit der Waffe aus. »Sie hat diesen Namen nicht verdient!«
    »Also gut«, sagte Fiona ruhig zu dem Mann. »Er weiß nicht, was los ist, also versteht er auch nicht, was hier vorgeht. Er ist nur zufällig mit jemandem verwandt, der im Weg stand. Er kann doch nichts dafür.«
    »Verschon mich mit dem Mist. Ich weiß doch, was ihr beide gestern Abend getrieben habt. Ich habe alles gehört.« Russell war ein gut aussehender Mann, von dem irren Glanz in seinen Augen einmal abgesehen. Seine Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen. »Ich habe euch beide sogar gesehen.«
    »Wie du schon sagtest«, meinte Fiona mit einem leisen Lächeln. »Er ist reich. Ich wollte ihn dazu bringen, mir Geld zu geben. Ich habe es verdient, reich zu sein.« Mit gesenkter Stimme fügte sie hinzu: »So wie du auch.«
    Aus den Augenwinkeln sah Fiona, wie Ace sich bewegte, und sie wusste, dass es ihm gelungen war, das Messer aus der Tasche zu ziehen. Aber was konnte eine Zehn-Zentimeter-Klinge schon gegen eine Schusswaffe ausrichten? Inzwischen kannte sie Ace gut genug, um zu wissen, dass er versuchen würde, den Helden zu spielen, nur dass ihn das diesmal wahrscheinlich das Leben kosten würde.
    Hastig trat Fiona zwischen Ace und Russell. Hinter sich hörte sie, wie Ace verärgert die Luft einsog. Als sie zwischen ihnen stand, drehte sie sich so, dass sie beide Männer sehen konnte.
    »Ich möchte dir meinen Bruder vorstellen«, sagte sie zu Ace, wandte sich dann wieder Russell zu und fragte: »Voll- oder Halbbruder?«
    »Nur Halbbruder«, entgegnete er. »Meine Mutter war die böse Hure und deine die gute.«
    »Verstehe«, stellte sie fest, wobei sie tat, als wisse sie mehr, als tatsächlich der Fall war.
    »Also, ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Ace laut und setzte sich dann wie selbstverständlich auf das Hinterteil des Löwen, der dem Mann mit der Waffe am nächsten war. Er machte ganz den Eindruck, als sei er unter Freunden. »Wäre einer von euch beiden vielleicht so freundlich, mich aufzuklären?«
    »Sie bekam die Ausbildung und ich bekam gar nichts!«, zischte Russell feindselig.
    »Stimmt, aber dafür warst du mit unserem Vater zusammen«, hielt Fiona ihm entgegen und klang dabei wie ein eifersüchtiges Kind.
    »Hallo, hallo! Ich denke, du solltest von vorn anfangen!«, rief Ace mit erhobener Hand dazwischen.
    Warum redet er so laut?, fragte sich Fiona und hörte gleich darauf ein ganz leises Geräusch draußen vor der Tür. Jemand kam die Treppe herunter, tastete sich die alte Steintreppe hinunter, wobei er sich ganz auf das Licht der Laterne verlassen musste, das aus der Kammer in den Gang fiel. Und Fiona musste zugeben, dass eine halbe Tonne Gold ordentlich reflektierte.
    »Was wusste Rose?«, fragte Ace so laut, dass seine Stimme von den Wänden widerhallte.
    »Sie hat dich gesehen, habe ich Recht?«, sagte Fiona, nicht ganz so laut wie Ace, aber doch laut genug, um die Geräusche der Person auf der Treppe zu überdecken. »Sie hat dich erkannt.« Vielleicht lag es an der Erwähnung von Rose, aber Fiona wusste, wer draußen auf der Treppe war, und vor allem wusste sie, wie diese Person ins Bild passte.
    »Warum sollte ich euch überhaupt etwas erzählen?«, entgegnete Russell feindselig. »Warum sollte ich ...?«
    Weiter kam er nicht, weil ihm jemand mit einem kleinen Nylonrucksack, auf den Kopf schlug und sich ein Schuss löste, der vorübergehend alle taub machte.
Nachwort
    Erzähl es uns noch mal, Tante Fiona«, bettelte der kleine Junge und blickte aus neugierigen Augen zu ihr auf.
    »Ja, erzähl noch mal den Teil mit der Pistole und den Löwen.«
    Fiona hatte sich noch nicht daran gewöhnt, dass man sie mit »Tante« ansprach. Und sie war es nicht gewohnt, eine Familie zu haben, schon gar keine so umfangreiche wie die der Montgomerys und Taggerts.
    Der entsetzliche Tag in der »Goldenen Höhle«, wie die Taggert-Kinder sie nannten, lag sechs Wochen zurück.
    »Lass sie in Frieden!«, schimpfte Cale Taggert, die eineiige Zwillingsjungen auf ihrem Schoß balancierte.
    Fiona tat sich noch schwer damit, sich alle Namen zu merken und wer zu wem gehörte, aber sie wusste, dass Cale eine berühmte Mystery-Roman-Autorin
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