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Goettlicher Thor 1

Goettlicher Thor 1

Titel: Goettlicher Thor 1
Autoren: Sabineee Berger
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meine Emotionen frei zu lassen, aber dein ‚ komm lass dich trösten ‘ hat mich genau dort hingebracht.“
    „Es tut mir sehr leid um deinen Freund.“
    „Danke. Deine Anteilnahme tut auch gut. Sag, Siena ... du erlebst doch immer seltsame Dinge, sprichst mit Drachen und wanderst irgendwie auf seltsamen Ebenen durch die Gegend.“
    „Also bitte! Warum kommst du jetzt damit? Ich habe dir doch nur von ein paar eigenartigen Erlebnissen oder Träumen erzählt. Ich weiß ja selbst nicht genau, was ich mache oder was da passiert.“
    „Egal! Kannst du mir vielleicht sagen, ob Roman gut ... äh ... im Himmel angekommen ist?“, fragte er besorgt und meinte es offenbar vollkommen ernst. Vor lauter Verblüffung bekam ich den Mund nicht gleich zu.
    „Wie bitte? Meinst du nicht, dass du da meine Fähigkeiten überschätzt?“, krächzte ich überfordert, aber Francesko Unterlippe begann leicht zu zittern und ich erkannte im Bruchteil einer Sekunde, dass es hier nicht um meine Unzulänglichkeiten, Ängste oder sonst welche Bedenken ging, sondern einzig und alleine darum, einem Freund zu helfen.
    „Okay, okay. Francesko ich weiß es wirklich nicht, aber wenn du mir seinen ganzen Namen sagst und ein Bild mitgibst, werde ich versuchen ihn heute Nacht zu erspüren. So etwas habe ich zwar noch nie gemacht, aber für dich tue ich es. Vielleicht kann ich irgendwie rauskriegen wo er steckt und ob er es geschafft hat. Aber wieso fragst du überhaupt? Hast du Grund zur Annahme, dass er nicht erlöst wurde? Ich meine ... in den Himmel gekommen ist?“ Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken, denn mit Geistern und Toten hatte ich es nicht so. Ich war mit meiner Therapeutin zwar schon wirklich weit gekommen und hatte viele Ängste abgebaut, aber mit Drachen zu reden und zu flirten war ein ganz anderes Kaliber als sich mit Gruselmonstern oder Geistern zu konfrontieren.
    „Er heißt Roman Baldin und er sieht so aus.“ Damit fischte er aus den Untiefen seiner Sporthose ein verknittertes Bild. Er reichte es mir mit einem Blick der regelrecht nach Hilfe schrie und ich konnte gar nicht anders, als mit all meinem Mitgefühl auf das Bild zu sehen. Irgendwie rührte es mich auch, dass er das Bild sogar beim Training bei sich trug.
    Der Mann war schön. Beeindruckend schön sogar. Dunkel, groß, muskulös, mit strahlend blauen Augen und einem warmen Lächeln. Jetzt im Sinne von herzlich und nicht im Sinne von homosexuell. Doch der Mann war seit gestern nicht mehr am Leben.
    „Scheiße“, flüsterte ich leise und Francesko nickte stumm, weil er genau wusste, was ich dachte. Um solch ein Prachtexemplar von Mann war es einfach zu schade. Vielleicht hatte er einen schlechten Charakter oder sonst irgendwelche Makel, aber einen derart schönen Mann mit solch warmherzigen Augen einfach so aus dem Leben zu schmeißen war schon eine Ungerechtigkeit, die ich kaum nachvollziehen konnte. Aber das war es bei jedem Menschen, der viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde.
    „Ja, nicht wahr? Er war ein traumhafter Mensch. Leider kein bisschen homo, aber so ein wunderbarer Typ. Ich sage dir, wenn du den in eine römische Uniform gesteckt hättest, wäre er der herrlichste Legionär aller Zeiten gewesen. Findest du nicht, dass er so einen altrömischen Touch hat? Äh ... hatte?“ Der Nachsatz brachte ihn wieder fast zum Weinen.
    „Hast du ihn geliebt?“, fragte ich einfühlsam und empfand selber sehr viel Traurigkeit, weil der Mann wirklich eine Schönheit gewesen sein musste.
    „Nein. Aber wir waren sehr gute Freunde.“
    „Hier habe ich ihn aber nie gesehen. Bei den Muskeln muss er doch auch trainiert haben, hm?“
    „Stimm. Er ging aber ins berüchtigte Flavour-Center. Du weißt schon, wo die Reichen und Schönen zusammenkommen und finanzielle Bündnisse fürs Leben schließen.“
    „Ach, er war also an Geld interessiert?“, fragte ich und war ein wenig enttäuscht, obwohl ich den Mann gar nicht gekannt hatte.
    „Aber nein. Er hatte selbst Geld wie Heu. Er liebte die Atmosphäre dort.“
    „Echt?“ Ich war skeptisch. Wie konnte man die Sterilität der modernsten Geräte, der langweiligsten Musik und der künstlich gepolsterten Damen der High Society etwas abgewinnen? Dort ging es doch nur um bestmögliche Repräsentation – in Sachen Body, Styling und Kohle.
    „Ja, aber er war kein oberflächlicher Typ. Bevor du hier aufgetaucht bist, war er immer in diesem Fitnesscenter. Doch dann meinte er eine Art Sozialstudie absolvieren zu
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