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Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit
Autoren: India Grey
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Kit konnte die Angst in ihren Augen sehen.
    „Commander Randall ist der zuständige Arzt hier. Ihm zufolge hat Lewis das Schlimmste überstanden“, erwiderte Kit knapp. „Wenn ein Soldat den Transport übersteht, betragen seine Überlebenschancen bereits neunundsiebzig Prozent.“
    Die Miene des Mädchens verfinsterte sich. „Ich will nicht wissen, ob er überlebt. Ich meine, wird er wieder gesund? Wieder normal? Wie früher? Weil ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, wenn …“ Sie verstummte, und wandte den Kopf ab. Dann schluckte sie mehrmals, um die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen. „Wir kennen uns noch gar nicht so lange, als das hier passiert ist.“ Sie deutete auf ihren gerundeten Bauch. „Wir haben es nicht geplant, aber jetzt muss ich irgendwie damit zurechtkommen.“ Mit ausdruckslosem Blick wandte sie sich wieder an Kit, Tränen liefen ihr über die Wangen. „Aber wenn er … verletzt bleibt, dann … ich weiß nicht … sitze ich wirklich in der Klemme, oder? Und wessen Schuld ist das?“
    Meine, hätte Kit am liebsten geantwortet. Ganz allein meine.
    Welches Recht hatte er, das auch nur eine Sekunde zu vergessen?
    Abrupt schlug Sophie die Augen auf.
    Ganz still lag sie im Bett und starrte in die Dunkelheit, während sie darauf wartete, das Geräusch noch einmal zu hören, das sie geweckt hatte.
    Vielleicht hatte sie gar nichts gehört? Vielleicht hatte sie nur geträumt?
    Sie setzte sich auf. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Von draußen drang nur die üblichen Klangkulisse der nächtlichen Stadt zu ihr hinein: der Verkehr auf der King’s Road, eine weit entfernte Sirene, ein Wagen auf dem Platz vor dem Haus …
    Doch da war noch etwas anderes. Und zwar im Haus. Ein gedämpfter Laut, als würde etwas Großes fallen gelassen, gefolgt von leisen Schritten, als schliche jemand die Treppe hinauf.
    Sophie erstarrte.
    Dann flüsterte sie eine Verwünschung, hastete aus dem Bett und blickte sich verzweifelt nach einer Waffe um. Auf einmal wünschte sie sich, sie würde Kricket oder Baseball spielen. Ihr Herz raste. Es hatte keinen Sinn, im Schlafzimmer gab es keinen Gegenstand, mit dem sie sich wirkungsvoll gegen einen Eindringling verteidigen konnte. Zu spät wurde ihr klar, dass sie sich am besten unter dem Bett versteckt hätte.
    Ein Schatten erschien auf der Türschwelle. Jetzt half nur noch pure Unverfrorenheit.
    „Nicht bewegen!“, krächzte sie. „Ich habe eine Waffe.“
    Der Unbekannte gab so etwas wie ein Seufzen von sich und machte einen Schritt ins Zimmer.
    „Wo ich herkomme, nennt man das keine Waffe, sondern eine Fernbedienung.“
    Seine Stimme klang müde, sexy wie die Hölle und unglaublich vertraut.
    „Kit!“
    Binnen einer Sekunde stürmte Sophie auf ihn zu und schmiegte sich eng an ihn, als ihre Lippen sich zu einem wilden Kuss trafen. Fragen und Halbsätze formten sich in ihrem Kopf, nur um sofort wieder vergessen zu werden. Denn das Gefühl, ihn niemals wieder loslassen zu wollen, löschte alles andere aus.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen, ließ er sich mit ihr aufs Bett sinken. Sie fuhr mit den Händen durch sein Haar, über sein Gesicht – und spürte etwas Raues. Er roch nach Erde und Desinfektionsmittel, nur schwach erkannte sie den Duft, der unverwechselbar zu Kit gehörte und der ihre Sinne betörte: jenen trockenen Zedernduft, nach dem sie sich so gesehnt hatte.
    „Ich dachte …“, setzte sie an. „Du kommst … erst morgen … nach Hause.“
    „Jetzt bin ich hier“, entgegnete er und intensivierte den Kuss noch weiter.
    Und dass sie nun gemeinsam auf dem Bett lagen, war alles, was zählte.
    Verlangen loderte in ihr auf, heiß und glühend. Er richtete sich auf und kniete einen Moment über ihr. Sein Gesicht befand sich im Schatten, dennoch konnte sie das Funkeln seiner Augen sehen. Eine weitere Woge der Lust brandete durch ihren Körper. Sophie kam ebenfalls auf die Knie und zog sich das T-Shirt über den Kopf.
    „Geht es dir gut?“, fragte sie dann, als sie sich mit zitternden Fingern den Knöpfen seines Hemdes widmete.
    „Ja.“
    Das Wort glich einem primitiven Laut, der aus den Tiefen seiner Brust empordrängte. Kit wich ein wenig zurück, dann zerrte er das Hemd aus dem Hosenbund und streifte es über den Kopf. In diesem Moment bewegte sich der Vorhang, das Licht der Straßenlaterne fiel in den Raum und beleuchtete sein Gesicht. Sophie rang nach Luft.
    „Nein, du bist verletzt. Kit, dein Gesicht …“
    Vorsichtig legte sie die Hände
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