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GK326 - Die Satansbrut

GK326 - Die Satansbrut

Titel: GK326 - Die Satansbrut
Autoren: A.F.Morland
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Geschwindigkeit weiter.
    Hinter dem Steuer saß ein bildhübsches schwarzhaariges Mädchen mit leuchtenden meerwassergrünen Augen.
    Roxane!
    Die Hexe, die Mr. Silver in Wien eine Warnung zukommen lassen hatte, war hier die Retterin in größter Not. Belanges Haar wehte wild um ihren Kopf. Sie hielt das Lenkrad fest in ihren schmalen Händen.
    Erst im allerletzten Augenblick bremste sie. Gleichzeitig riß sie das Steuer kraftvoll nach rechts.
    Der Jeep drehte sich um die eigene Achse. Die Schnauze wies in jene Richtung, aus der Roxane soeben gekommen war.
    Mr. Silver und Vicky Bonney sprangen in das Fahrzeug. Der Hüne landete neben der Hexe auf dem Beifahrersitz.
    Roxane gab sofort wieder Gas.
    Der Jeepmotor brüllte auf. Auch Nodot brüllte. Sein abstoßendes Gesicht war wutverzerrt. Er schnellte zwischen den Ziegelhaufen hervor.
    »Wirf!« brüllte er seinem Bruder zu. »Wirf den Diskus!«
    Doch Ephraim ließ den Diskusarm knirschend sinken.
    »Warum wirfst du ihnen den Diskus nicht nach?« schrie Nodot außer sich vor Zorn.
    Im Höllentempo verschwand der Jeep hinter dem Gebäudekomplex. Ephraim hatte richtig erkannt, daß seine tödliche Waffe ihr Ziel nicht mehr rechtzeitig erreicht hätte.
    Roxane steuerte den Jeep durch winkelige Straßenzüge.
    Mr. Silver lachte befreit auf. »Gerettet! Wir sind gerettet, Vicky! Roxane – meine Roxane – hat uns vor dem sicheren Ende bewahrt! Sie wird uns den Weg zeigen, der zu unseren Körpern zurückführt! Laß dich umarmen, Roxane! Du bist die einzige Hexe, die ein Engel ist!«
    Lachend beugte sich Mr. Silver zu dem Mädchen hinüber, das den Jeep lenkte.
    »Übernimm!« rief Roxane in diesem Augenblick plötzlich schrill. »Ich kann mich nicht mehr länger in eurer Nähe halten!«
    Das Mädchen wurde schlagartig durchsichtig. Plötzlich bestand sie nur noch aus Konturen. Weiße Striche in der Luft. Sie zerbrachen. Mr. Silvers Arme fuhren ins Leere. Roxane hatte sich aufgelöst.
    Der Jeep raste führerlos weiter.
    Mr. Silver stürzte sich atemlos auf das Steuer. Ein Track kam ihnen entgegen. Der Ex-Dämon riß das Volant nach rechts. Der Jeep rumpelte über die Kante des Bürgersteigs.
    Es war eine akrobatische Glanznummer, wie Mr. Silver auf den Fahrersitz hinüberkletterte.
    Er rammte zwei Mülltonnen, brachte den Wagen wieder auf die Fahrbahn zurück, ließ den Jeep in einen Kreisverkehr schießen und brachte das Fahrzeug zwei Blocks davon entfernt schnaufend zum Stehen, Schweiß perlte auf seinem Gesicht. Er drehte sich um.
    »Was war das denn für ein seltsamer Spuk?« fragte Vicky Bonney. »Zuerst rettet uns dieses Mädchen das Leben, und dann läßt sie uns mitten in der Fahrt im Stich.«
    »Das war nicht Roxane«, sagte Mr. Silver.
    »Du hast doch gesagt…«
    »Es war lediglich ihr Astralleib, der uns zu Hilfe eilte.«
    »Warum ist sie nicht selbst gekommen?«
    »Sie fürchtet Ephraim genauso wie wir.«
    »Warum blieb Roxanes Astralleib nicht länger bei uns?«
    »Die Zeit seines Wirkens ist limitiert.«
    »Die Erscheinung hätte uns wenigstens sagen können, wie wir in unsere Welt zurückgelangen.«
    »Du bist ungerecht, Vicky. Roxanes Astralkörper hat uns immerhin das Leben gerettet. Wir waren so gut wie verloren.«
    »Sind wir das nicht immer noch? Wie lange wird es dauern, bis Ephraim und Nodot uns wiedergefunden haben? Jedermann in dieser Stadt wird den Dämonen verraten, wo wir uns aufhalten. Sie werden uns erneut stellen. Und sie werden dann mit Sicherheit dafür sorgen, daß uns Roxanes Astralleib nicht noch einmal zu Hilfe kommen kann.«
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »So sehe ich es nicht. Wir haben Zeit gewonnen. Wertvolle Zeit. Es liegt an uns, sie gut zu nutzen!«
    ***
    Der weiße Porsche blieb stehen. Christian Mecks stieg aus dem Wagen. Er sah die beiden Personen auf dem Pannenstreifen liegen, sah den reglosen Ivo Morf im Fond des roten Opel, sah das Mädchen, das über ihn gebeugt war – und es widerstrebte ihm, bei soviel Leid abzusahnen.
    Er kam sich wie ein Leichenfledderer vor.
    Nicht so Erwin Suttheimer. Den störte so etwas nicht im mindesten.
    Ursula lief auf den Porsche zu. Die Scheinwerfer blendeten sie. Sie konnte nicht sehen, wer im Wagen war.
    Suttheimer kletterte nun gleichfalls aus dem Flitzer. Ursula Buchegger erreichte das Fahrzeug. Sie erkannte Peter Braak auf dem Beifahrersitz und stieß einen erschrockenen Schrei aus.
    »Sind Sie seine Freundin?« fragte Erwin Suttheimer.
    »Ja«, stieß Ursula heiser hervor. »Was ist
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