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GK245 - Die Satansdragoner

GK245 - Die Satansdragoner

Titel: GK245 - Die Satansdragoner
Autoren: A.F.Morland
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Konferenz stattgefunden hatte, auf sie gewartet hatte.
    »Ich wußte nicht, daß du den Mann kennst«, sagte sie.
    »Ich kannte ihn nicht.«
    »Du sollst ihn wie einen guten Bekannten begrüßt haben.«
    »Wer behauptet das?«
    »Perry Tashlin, ein Journalist.«
    »Ich habe mit Baker nur ein paar freundliche Worte gewechselt. Das war alles.«
    »Wieso hat er dich abgeholt?«
    »Er rief mich kurz vor der Pressekonferenz an und bat mich um eine kurze Unterredung. Er sagte, er hätte mir etwas äußerst Wichtiges zu sagen.«
    »Warum hast du Silver davon nichts erzählt?« fragte ich vorwurfsvoll.
    Vicky tauchte ihre sinnlichen Lippen in den Snowball. Sie lächelte. »Liebe Güte, ich muß es in dem herrschenden Trubel einfach verschwitzt haben, und später war Silver nicht mehr da.«
    »Wohin ist Baker mit dir gefahren?« wollte ich wissen.
    »Hierher.«
    »Und was war das äußerst Wichtige, das er dir zu sagen hatte?«
    »Ihm ist bekannt, daß ich Schriftstellerin bin, daß ich Bücher schreibe, deren Inhalt man als Tatsachenberichte bezeichnen kann, weil die Geschichten von dir tatsächlich erlebt wurden. Er brachte mich hierher, weil in diesem Lokal eine Hexe verkehren soll. Kein buckliges altes Weib mit einer dicken Warze auf der krummen Nase, sondern ein ausnehmend hübsches Mädchen. Die Braut des Teufels hat schon sehr viel Unheil angerichtet…«
    »Woher weiß Baker das?« fragte ich zweifelnd.
    »Keine Ahnung. Das hat er mir nicht verraten. Sie soll zwei Mädchen in den Wahnsinn getrieben haben. Drei Männer nahmen sich ihretwegen das Leben. Und einen Mann hat sie auserkoren, um ihn mit Hilfe der Mächte der Finsternis zum Hexer zu machen. Ich dachte, das wäre ein Fall für dich, Tony. Du mußt diesen Mann retten und die Hexe vernichten. Sian Baker wollte mir das Mädchen zeigen, aber sie war nicht hier, deshalb bin ich noch einmal zurückgekommen. Ich möchte sie mir ansehen.«
    Ich schüttelte verständnislos den Kopf. »Wenn ich nicht wüßte, was für ein intelligentes Mädchen du bist, müßte ich jetzt an deinem Verstand zweifeln, Vicky.«
    »Wieso?«
    »Warum hast du Silver nicht mitgenommen? Du weißt, wie gefährlich manche Hexen sein können. Wie kannst du dich schutzlos in eine solche Gefahr begeben?«
    »Ich möchte mir das Mädchen doch bloß mal ansehen. Dabei wird mir schon nichts passieren.«
    »Angenommen, sie durchschaut dich. Dann nimmt sie dich aufs Korn und macht dich schneller fertig, als du deinen Namen sagen kannst.«
    »Du traust mir wohl überhaupt nichts zu, was?« erwiderte Vicky wütend. Es blitzte in ihren Augen. Ich hob mein Glas an die Lippen und leerte es.
    »Entschuldige«, sagte ich dann. »Du darfst mir meine Fürsorge nicht krummnehmen. Ich meine es im Grunde genommen ja nur gut. Der Gedanke, daß dir irgend jemand gefährlich werden könnte, ist mir unerträglich. Wollen wir gemeinsam auf die Hexe warten?«
    Vicky nickte. Ihr Ärger ebbte ab. »Okay«, sagte sie, und ich bestellte noch mal das gleiche für mich.
    Als ich mein neu gefülltes Glas hob, beobachtete ich mich dabei im Spiegel.
    Plötzlich traf mich ein Keulenschlag.
    Ich sah nur mich. Vicky war nicht neben mir. Jedenfalls nicht im Spiegel. Ich hörte sie reden. Sie sprach von London, von unserem Haus in der Chichester Road, auf das sie sich schon so sehr freue. Ich hörte ihre Stimme, die mir so sehr vertraut war, aber ich konnte sie im Spiegel nicht neben mir sitzen sehen.
    Das Mädchen neben mir hatte kein Spiegelbild. Vampire zum Beispiel haben auch keines!
    Das Mädchen neben mir sah zwar aus wie Vicky Bonney – aber sie war es nicht. Sie konnte es nicht sein, sonst hätte ich sie im Spiegel sehen müssen!
    ***
    Man wollte mich mit einem gemeinen, hinterhältigen Trick hinters Licht führen. Jetzt war mir hundertprozentig klar, daß sich Vicky in der Gewalt irgendwelcher Dämonen befand. Man hatte ein Ebenbild von ihr geschaffen und wollte mich damit nun täuschen. Ich ließ mir nicht anmerken, daß ich den Schwindel durchschaut hatte. Ich war dem spiegelbildlosen Wesen nunmehr geringfügig im Vorteil, denn meine Ahnungslosigkeit, mit der die falsche Vicky rechnete, existierte nicht mehr. Alles, was sie mir über Sian Baker und die Hexe erzählt hatte, war bestimmt ein aufgelegter Schwindel. Eine Lügengeschichte, mit der sie mich blenden wollte, um mich leichter ablenken zu können. Aber ich war von nun an höllisch auf der Hut. Was immer dieses tückische Mädchen auch für mich vorbereitet hatte, sie
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