Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nicht gefallen, zwischen so vielen Männern eingekeilt im Lift zu stehen, deshalb sagte er zum Bauleiter: »Fahren Sie mit Ihren Männern zuerst hinunter. Ich will mich hier noch ein bißchen umsehen… Keine Sorge, ich spiele jetzt nicht den tückischen Spürhund, der nach irgendwelchen Fehlern sucht, die man Ihnen später anlasten kann. Ich möchte bloß zu meinem ganz privaten Vergnügen die herrliche Aussicht ein paar Minuten genießen.«
    Der Bauleiter drückte Holbrock die Hand.
    Dann ratterte der Aufzug mit zehn gelben Helmen in die Tiefe. Cliff Holbrock blickte zur Coronet Street hinüber. Von hier oben sah die Straße wie ein dünner Strich aus. Und die Familienpension, die Nelson Wise so viel Ärger machte, war nicht mehr als ein kleiner, unansehnlicher Fleck, den es bald nicht mehr geben würde.
    Plötzlich vernahm Holbrock ein Zischen hinter sich.
    Erstaunt fuhr er herum, denn er war allein hier oben und konnte sich ein solches Geräusch nicht erklären. Verblüfft stellte er fest, daß der Betonboden ganz in seiner Nähe Blasen warf. Das rief dieses eigenartige Zischen hervor. Holbrock wollte sich dieses Phänomen aus der Nähe ansehen, doch ehe er den ersten Schritt tun konnte, schoß eine grünlich schimmernde mannshohe Flamme aus dem Boden. Das Feuer nahm sogleich menschliche Gestalt an, wurde zu Oliver Blenford. Holbrock konnte nicht fassen, was er sah.
    Blenford streckte seine flammenden Arme nach Holbrock aus.
    »Nein!« keuchte der Architekt verstört. »Nein!« Er schüttelte entsetzt den Kopf. Die Flamme kam auf ihn zu.
    »Spring!« befahl Oliver Blenford mit eiskalter Stimme.
    »Nein!« stöhnte Holbrock.
    »Spring!«
    »Niemals!«
    »Dann muß ich dich stoßen!« faudite der Abgesandte der Hölle. Er schnellte vorwärts. Holbrock wollte ausweichen, aber sein Schritt zurück war zuviel. Plötzlich hatte er keinen Boden mehr unter den Füßen. Bestürzung und Fassungslosigkeit verzerrten sein Gesicht, als er nach hinten wegkippte. Seine Arme flogen hoch. Sie suchten Halt, aber es gab keinen mehr. Vielleicht fielen ihm noch Bettys Worte ein, vielleicht hatte er noch die Zeit, sich vorzuwerfen, daß es besser gewesen wäre, die Warnung zu beachten… Sein Sturz, von einem grauenvollen Todesschrei begleitet, dauerte endlos lange.
    Einen Aufprall aus dieser Höhe kann kein menschlicher Körper überstehen…
    ***
    Betty weinte haltlos. Immer wieder sagte sie, daß sie ihn gewarnt habe, daß sie ihn nicht hätte gehen lassen dürfen, daß er auf sie hätte hören sollen. Nelson Wise —- aus Birmingham sofort zurückgeflogen, als man ihm die Todesnachricht telefonisch übermittelte — rannte im Zimmer auf und ab. Und ich saß zwischen diesen beiden leidgeprüften Menschen und war nicht in der Lage, sie in irgendeiner Weise zu trösten. Ich hatte mir einen Plan zurechtgelegt, den ich in der kommenden Nadit auszuführen gedadite. Der Tod von Cliff Holbrock war audi für mich ein sdiwerer Schock gewesen. Zum ersten, weil ich den Mann sehr geschätzt hatte, und zum zweiten, weil ich mir den Vorwurf nicht ersparen konnte, nicht gut genug aufgepaßt zu haben. Aber hätte ich wirklich etwas verhindern können? Vermutlich nicht. Es war mir nicht möglich, in die Zukunft zu sehen, also konnte ich auch keine vorbeugenden Maßnahmen treffen…
    Bei Holbrocks Tod war es nicht mit rechten Dingen zugegangen, soviel stand fest.
    Die Bauarbeiter hatte eine grünliche Stichflamme hochschießen gesehen.
    Holbrock war davor zurückgewichen und in die Tiefe gestürzt. Die Polizei hatte herumgerätselt: Lichtspiegelung? Grünlicher Bauch? Die Uniformierten waren sofort nach dem Todessturz zur 12. Etage hochgefahren. Es gab keinen Brandfleck. Nirgendwo war die Spur eines Feuers zu entdecken gewesen.
    Das Höllenfeuer hinterläßt nicht immer Spuren. Aber davon hatten die Polizeibeamten keine Ahnung.
    Wise blieb stehen.
    Für einen Moment war es ganz still in dem großen Kaum. Nur Bettys Schluchzen war zu hören.
    »Erinnern Sie sich an den Drohanruf, von dem ich Ihnen erzählte, Mr. Ballard?« fragte mich Nelson Wise. Seine Stimme klang brüchig. Er hatte an Cliff Holbrock sehr gehangen. »Mir oder meiner Familie könne etwas zustoßen, hat dieser verdammte Teufel gesagt. Nun ist es passiert! Bei allen Heiligen, Ballard, ich sprenge dieses verfluchte Haus mit allen Leuten in die Luft, die sich darin befinden! Ich habe genug! Genug! Genug! Genug!« Wise knallte seine Faust immer wieder auf den Tisch. Tränen schimmerten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher