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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
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in seinen Augen. »Wie konnte so etwas passieren, Ballard? Ich dachte, Sie würden diesem entsetzlichen Spuk ein Ende bereiten.«
    »Ich kann leider keine Wunder vollbringen, Mr. Wise«, sagte ich ernst. Ich konnte seinen Schmerz durchaus verstehen, und es machte mir nichts aus, daß er mir Vorhaltungen machte. Er hatte gedacht, aller Sorgen enthoben zu sein, wenn er diesen Fall in meine Hände legte. Nun war er enttäuscht, denn ein Mensch, der ihm sehr nahe gestanden hatte, hatte sein Leben verloren. Wise war wahrscheinlich der Auffassung, daß ich diese Katastrophe irgendwie hätte verhindern können.
    Doch leider war ich dazu nicht imstande gewesen.
    Ich blickte auf meinen magischen Ring. Mir fiel jener Blitz ein, den ich mit Glück hatte von mir abwenden können. Der schwarze Stein meines Ringes wies seither eine kleine Schramme auf. Ohne ihn wäre ich ebenfalls im Krankenhaus gelandet -— verkrampft und leblos wie Glenn Caboon und Robert Gidding.
    »Es wird kein weiteres Unglück mehr geben, Mr. Wise«, sagte ich mit fester Stimme.
    Er schaute mich mit ruhelosen Augen an. »Was haben Sie vor?«
    »Ich werde den Spuk vernichten«, sagte ich bestimmt.
    »Wann?«
    »Heute nacht.«
    »Mann, warum haben Sie das nicht gestern getan?«
    »Gestern war ich dazu îeider noch nicht in der Lage«, erwiderte ich sanft. Dann erhob ich mich und verließ Nelson Wises Haus. Betty Holbrocks Schluchzen behielt ich in meinen Ohren.
    Keine Gnade! schwor ich mir. Und ich wollte all die geschehenen Gemeinheiten mit einer eiskalten Rücksichtslosigkeit bestrafen.
    ***
    Die Vorbereitungen waren getroffen. Nervös blickte ich auf meine Uhr. Die Sache brannte mir auf den Nägeln, aber ich wollte nichts überstürzen. Der kleinste Fehler konnte für mich tödlich sein. Ich spürte einen eiskalten Schauer über meinen Rücken laufen, als ich an das dachte, was mir nun bevorstand.
    Ich muß es tun.
    Für James Dern und Cliff Holbrock. Für Glenn Caboon und Robert Gidding. Die Totenstarre würde sich erst dann aus ihrem Körper lösen, wenn der Spuk, der das veranlaßt hatte, vernichtet war. So hoffte ich jedenfalls.
    Es war neun Uhr.
    Während der nächsten halben Stunde lief ich in meinem Zimmer im Kreis. William Meredith klopfte an meine Tür. Er wollte noch ein wenig mit mir plaudern. Aber ich hatte im Moment andere Sorgen, deshalb sagte ich, ich läge bereits im Bett, wäre unsagbar müde und hätte nicht die Absicht, noch mal aus den Federn zu kriechen. Er wünschte mir eine gute Nacht.
    Eine gute Nacht!
    Gott, das würde alles andere als eine gute Nacht werden. Die Hölle würde los sein. Ich würde mich mit dem Satan im Zweikampf messen müssen. Mir war alles andere als wohl in meiner Haut. Aber wenn ich den Mut dazu nidit aufbrachte, wer sollte dem Teufel dann entgegentreten? Ich hasse diese Ausgeburten der Finsternis. Ich verabscheue Geister und Dämonen und all die anderen Unholde, die uns Menschen so furchtbar zu quälen imstande sind. Kaum einer kann sich gegen sie auflehnen, und es gibt nur wenige Personen auf der Welt, die diese Scheusale vernichten können. Dank meinem magischen Ring und dank der zeitweiligen Hilfe von Mr. Silver gehöre ich zu jener verschwindend kleinen Zahl von Personen, die den Abgesandten des Schattenreiches immer wieder Niederlagen bereiten konnten.
    Aber es war niemals leicht.
    Eine gute Nacht hatte mir Meredith gewünscht. Ich grinste nervös.
    Genau das Gegenteil war zu erwarten.
    Halb zehn!
    Ich machte mich fertig. Mein Colt Diamondback war mit Silberkugeln geladen. Er saß locker und entsichert in meiner Schulterhalfter. Aber mehr noch als auf die Silberkugeln baute ich auf die Kraft meines Ringes, der mich bisher immer vor Unheil bewahrt hatte. Ich atmete mehrmals kräftig durch. Es muß sein! sagte ich zu mir selbst. Und zwar jetzt. Zu zögern hat nun keinen Zweck mehr! Bring es hinter dich! Mit entschlossener Miene öffnete ich meine Zimmertür. Unten unterhielt sich Charles Dysart mit seiner Frau. Das Gespräch drang als Gemurmel zu mir herauf. Wieder pumpte ich Sauerstoff in meine flatternden Lungen. Ich versuchte damit meine enorme Erregung niederzuringen. Meine Handflächen waren feucht. Meine Nerven vibrierten. Der Weg, den ich nun vor mir hatte, konnte mein letzter sein, konnte geradewegs ins Grab führen. Im Geist ging ich die Einzelheiten meines Plans noch einmal durch. Wenn ich Glück hatte, spielte sich alles ungefähr so ab, wie ich es mir vorstellte. Wenn ich Pech hatte, würde ich
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