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GK178 - Das Haus der Verdammten

GK178 - Das Haus der Verdammten

Titel: GK178 - Das Haus der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
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aus der es kam. Ein eisiger Sdiauer glitt mir über die Wirbelsäule. Es ist nicht immer leicht, in einer solchen Situation einen kühlen Kopf zu behalten.
    Hier lauerte irgendwo eine tödliche Gefahr auf mich, das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Nur das Wie war ungewiß. Wie würde es geschehen? Wie sollte es mich erwischen? Wie tückisch war mein unbekannter Gegner?
    Ich nahm den Colt in die linke Hand und näherte mich einer halb offenstehenden Wohnungstür. Sie schwang zur Seite, als ich dagegen drückte. Mein Mund war mit einemmal furchtbar trocken. Diese Ungewißheit zermürbte mich.
    Ich trat in die leere Wohnung.
    Meine scharfen Augen erfaßten eine Gestalt.
    Ein Mann. Er saß in der Mitte des Raumes. Vollkommen reglos. Wie eine Statue. Und er stöhnte, als würde er schrecklichen Qualen ausgesetzt…
    ***
    Er konnte sich nicht bewegen. Ich stand verwirrt vor ihm und blickte ihn ratlos an. Ein schwerer Schock mußte diesen Mann gelähmt haben. Ich berührte ihn. Er zuckte mit keiner Wimper. Es war leicht zu erkennen, daß es sich um einen Penner handelte. Meine Hände tasteten ihn ab. Er fühlte sich erstaunlich hart an. So als hätten sich alle seine Muskeln verkrampft. Da konnte nur ein Arzt helfen. Ich versuchte ganz kurz, einen Arm des Mannes zu bewegen. Es war mir nicht möglich. Der Arm hatte die Festigkeit von Eisen. Wenn ich Gewalt angewendet hätte, hätte ich ihm den Arm gebrochen.
    Mit einemmal stutzte ich.
    Tränen rollten aus den starren Augen des Mannes. Er weinte.
    »Können Sie mich hören?« fragte ich ihn bewegt.
    Er konnte nicht antworten. Er konnte nicht einmal mit dem Kopf nicken, ja es war ihm nicht einmal möglich, ein Augenlid auf- und zuzumachen. Eine solche Pein konnte sich nur ein Dämon für diesen bedauernswerten Menschen ausgedacht haben. Ich dachte, dem Penner mit meinem magischen Ring helfen zu können, aber um seinen Körper lag eine Sperre, die ich nicht zu knacken vermochte. Eines erreichte ich aber: der Mann hörte zu stöhnen auf. Ich nahm an, daß es ihm nun etwas besser ging. Ein hungriger Ausdruck erschien in seinen Augen.
    Ich mußte schnellstens veranlassen, daß dieser Mann in ein Krankenhaus gebracht wurde.
    Ich richtete mich auf und witterte plötzlich die Konzentration des Bösen. Sie hatte sich verstärkt. Vervielfacht! Mein Blick irrlichterte durch den Raum.
    Plötzlich wischte etwas an der Tür vorbei. Es ging alles furchtbar schnell. Ich sah einen Arm, in dessen Hand sich eine glühende Kugel bildete. In der nächsten Sekunde wurde aus der Kugel eine Lanze. Der Arm schleuderte den Blitzstrahl nach mir. Ich riß meinen magischen Ring hoch. Der Blitz traf meine Faust und zerschellte daran. Klirrend fielen die Trümmer auf den Boden, züngelten als Flammen kurz auf und erloschen dann.
    Da raste ein fürchterliches Wutgeheul durch das leere Gebäude.
    Mir schnürte es die Kehle zu.
    Ich hörte etwas davonstürmen und aus dem Haus rasen.
    Meine erste Begegnung mit dem Unheimlichen. Ich hatte großes Glück gehabt. Die Sache hätte auch anders ausgehen können. Nun konnte ich mir ungefähr vorstellen, was mit diesem Penner geschehen war. Keine Minute sollte er länger in diesem Haus bleiben. Ich riß den Mann hoch und lud ihn mir auf die Schulter. Seine Haltung veränderte sich nicht einen Millimeter. Wie steifgefroren wirkte er. Atemlos schleppte ich ihn aus dem Haus.
    Ich trat mit ihm auf die Straße und wußte, daß wir hier noch keineswegs in Sicherheit waren. Brennende Augen beobachteten mich. Ich konnte sie nicht sehen, aber ganz deutlich zwischen meinen Schulterblättern spüren. Zwei Straßen weit lief ich mit meiner Last. Der harte Körper des Penners lastete schwer auf meiner Schulter. Ich hielt nach einer Telefonzelle Ausschau und entdeckte noch mal zwei Straßen weiter endlich eine. Vorsichtig setzte ich den Mann ab. Hastig wählte ich die Notrufnummer.
    Fünfzehn Minuten später waren die Leute zur Stelle.
    Zuerst dachte der Rettungsarzt, der Penner und ich hätten die Absicht, ihn auf den Arm zu nehmen. Aber dann untersuchte der Arzt den lahmen Mann, raufte sich verwirrt die Haare und sagte zu mir mit krächzender Stimme: »Verdammt noch mal, so etwas habe ich noch nicht erlebt. Der Krampf reicht bei ihm vom Scheitel bis zur Fußsohle. Können Sie mir erklären, wodurch das hervorgerufen wurde?« Möglicherweise hätte ich es ihm erklären können, aber da die Gefahr bestand, daß er gleich wieder dachte, ich würde ihn verschaukeln, zuckte
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