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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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wenn übersinnliche Mächte sich der Menschen bedienen und sie zu ihren Werkzeugen machen.«
    »Dann ist dieser Mann ein Exorzist?« fragte der Pfarrer.
    »Nein, das nicht. Aber er ist ein Phänomen auf seinem Gebiet. Er hat schon Fälle gelöst, die unbegreiflich waren. Er kämpfte gegen Dämonen, Vampire und andere Horrorgestalten – und er hat sie besiegt!«
    »Was hindert Sie dann daran, den Mann anzurufen?« fragte der Hotelbesitzer.
    Kommissar Mallmann blickte Harry König an. »Sie haben recht, Herr König. Nichts hindert mich mehr daran«, sagte er mit fester Stimme und stand auf, um ein Ferngespräch nach London anzumelden.
    ***
    Die Luft war kaum zu atmen. Dampfschwaden zogen träge durch den heißen Raum und verwehrten die Sicht.
    Die drei Männer auf den übereinanderliegenden Holzpritschen schwitzten um die Wette. Endlose Bäche von Schweiß drangen aus den Poren ihrer Haut.
    Diese Saunatortur konnte nur ein gesunder Organismus aushalten. John Sinclair war gesund!
    Er lag auf der obersten Pritsche und hatte sich das Badetuch unter den Kopf gelegt. John lag dort wie ein riesengroßer Käfer, hielt die Augen geschlossen und die Beine etwas gespreizt.
    Unter ihm wälzte sich jemand auf den Bauch. »Teufel«, hörte John die Stimme des Mannes, »in der Hölle kann es nicht schlimmer sein.«
    »Freuen Sie sich gleich auf das Bad im eiskalten Wasser«, gab John zurück.
    »Mache ich auch. Aber noch mehr auf das Bier. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte jetzt ein kühles…«
    Der Mann sprach nicht mehr weiter, denn selbst durch die Dunstschwaden war zu erkennen, daß die Tür geöffnet wurde. Das geschah nur in sehr dringenden Fällen, und John Sinclair spürte sofort ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, das immer dann eintrat, wenn Ärger auf ihn zukam.
    »Mister Sinclair?« hörte er die Stimme des schwergewichtigen Masseurs.
    »Bin nicht hier«, erwiderte John.
    »Telefon für Sie, Mister Sinclair.«
    »Der Knabe kann nachher anrufen. Und sollte es mein Chef sein, dann bestellen Sie ihm…«
    »Das Gespräch kommt aus Europa.«
    »Oh, verdammt.« Wie weggeblasen war Johns Lethargie. Er setzte sich auf und nahm sein Badetuch. »Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt?«
    »Sie haben mich ja nicht zu Wort kommen lassen.«
    John sprang auf den Boden. »Ja, ja, immer ich. Wo steht der Apparat?«
    »Kommen Sie mit, Sir.«
    Das Telefon stand im Büro des Masseurs. Das Zimmer war winzig, und John wunderte sich, daß der dicke Masseur überhaupt hineinpaßte.
    John nahm den Hörer. »Sinclair«, meldete er sich.
    »Hier Mallmann. Können Sie mich verstehen, John?«
    Der Oberinspektor dachte nach. Mallmann? Da kannte er nur einen. Kommissar Will Mallmann von der Interpol-Zentrale Deutschland.
    »Mensch, Will«, rief John Sinclair. »Wo brennt es denn? Sie haben sich auch den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht. Ich habe gerade sauniert…«
    »Entschuldigen Sie, John, aber der Fall ist wirklich dringend.«
    »Okay, reden Sie.«
    Will Mallmann berichtete. Es wurde ein langes, informatives und auch sehr teures Gespräch, und als Kommissar Mallmann zum Schluß mit seiner Bitte an John herantrat, da hatte er den Oberinspektor sofort auf seiner Seite.
    »Natürlich komme ich, Will. Im Moment liegt hier nichts Dringendes an. Scheint so, daß die Geister in Old England Herbstferien machen. Sagen Sie mir doch noch mal den genauen Ort.«
    Kommissar Mallmann tat es, und John prägte sich den Namen ein. »Ich werde bis Stuttgart fliegen«, sagte der Oberinspektor, »und mir dort einen Leihwagen nehmen.«
    »Okay, John, ich erwarte Sie.«
    ***
    Die Mordkommission aus Freiburg war rasch zur Stelle und arbeitete schnell und präzise. Die Männer hatten ihr Hauptquartier im Hotel aufgeschlagen, das bis auf die Pensionsgäste und wichtige Zeugen geräumt worden war.
    Lisa war erschlagen worden. Auf gemeine und grauenhafte Weise. Die Details wollte Mallmann gar nicht wissen. Man hatte die Tote bereits in die Zinkwanne gelegt und in den Leichenwagen geschoben. In Freiburg würde eine Obduktion vorgenommen werden.
    Die Beamten blieben bis zum späten Nachmittag, und als bereits die ersten Schatten der Dämmerung in die Täler krochen, verließen sie den Tatort.
    »Das hätten wir hinter uns«, sagte der Hotelbesitzer zu dem Kommissar und lud ihn auf einen Drink an die Bar ein.
    Will Mallmann hatte nichts dagegen.
    Er nahm einen französischen Cognac.
    Der Kommissar und Harry König waren noch nicht dazu gekommen,
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