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GK0153 - Die Rache der roten Hexe

GK0153 - Die Rache der roten Hexe

Titel: GK0153 - Die Rache der roten Hexe
Autoren: Jason Dark
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auf sie zukommen.
    Jane war auf Hände und Füße niedergegangen, schob, bevor sie weiterkroch, immer Johns Koffer ein Stück vor.
    Ihn durfte sie nicht verlieren. Die Detektivin verlor sämtliches Zeitgefühl in dieser alles verschluckenden Dunkelheit. Und mit jeder Sekunde, die verging, wuchs ihre Angst, doch noch zu spät zu kommen.
    Nach einer ihr ewig scheinenden Zeitspanne stieß der vorgeschobene Koffer plötzlich auf Widerstand.
    Eine Mauer! Jetzt ist alles aus! zuckte es Jane durch den Kopf. Hier kommst du nicht weiter.
    Doch dann siegte die Vernunft. Mit den Handflächen tastete Jane die Mauer ab, und dann stieß ihr rechter Arm ins Leere.
    Ein Spalt? Eine Öffnung? Janes Atem ging schneller. Sollte sie doch noch Glück gehabt haben? Sie fühlte weiter, stellte fest, daß die Öffnung groß genug war, um sie hindurchzulassen.
    Sie schob den Koffer zuerst vor und hörte, wie er fiel und weiterpolterte.
    Sekunden später erfuhr die Detektivin den Grund.
    In den Gang waren Stufen gehauen worden, die weiter in die Tiefe führten.
    Jane kroch durch das Loch, faßte nach dem Koffer, erhob sich und ging vorsichtig die steilen, zum Teil feuchten Stufen hinunter.
    Wo mochte dieser Gang enden? Jetzt hätte sie wer weiß was für ein paar Streichhölzer oder ein Feuerzeug gegeben.
    Jane konnte nicht ahnen, daß vor nicht einmal einer Minute die Hexe diesen Gang entlang nach oben gelaufen war.
    Immer tiefer ging es in den Felsen hinein.
    Plötzlich rümpfte Jane die Nase. Etwas hatte ihren Geruchssinn gereizt.
    Es roch nach Verbranntem und irgendwie beißend oder ätzend.
    Der Rauch kam von unten, wehte ihr entgegen.
    Die Detektivin mußte an John denken. Steckte er vielleicht tief in dem unheimlichen Keller? Jane hatte plötzlich die Vision, John Sinclair würde in Flammen stehen.
    Panik kroch in ihr hoch. Jane Collins ging schneller, paßte ein mal nicht auf, stolperte prompt und konnte sich im letzten Augenblick noch an der Gangwand abstützen.
    Da sah sie den Lichtfinger. Wie ein Speer bohrte er sich in die Dunkelheit.
    Schon einen Atemzug später hörte Jane Schritte, die schnell näher kamen.
    Wer kam ihr da entgegengelaufen? John vielleicht? Die Privatdetektivin wußte es nicht. Nur noch wenige Sekunden, dann würde sie der Lichtstrahl treffen.
    Jane Collins ging in die Knie und öffnete die Schlösser des Koffers.
    ***
    Gustav Domingo schlug sich lachend auf die Schenkel. »Diese beiden Idioten sind wir los«, prustete er. »Geisterjäger soll der Bulle sein. Jetzt kann er seine Geister in der Hölle jagen.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde mich nicht so freuen«, sagte George Plummer, der Waffenhändler, plötzlich.
    Domingos Lachen brach ab. Sein Blick, der sich beifallheischend im Kreis der Männer umgesehen hatte, wurde verschlagen. Langsam drehte der Gangsterboß den Kopf. »Was soll das heißen, Plummer?« fragte er mit lauernder Stimme.
    George Plummer lehnte sich gegen das Treppengeländer. »Glauben Sie denn im Ernst, Domingo, daß die Hexe ehrlich spielt? Denken Sie an Sinclairs Warnung. Der Oberinspektor hat mehr Erfahrung mit finsteren Mächten, als wir alle zusammen.«
    »Sie hätten ja mit dem Kerl gehen können!« bellte Domingo. »Dann wären Sie jetzt vielleicht schlauer. Außerdem ist Sinclair ein Spinner. Und Ihre Sekretärin hat sich ihr Schicksal selbst zuzuschreiben. Warum ist sie auch mit ihm gegangen. Sie wäre hier bei uns besser aufgehoben gewesen.«
    »Das stimmt«, sagte Pierre Lassalle mit schwerer Zunge. »Ich hätte schon Verwendung für das Täubchen gehabt.«
    »Halt du dich da raus, du versoffenes Stück«, zischte Domingo böse. »Du bringst in deinem Zustand doch gar nichts mehr auf die Beine.«
    Lassalle begann glucksend zu lachen. »Miss Collins ist übrigens gar nicht meine Sekretärin«, meinte George Plummer.
    Domingo stand ruckartig von seinem Stuhl auf. »Nicht?« fragte er mit lauernder Stimme. Plummer biß sich auf die Lippen. Am liebsten hätte er seine Worte zurückgenommen. Er fühlte die Blicke der übrigen Männer auf sich ruhen, hob die Schultern und schielte auf seine Schuhspitzen.
    »Ich erwarte eine Antwort, Plummer«, sagte Domingo. »Weshalb haben Sie eine Detektivin mitgebracht? Hatten Sie vielleicht etwas vor? Oder sollte Sie uns überwachen? Los, zum Teufel, raus mit der Sprache! Was ist geschehen?«
    Domingo war blaß geworden. Das war sogar im Kerzenlicht zu erkennen. Die Männer hatten sämtliche Kerzen, die sie gefunden hatten, angezündet, so daß es
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