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GK0098 - Bruderschaft des Satans

GK0098 - Bruderschaft des Satans

Titel: GK0098 - Bruderschaft des Satans
Autoren: Jason Dark
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Füßen.
    Die Straße, der Wagen, Hilfe…
    Die Begriffe kreisten in seinem Schädel. Lefèvre röchelte. Auf einmal gaben seine Knie nach. Mit rasender Schnelligkeit kam die Straße auf ihn zu.
    Wie aus unendlich weiter Ferne vernahm er den Klang einer Autohupe, vernahm das Kreischen der Bremsen, riß noch einmal die Augen auf, hörte einen erschrockenen Ruf und dann nichts mehr…
    ***
    »Irgendwie bewundere ich Sie, John«, sagte Pierre Saval ernst.
    John Sinclair lächelte. »Wieso?«
    »Ihre Kondition, zum Beispiel. Sie fahren durch halb Europa, als wäre das nichts.«
    »Alles nur Training, mein lieber Pierre. Das ist in meinem Beruf unerläßlich.« John Sinclair nahm noch einen Schluck von dem frisch gepreßten Orangensaft. Die Eiswürfel klirrten. Kühl und belebend rann das Getränk durch seine Kehle.
    Die beiden Männer befanden sich in einem Rasthaus, gut zweihundert Kilometer von dem kleinen Ort Billon entfernt. Sie waren die Nacht durchgefahren und hatten jetzt Frühstückspause gemacht. Die restliche Strecke wollten sie in einer Tour schaffen.
    Es war ein strahlender Sommertag. In den großen Scheiben des Rasthauses spiegelte sich die Sonne.
    John rief nach der Kellnerin und beglich die Rechnung. Dann nickte er Pierre zu und stand auf.
    Wenig später waren sie wieder unterwegs. Und es dauerte gar nicht lange, bis die Vorläufer der Vogesen auftauchten.
    »Schöne Gegend haben Sie sich ausgesucht, Pierre«, meinte der Geisterjäger.
    »Das stimmt. Ich möchte auch von hier nicht weg. Genau wie Germaine. Mein Gott, wie es ihr wohl jetzt geht. Bestimmt macht sie sich große Sorgen.«
    Pierre zündete sich eine Verdauungszigarette an. John rauchte während des Fahrens nicht.
    Der Bentley schluckte die Meilen. Bewaldete Hügel tauchten links und rechts der Straße auf. Sie durchquerten kleine, schmucke Dörfer und tiefe Täler.
    »Bald haben wir es geschafft«, sagte Pierre. »Noch ein paar Kilometer, dann hat die arme Seele Ruhe.«
    John schwieg, konzentrierte sich ganz auf das Fahren.
    Die Strecke war kurvenreich. Immer wieder mußte er zurückschalten.
    Sie überquerten eine Brücke.
    John lenkte den Wagen mit Bravour.
    Plötzlich schrie Pierre Saval auf. »Mein Gott, da, sehen Sie doch, John!«
    Der Geisterjäger reagierte gedankenschnell. Sein Fuß nagelte das Bremspedal fest. Gleichzeitig betätigte er die Hupe.
    Doch der Mann, der aus dem Wald gelaufen kam und auf die Straße torkelte, schien das nicht zu hören.
    Mitten auf der Fahrbahn brach er zusammen.
    Dicht vor dem Körper kam der Bentley zum Stehen.
    John riß die Tür auf.
    »Aber das ist doch Inspektor Lefèvre aus Colmar!« schrie Pierre Saval und ahnte, daß etwas Schreckliches passiert sein mußte…
    ***
    Blitzschnell zog John seine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta. »Kümmern Sie sich um den Inspektor, Pierre!« rief er und rannte los.
    Mit langen Sätzen hetzte John auf den Waldrand zu. Ein schreiendes junges Mädchen taumelte ihm entgegen. Es hatte die Hände gegen die Ohren gepreßt und den Mund weit aufgerissen.
    John wollte sich schon des Mädchens annehmen, als er den Mönch sah. Es war eine schaurige Erscheinung.
    Die lange Kutte reichte bis zum Boden. Über den Kopf hatte der Unheimliche eine Kapuze gezogen. Das Gesicht war eine grüne Masse, in die zwei Löcher für die Augen hineingebohrt schienen.
    Unwillkürlich blieb John Sinclair stehen. Der Mönch hatte einen jungen Mann in die Enge getrieben. Der Junge war dabei, mit einem Holzknüppel die Würgezange abzuwehren.
    Vergeblich waren seine Bemühungen.
    Der Teufelsmönch drängte den Jungen immer mehr in die Defensive, und es war klar, daß die Höllengestalt mit ihrem Opfer spielte.
    Da kam sie bei John Sinclair gerade recht!
    »Sehen Sie hierher!« peitschte Johns Stimme.
    Der Teufelsmönch verharrte. Dann wandte er den Kopf.
    Breitbeinig stand John auf dem Weg. Die Beretta lag wie festgewachsen in seiner Hand.
    Der Mönch verzog das Gesicht. Dadurch wurde noch eine Öffnung freigelegt, dicht unterhalb der beiden Augen. Sie sollte wohl eine Art Mund darstellen.
    Der junge Mann, der gegen einen Baumstamm gedrängt worden war, rannte weg. Dabei schrie er immer wieder: »Hauen Sie ab, Mann! Schnell, der macht Sie fertig!«
    John kümmerte sich nicht um das Geschrei. Er wartete auf den Teufelsmönch.
    Siegessicher kam die Kreatur auf den Geisterjäger zu. Was dieser Mann sich einbildete. Mit seiner läppischen Pistole konnte er den Geschöpfen der Hölle nichts
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