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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle
Autoren: Jason Dark
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den Geistertöter«, flüsterte sie erstickt. »Ich verfluche Sie, Inspektor. Sie sollen… Aaah…«
    Noch einmal bäumte die Gräfin sich auf. Versuchte verzweifelt, gegen den Tod anzukämpfen.
    Dann wurde Lady Cheldham schlaff. Sie war tot.
    John Sinclair drückte ihr die Augen zu und stand auf. Sein Blick glitt prüfend durch die Halle.
    Wo hatte sich Elizabeth Barthony versteckt?
    John durchsuchte in Windeseile die unteren und oberen Räume. Nirgendwo fand er eine Spur von der Untoten.
    Elizabeth Barthony mußte nach draußen gelaufen sein.
    Und draußen waren Menschen. Menschen, deren Blut sie brauchte!
    ***
    Urplötzlich öffnete der Himmel seine Schleusen. Sturzbächen gleich klatschte das Wasser auf die Erde. Im Nu lag das Land unter einem grauen nassen Regenvorhang.
    »Verdammter Mist«, schimpfte Hugh O’Hara, schaltete einen Gang zurück und verlangsamte damit die Fahrt seines Wagens. »Muß dieser dämliche Sturzregen auch jetzt noch einsetzen.«
    »Fluchen hilft auch nicht«, gab Evelyn, Hughs junge Frau, zurück. Gelassen zündete sie sich eine Zigarette an.
    Hugh O’Hara warf seiner Frau einen schiefen Blick zu. »Du hast gut reden«, knurrte er, »schließlich wollen wir noch vor Mittemacht in Longford sein.«
    Evelyn zuckte die Achseln und blies eine Rauchwolke gegen die Decke des Simca.
    Evelyn O’Hara war eine blonde Frau mit kurzem Pagenschnitt und einer knabenhaften Figur. Auffällig allein waren ihre bernsteinfarbenen Augen, die immer ein wenig spöttisch blickten.
    Ihr Mann war rothaarig und konnte vor Kraft kaum gehen. Ein rechter Ire.
    »Zehn Meilen noch bis Longford«, sagte Hugh O’Hara. »Deine Eltern hätten sich auch ein besseres Nest aussuchen können, in dem sie ihren Urlaub verbringen.«
    Evelyn lachte leise.
    Verbissen umklammerte Hugh das Lenkrad. Seine Augen starrten in den Regenvorhang, den die beiden Scheinwerfer kaum durchdringen konnten.
    »Sollten wir nicht lieber anhalten, Hugh?«
    »Quatsch. Hier kommt uns bestimmt keiner entgegen.«
    Im Zehn-Meilen-Tempo schlich der Simca dahin.
    Und plötzlich stotterte der Motor.
    »Die Kiste wird doch nicht stehenbleiben?« hauchte Evelyn entsetzt.
    Ihr Mann gab keine Antwort. Er fluchte verbissen in sich hinein, versuchte mit allen Mitteln, den Motor wieder hochzuorgeln.
    Ohne Erfolg.
    Der Wagen rollte noch ein paar Yards und blieb dann ganz stehen.
    »Jetzt haben wir den Salat«, sagte Evelyn.
    »Weiß ich selbst, verdammt.« Hugh warf sich auf seinem Sitz herum. »Aber wer wollte denn unbedingt in dieses Kaff? Du oder ich?«
    »Ha, ha«, lachte Evelyn, »jetzt soll ich noch schuld sein, daß der Wagen stehengeblieben ist, was?«
    »Bist du auch.«
    »So was habe ich noch nie erlebt.« Ehe der Streit jedoch zu einem zünftigen Ehekrach ausarten konnte, klinkte Hugh O’Hara die Tür auf und schwang sich halb aus dem Wagen. Sofort waren seine Hosenbeine klatschnaß.
    »Wo willst du denn hin?« rief Evelyn.
    »Anschieben!« knurrte Hugh. »Los, setz dich hinter das Steuer.«
    »Das nützt auch nichts«, murrte Evelyn, bequemte sich aber dann doch, ihren Platz zu wechseln.
    Hugh O’Hara stellte den Kragen seines Trenchcoats hoch und lief an die Hinterseite des Wagens. Das auf der Straße stehende Wasser umspielte dabei seine Fußknöchel.
    »Solch eine verdammte Schei…«, fluchte Hugh O’Hara und stemmte sich gegen die Karosserie des Simca.
    Unendlich langsam kam der Wagen in Bewegung.
    »Leg mal den zweiten Gang ein!« schrie Hugh gegen das Geräusch des Regens an.
    Er wußte nicht, ob ihn seine Frau gehört hatte. Auf jeden Fall rollte der Wagen ein paar Yards und blieb dann wieder stehen.
    Hugh O’Hara wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, da sah er die Frau.
    Sie stand direkt am Straßenrand, war urplötzlich aus dem Wald getreten.
    O’Hara blieb stehen.
    Er merkte nicht, daß ihm der Regen weiterhin auf den Körper klatschte, ihm ins Gesicht schlug und in die Schuhe drang. Hugh hatte nur Augen für die Frau.
    Sie trug ein einfaches Kleid, das durch die Nässe wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte. Von den pechschwarzen Haaren lief das Wasser in Strömen über das Gesicht, die Schultern.
    »Was machen Sie denn hier?« fragte Hugh, und ihm fiel sofort auf, daß er viel zu leise gesprochen hatte, so daß ihn die Frau gar nicht hören konnte.
    Trotzdem kam sie näher.
    Sie trug auch irgend etwas in der Hand.
    Hugh sah genauer hin und erkannte ein Schwert.
    Was will diese Person mit einem Schwert? fragte er
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