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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03
Autoren: Michelle Raven
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Lager spazieren lassen. Oder hatte ihr Freund von damals sich für sie verbürgt? Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Würde sie ihm tatsächlich endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen? Wie würde seine menschliche Gestalt aussehen? Wieder lief ein Zittern durch ihren Körper, das nichts mit der Kälte zu tun hatte. Es war merkwürdig, nach so langer Zeit vielleicht endlich am Ziel zu sein. Selbst wenn er ihr sagte, dass er nichts mit ihr zu tun haben wollte, könnte sie danach endlich ihr Leben wieder aufnehmen, ohne sich ständig fragen zu müssen, ob sie sich dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit nur eingebildet hatte.
    Mit Mühe riss Amber sich aus ihren Gedanken und konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung. Während sie die Luft prüfte, wurde sie langsamer, bis sie schließlich ganz stehen blieb. Etwas stimmte nicht. Sie konnte spüren, dass sie beobachtet wurde, sie witterte die Adler, aber es zeigte sich niemand. Und vor allem rührte sich nichts. Für einen Moment erstarb auch der Wind, und es herrschte völlige Stille. Ambers Nackenfell sträubte sich. Es wurde eindeutig Zeit für einen geordneten Rückzug, sie hatte das deutliche Gefühl, dass die Adler Besucher nicht unbedingt schätzten. Amber zwang ihre steifen Muskeln, sich zu bewegen, und machte vorsichtig ein paar Schritte rückwärts. Ein lauter Schrei gellte in ihren Ohren, gefolgt von einem seltsamen Rauschen. Erschrocken zuckte Amber zusammen und sah automatisch nach oben. Als sie die Adler auf sich herabstoßen sah, handelte sie instinktiv. Sie warf sich herum und rannte los.
    Zweige peitschten in ihr Gesicht und rissen an ihrem Fell, als sie versuchte, vor den Angreifern in das dichtere Unterholz zu entkommen. Über sich konnte sie das Sirren der Schwingen hören und sogar den Luftzug spüren, wenn ihr einer der Adler zu nahe kam. Es dauerte eine Weile, bis sie merkte, dass sie mit ihr spielten und sie auf felsiges Gebiet zutrieben. Wahrscheinlich sollte sie einfach stehen bleiben und sich verwandeln, um mit ihnen reden zu können, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die Adler nicht in der Stimmung waren zuzuhören. Amber schlug einen Haken und konnte so gerade noch den Krallen eines Angreifers entgehen. Sein erboster Schrei gellte in ihren Ohren. Ihr Herz hämmerte vor Furcht und Anstrengung in ihrer Brust, während sie immer wieder angegriffen wurde.
    Eine Kralle streifte sie, Schmerz explodierte in ihrer Hüfte. Steine bröckelten unter ihren Pfoten, als sie in viel zu hoher Geschwindigkeit über die Felsen lief, über Spalten sprang und mehr als einmal beinahe stürzte. Panik kroch in ihr hoch, als ihr klar wurde, dass die Adler sie jederzeit töten oder zumindest schwer verletzen konnten. Wenn sie von oben herabstießen und nur einmal ihre Krallen oder starken Schnäbel richtig einsetzten, würde das fatale Folgen haben. Aber würden sie das auch tun, obwohl sie wussten, dass sie eine Wandlerin war? Sie wollte es nicht darauf ankommen lassen. Es war besser, so schnell wie möglich aus ihrem Gebiet zu verschwinden und sich irgendwo zu verkriechen, wenn sie ihr weiterhin folgten. Allerdings war das leichter gesagt als getan, es schienen immer mehr Adler zu werden, die verhinderten, dass Amber aus dem felsigen Gelände herauskam und im Wald untertauchen konnte.
    Ihre Furcht verstärkte sich, die Realität wurde von der Vergangenheit überlagert, als sie genauso vor Verfolgern geflohen war – wenn auch menschlichen – und niemand da gewesen war, der ihr helfen konnte. Aber jetzt war sie erwachsen, sie ließ sich nicht mehr so leicht einschüchtern wie als Sechsjährige, die gerade den Mord an ihrem Vater beobachtet hatte. Ihr Inneres zog sich schmerzhaft zusammen, als sie wieder vor sich sah, wie er einfach zusammengebrochen war und sich seine Berglöwenaugen nach einem letzten Ausatmen für immer geschlossen hatten.
    Amber war so in ihre Erinnerungen verstrickt, dass sie erst merkte, dass die Adler sie auf eine Klippe gedrängt hatten, als es zu spät war. Sie versuchte sich herumzuwerfen, doch ihre Pfoten verloren den Halt, und sie stürzte ins Leere. Verzweifelt suchte sie nach irgendetwas, an dem sie sich festklammern konnte, doch da war nur Luft und tief unter ihr Felsen. Amber schloss die Augen, während sich Kummer in ihrem Innern ausbreitete. Es würde ihrer Mutter und ihrem Bruder das Herz brechen, sie … Amber fauchte überrascht, als sich etwas schmerzhaft in ihre Schultern bohrte. Sie spürte, wie ihr Fall
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